Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
Rad gegen die Hecke drücken können.
      Bald hatten sie die Einbuchtung erreicht, wo der Fußpfad auf die Straße stieß. »Wenn jemand Winnie absichtlich angefahren hat, wird er ihr hier aufgelauert haben«, grübelte Gemma. »Aber woher hätte irgendjemand wissen können, dass sie um diese Zeit an diesem Ort sein würde - es sei denn, sie war mit jemandem verabredet!«
      »Aber damit stehen wir wieder ganz am Anfang«, wandte Kincaid ein. »Wenn Winnie sich hier mit jemandem verabredet hat, dann kann sie sich jedenfalls nicht daran erinnern. Und ein Stelldichein auf einer dunklen Straße gehört wohl leider nicht zu den Dingen, die sie in ihren Terminkalender eintragen würde -«
      »Hallo!« Eine Frau war auf der Straße aufgetaucht und sah sie neugierig an. »Entschuldigen Sie, aber Sie sehen aus, als hätten Sie sich verlaufen«, fügte sie hinzu.
      Die zierliche Frau mit braunen Augen und zerzausten braunen Haaren betrachtete Kincaid mit gerunzelter Stirn. »Sie erinnern mich ein bisschen an jemanden, den ich kenne.«
      »Jack Montfort vielleicht? Ich bin sein Cousin Duncan Kincaid. Und das ist Gemma James.«
      »Fiona Allen.« Ihr Lächeln verschwand, als ihr klar wurde, was die beiden da offenbar taten. »Sie sehen sich die Stelle an, wo Winnie verunglückt ist, nicht wahr?«
      »Sie haben sie gefunden, wie ich höre? Und Sie wohnen nicht weit von hier an dieser Straße?«
      »Dort am oberen Ende. Kommen Sie doch einfach mit auf eine Tasse Kaffee!«
      Sie folgten ihr, und Kincaid blickte hinunter in das Tal von Bushy Coombe. »Das kenne ich noch von meiner Kindheit her. Jack und ich sind oft ins Tal heruntergestiegen und haben Mönche gespielt - oder Cowboys.«
      »Interessante Kombination«, bemerkte Fiona lachend.
      »Weil beide ungewaschen sind und sich mit Vieh auskennen?«, murmelte Gemma.
      Er warf ihr einen Blick zu, der sie zum Schweigen bringen sollte. »Wir taten so, als würden wir Wasser von der Quelle holen, obwohl es wahrscheinlich logischer gewesen wäre, von der Abtei aus den Weg über die Chilkwell Street zu nehmen.«
      »Dann muss sich Jack also schon als Kind für die Abtei interessiert haben«, sagte Fiona, als sie an einem unscheinbaren Steinhaus mit einem hervorragend gepflegten Garten anlangten. Das Haus war sauber und spartanisch eingerichtet, und Kincaid konnte sich vorstellen, dass es im Sommer einen ruhevollen Kontrast zu der verschwenderischen Fülle des Gartens bilden musste. Das Wohnzimmer besaß einen Kamin, in dem ein kleines Feuer brannte.
      »Ich liebe diese Jahreszeit«, erklärte Fiona. »Mir ist jeder Grund recht, um ein Feuer im Kamin zu machen.«
      Sie ließ die beiden auf dem Sofa Platz nehmen, ging hinaus und kam wenig später mit Kaffeetassen auf einem Tablett zurück. »Wie geht es Winnie heute? Wissen Sie etwas Neues?«
      Gemma nahm eine Tasse. »Jack ist heute Morgen hingefahren, um sie nach Hause zu holen.«
      »Sie geht doch nicht allein ins Pfarrhaus zurück, oder?«
      »Nein, sie hat sich einverstanden erklärt, für ein paar Tage bei Jack zu wohnen. Sie klingen so, als machten Sie sich Sorgen um sie?«
      »Ein wenig schon, das stimmt«, gab Fiona zu. »Obwohl ich nicht recht weiß, ob ich Ihnen erklären kann, warum.«
      »Vielleicht wegen irgendetwas, das Sie gesehen oder gehört haben?«, fragte Kincaid.
      Fiona runzelte die Stirn. »Nein, es ist nichts Konkretes. Aber was ich weiß, ist, dass Winnie wegen ihres Bruders mehr beunruhigt ist, als sie vielleicht zugibt.«
      »Wissen Sie von irgendeiner Verbindung zwischen Andrew Catesby und Garnet Todd?«
      »Nein. Es ist allerdings sonderbar, dass... dass zwei Menschen, die sich so sehr der Bewahrung der Vergangenheit verschrieben haben, so himmelweit verschieden sein können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einander gemocht haben.«
      »Gemma ertappte Catesby dabei, wie er am Tag nach Ms. Todds Tod auf deren Grundstück herumschlich.«
      »Das hat Winnie erwähnt. Es wäre für Andrew nicht schwierig gewesen, etwas über die Verbindung zwischen Garnet und Winnie in Erfahrung zu bringen, obwohl Winnie ihm nicht sehr viel erzählt hat über ihre Beteiligung an Jacks...«
      »Experiment?«, ergänzte Kincaid hilfsbereit. »Aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre, was könnte Andrew in Ms. Todds Haus zu finden gehofft haben? Es würde uns vielleicht helfen, wenn Winnie sich daran erinnern könnte, was sie am Tag ihres

Weitere Kostenlose Bücher