07 - Die Angel Chroniken 2
„Inklusive
Mehrwertsteuer."
„Das . . . das haben Sie schon gesagt", erinnerte ihn Cordelia. „Haben Sie denn überhaupt irgendwelche Beerenfarben?"
Der Vertreter schwieg. Er nahm ihr lediglich den Lippenstift weg und ließ ihn in seine Tasche fallen.
„Sind noch mehr Damen im Hause?" erkundigte er sich.
„Sie sind im Moment nicht da", sagte Cordelia. Sein starrer Blick machte sie nervös. Alles an ihm machte sie nervös. „Ich will ja nicht unhöflich sein", gab sie ihm zu verstehen, „aber vielleicht sollten Sie's mal mit Wörterbüchern versuchen."
Plötzlich kroch ein Wurm unter seinem Mantel hervor. Er fiel auf den Boden und schlängelte sich über den Teppich, während Cordelia erschrocken nach Luft schnappte und zurückwich.
Sie sah wieder Mr. Pfister an, der sie unverwandt betrachtete. Ohne Gefühl, ausdruckslos. Fast, als wäre er kein Mensch, dachte Cordelia mit einem Schaudern.
In diesem Augenblick kam Xander wieder herunter. Er hatte Mr. Pfister noch nicht gesehen.
„Hey", grüßte er liebenswürdig. „Was geht ab?"
Cordelia hängte sich bei ihm ein. „Das ist ein . . . Vertreter", plapperte sie. „Er wollte gerade gehen." Mit einem Gefühl drohenden Unheils versteckte sie sich hinter Xander und warf Mr. Pfister einen hoffnungsvollen Blick zu. „Stimmt's?"
Der Vertreter blieb reglos auf der Schwelle stehen.
„Okay", Cordelia wurde deutlicher. „Bye-bye. Dankeschön."
Keine Reaktion. Xander machte einen Schritt vor, um den Mann hinauszudrängen.
„Nun gehen Sie mal, Frau Avon. Zeit zu ..."
Aber als Xander näher trat, begann sich Mr. Pfisters Gesicht zu kräuseln. Die Haut wand und schlängelte sich grauenhaft, als bewegten sich unter ihr unheimliche kleine Krabbeldinger.
Xander war zu Tode erschrocken. Er konnte einfach nicht glauben, was er da sah.
„Zeit zu ..." Er drehte sich zu Cordelia um. Seine Stimme blieb ganz ruhig. „.. . rennen!"
Mr. Pfister blockierte den Hauseingang. Als die beiden in die andere Richtung flohen, veränderte sich plötzlich die Gestalt des Vertreters: Seine menschliche Figur brach auseinander und zerfiel in Tausende schleimiger Würmer, die sofort wie ein glibberiger Fluß hinter Xander und Cordelia herströmten.
Die beiden rasten an der Treppe vorbei zur Hintertür, aber nun hatte Mr. Pfister wieder Menschengestalt angenommen und versperrte ihnen auch diesen Weg. Sie konnten nur noch in den Keller flüchten und die Tür hinter sich verriegeln. Doch sogleich schlängelten sich Würmer durch den Spalt unter der Tür.
Cordelia kreischte panisch auf. Xander schnappte sich einen alten Besen und versuchte, die Viecher von ihnen fernzuhalten.
„Such irgend was, womit wir den Spalt zustopfen können!” schrie er.
Wie wild begann Cordelia zu suchen. Sie fühlte, wie Würmer über sie hinwegkrochen. Wieder schrie sie auf und wischte die ekelhaften Schleimer ab. Endlich sah sie eine Rolle Isolierband auf einem Regalbrett. Sie schnappte sich die Rolle und hielt sie Xander hin. „Ich ... ich kann das nicht.” Sie schauderte.
Xander schob ihr den Besen zu. „Gib mir Deckung.”
Mit angeekelter Miene klebte er rasch einen langen Streifen Band rund um die Tür, während Cordelia versuchte, die Würmer zu erledigen. Als die Tür endlich gesichert war, töteten die beiden den Rest der Würmer, die durch den Spalt gedrungen waren. Dann warteten sie ab, ob der Schutz halten würde.
Erleichtert sahen sie, daß nichts mehr hindurchkam. Fürs erste schienen die Würmer besiegt zu sein.
Als sich Xander im Keller umsah, wurde ihm klar, daß die Kellertür der einzige Weg nach draußen war, denn es gab keine Fenster... keinen anderen Fluchtweg.
Mit finsterer Miene sank er auf einen Stuhl. „Weißt du was”, sagte er angewidert, „gerade, wenn du glaubst, daß du alles kennst, da kommt so ein Würmertyp daher.”
Atemlos stürzte Buffy in den Lagerraum. Gehetzt schaute sie auf die Wände, in alle Winkel, auf die Alkoholpfützen, die Glasscherben . ..
Bestürzt wurde ihr klar, daß Angel nicht da war.
„Angel.. .”, flüsterte sie.
Hinter ihr kam Kendra herein. Sie glitt langsam durch den Raum und betrachtete prüfend den Boden.
„Keine Asche!” verkündete sie.
Buffy blickte zu ihr auf. „Was?”
„Wenn ein Vampir verbrennt, hinterläßt er Asche.”
„Ja, ich kenne das”, entgegnete Buffy trocken.
„Also habe ich ihn nicht getötet.”
Buffy baute sich vor Kendra auf. Ihre Stimme klang kühl. „Und ich muß dich nicht
Weitere Kostenlose Bücher