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07

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Titel: 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer zuletzt beisst
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Zeit stehen nur diese beiden Zecken auf zwei Beinen zwischen uns und den echten Monstern."
    „Das war schön gesagt." Tina wieselte in die Küche, mit gebeugtem Kopf, als würden Jessica und Nick nicht nur Wörter, sondern auch Bratpfannen hin-und herwerfen. „Abgesehen von den Zecken auf zwei Beinen. Guten Morgen, Eure Hoheiten. Guten Morgen, Detective. Jessica."
    Sie beachteten sie nicht. Nick kniete immer noch vor Jessica, aber diese zeigte nicht mehr in die Luft. „Meinetwegen. Aber du musst zugeben, dass das meiste, vor dem sie uns .retten, uns ohne sie erst gar nicht zustoßen würde."
    Oh. Aua. Das saß. Darauf wusste ich keine Antwort.
    „Tja, ein höherer Bang bringt eben auch mehr Verantwortung mit sich. Oder war es Macht, die Verantwortung .. auch egal. So ist es eben, wenn man mit toten Monarchen oder auch nur einem einfachen Freund zusammenzieht. Das habe ich gewusst, lange bevor Betsy und ich gemeinsam in dieses Haus gezogen sind, mein Lieber." Näher kam Jessica gewöhnlich einem „Du hast recht" nicht. „Ich erinnere dich daran, dass es die beiden für mich schon länger gibt als dich."
    „Denkst du, das weiß ich nicht?"
    „Und mich würde es nicht mehr geben, wenn sie nicht gewesen wäre", fuhr sie ruhig fort. „Ich wäre bereits seit einem Monat tot. Aber sie hat mein Leben gerettet. Sogar mein Blinddarm
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    und meine Mandeln sind nachgewachsen und ich habe mich nie besser gefühlt."
    „Wie bitte?" Ich verschluckte mich an meinem Saft. Tina hatte Sinclair gerade ein paar Faxe gereicht und war nun mitten in der Bewegung erstarrt. Und er sah mich nur mit dunklen, ausdruckslosen Augen an und sagte gar nichts.
    „Etwas, das aus dir herausgeschnitten wurde, ist nachgewachsen?"
    „Natürlich bin ich dankbar, schließlich lebt Betsy noch, oder etwa nicht?", blaffte Nick zurück. „Ich habe sie nicht festgenommen, oder? Ich habe ihr Geheimnis nicht einem der über dreißig Reporter verraten, die ich kenne.
    Oder etwa doch?"
    „Huch! Danke schön." Reporter? Festgenommen? Junge, das war aber ein bisschen viel neue Information, die ich erst einmal verdauen musste. Darauf erst einmal ein Glas Saft.
    „Das hast du alles nicht getan, weil du nicht willst, dass ich dir den Laufpass gebe, nicht aus Dankbarkeit gegenüber Betsy."

    Oho, jetzt wurde zurückgeschossen!
    Langsam stand Nick vom Boden auf, klopfte sich die Knie ab und drehte sich zu mir um. „Du weißt, dass das deine Schuld ist."
    „Das weiß ich. Es tut mir leid, Nick. Ich habe es versucht."
    „Ich kann sie zum Gehen bewegen", sagte Sinclair liebenswürdig und blickte Nick an.
    „Nein, nein", sagte ich, goss den restlichen Saft aus der Kanne in mein Glas und leerte es in drei Zügen. Andere Flüssigkeiten stillten nicht den Blutdurst -
    das konnte nur . . nun ja, Blut eben -, aber es half ein bisschen. Meine Mitbewohner waren es gewöhnt, dass ich zum Frühstück vier Liter hinunterstürzte. Obgleich das Frühstück jetzt um zehn Uhr abends stattfand.
    „Niemand bewegt Jessica zu irgendetwas. Ich glaube, das steht seit der siebten Klasse fest. Und Nick hat recht. An der Situation mit den Biestern bin ich schuld. Ich habe . . ich habe eine Zeit lang nicht an sie gedacht."
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    „Typisch", grinste Sie-wissen-schon-Wer höhnisch.
    Ich spürte, wie meine gute Laune sich verflüchtigte wie der Orangensaft aus der Kanne. Weil ich diesen Schlamassel verursacht hatte, war ich auch für die Folgen verantwortlich. Ich fühlte mich schlecht deswegen, doch viel zu spät.
    Sich schlecht zu fühlen würde unser Problem nicht lösen. Wahrscheinlich mussten dafür erst noch mehr Leute sterben.
    Aber das Schlimmste war, dass der Gedanke mich weniger traurig als vielmehr müde machte.
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    „Officer, ich möchte ein Verbrechen melden. Mehrere Verbrechen."
    Aha, das hatte mir noch gefehlt, um mir auch den letzten Rest meiner guten Laune zu verderben. Ich seufzte und legte die Stirn auf den Küchentresen. „Er ist Detective, du Schwachkopf. Man beachte die Zivilklamotten und das Pistolenhalfter. Und er kann dich nicht hören."
    „Was?", sagte Nick.
    „Schon gut", schnauzte Ant. Sie stand mitten im Herd - ein Anblick, der mich überraschte. Gewöhnlich benahmen sich Geister so, als wären sie immer noch am Leben, und versuchten nur dann, durch Gegenstände hindurchzulaufen, wenn sie unbedingt mussten - zum Beispiel durch eine geschlossene Tür (weil sie natürlich die Türklinke nicht greifen konnten). Die Herdplatten reichten ihr bis zu

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