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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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scheint ein beträchtliches Wissen über solche Dinge gehabt zu haben.« Gemma deutete auf die Bücher. »Hat sie Faith als ihre Schülerin betrachtet?«
      »Wenn es so gewesen wäre, hätte sie mir das nicht anvertraut«, antwortete Nick verbittert.
      »Etwas ist mir dabei nicht ganz klar. Warum war Garnet so entschlossen, Sie aus Faiths Leben herauszuhalten? Ich meine, als Vater des Kindes hatten Sie doch sicherlich -«
      »Ich bin nicht der Vater des Kindes!«
      »Aber ich dachte -«
      »Nein. Faith war schon schwanger, als ich sie kennen lernte.«
      »Aber wer ist dann -«
      »Faith verrät es nicht. Niemand hat auch nur die leiseste Ahnung. Es sei denn...« Nick runzelte die Stirn.
      »Es sei denn, Garnet wusste es«, beendete Gemma den Satz für ihn. »Wenn Faith sich jemandem anvertraut hat, dann wohl Garnet. Ich frage mich... Wenn nun irgendjemand dafür gesorgt hat, dass Garnet das Geheimnis des Vaters nicht mehr ausplaudern konnte?«
     
     

* 13
     
    Glastonbury ist nicht nur tief in der Vergangenheit verwurzelt; die Vergangenheit lebt auch weiter in Glastonbury. Überall um uns herum regt sie sich und atmet, still, aber dennoch wach und lebendig.
     
    Dion Fortune, aus: Glastonbury
     
    »Was denn«, fragte Kincaid. »Hab ich vielleicht Marmelade im Gesicht?«
      »Nein.« Gemma lächelte. »Du siehst richtig attraktiv aus.«
      Er legte sein Croissant hin, wischte sich den Mund mit seiner Serviette ab und schenkte ihr und sich Kaffee nach. Sie genossen ein ausgedehntes Frühstück im Speisesaal ihrer Pension. Der Raum war elegant und gemütlich, das Essen war köstlich, und er hatte darauf bestanden, dass sie sich Zeit ließen. Immerhin hatten sie Urlaub, zumindest offiziell.
      Gemma wirkte so entspannt, wie er sie seit Monaten nicht mehr erlebt hatte. Sie hatte sich für diesen Tag leger gekleidet - eine rotbraune Leinenhose, einen blassgelben Pullover, dazu Stiefel.
      Und dennoch war er überzeugt, dass irgendetwas sie bedrückte. In der Nacht hatte sie sich ruhelos hin und her gewälzt und im Schlaf gemurmelt, und in letzter Zeit hatte er sie des Öfteren dabei ertappt - so auch gerade vorhin -, wie sie ihn mit einem nachdenklichen Blick betrachtete, den er nicht ergründen konnte. Jedes Mal, wenn er sie fragte, was sie beschäftigte, tat sie seine Frage mit einer belanglosen Antwort ab.
      »Was steht denn als Erstes auf der Tagesordnung?« Gemma lehnte sich zurück. »Ich wüsste gerne, wie es Faith heute Morgen geht.«
      »Ich rufe Jack mal an, vielleicht erwische ich ihn ja, bevor er ins Krankenhaus fährt.« Er hatte sein Handy eben aus der Tasche gezogen, als es klingelte, was ihm einen missbilligenden Blick vom Nebentisch eintrug. »Ich sollte das verdammte Ding immer auf Vibrationsalarm schalten«, murmelte er, bevor er sich meldete.
      »Duncan?«
      »Wenn man vom Teufel -«
      »Die Polizei hat Nick heute Morgen abgeholt, um ihn zu verhören«, unterbrach ihn sein Cousin. »Um ihnen >bei ihren Ermittlungen zu helfen<, wie Greely es genannt hat. Du hast gesagt, Nick müsse nichts weiter tun als die Wahrheit sagen.« Es klang, als ob er sich verraten fühlte.
      »Jack, es bringt einfach nichts, die Polizei anzulügen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass sie genug gegen ihn vorliegen haben, um ihn länger als ein paar Stunden festzuhalten, aber ich rufe Greely trotzdem an. Ich melde mich dann bei dir.«
      »Sie haben Nick mitgenommen«, rief Gemma, als er das Gespräch beendet hatte.
      »Und Jack glaubt, ich hätte sie beide an der Nase herumgeführt.« Kincaid verzog das Gesicht. »Verdammter Mist. Ich sollte wohl besser herausfinden, ob Greely irgendwas weiß, was wir nicht wissen.«
      Er tippte die Handynummer ein, die Greely ihm gegeben hatte, und nannte seinen Namen, als der Inspector sich meldete. »Wie ich höre, haben Sie Nick Carlisle einkassiert.«
      »Dachte ich’s mir doch, dass Mr. Montfort Sie anrufen würde«, antwortete Greely. Er klang amüsiert. »Die Fingerabdrücke des Jungen sind registriert, und wir haben bei der gestrigen Überprüfung jede Menge davon in dem Bauernhaus gefunden.«
      »Das ist ja auch kein Wunder, wenn er das getan hat, was er behauptet«, bemerkte Kincaid ruhig. »Haben Sie an dem Lieferwagen irgendetwas gefunden?«
      »Keine Fingerabdrücke außer denen von Garnet und dem Mädchen.«
      »Irgendwelche Wischspuren?«
      »Nein. Unser Mörder muss Handschuhe getragen haben. Es

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