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lebendig wie möglich und lediglich bewusstlos. Auch Antonia hatte nur das Bewusstsein verloren, genauso wie Garrett. Ich war die Einzige, die noch bei Bewusstsein war.
Und ich fühlte mich fantastisch. Als könnte ich mit einem Satz den Mississippi überqueren. Und ich genoss die plötzliche Stille, den Frieden. Endlich konnte ich mich selbst denken hören. Ich fühlte mich fast . . wie hieß noch mal das Wort? Euphorisch. Ja, genau. Fast genauso hatte ich mich gefühlt, als ich Marjorie ausgesaugt hatte. Nur war ich jetzt nicht irre und rasend.
Ich hatte es wieder getan! Mit Erleichterung stellte ich fest, dass ich dieses Mal niemanden getötet hatte. Tatsächlich schliefen sie alle nur und waren in Sicherheit. In Sicherheit! Das war das Wichtigste. Wie war das passiert?
Konnte ich meine Kraft kontrollieren? Und wenn nicht ich, wer oder was dann?
Doch jetzt war keine Zeit, mir weiter den Kopf zu zerbrechen. Wenn nur einer meiner Freunde wieder erwachte, wenn ich noch da war, würde mein kleines Kunststück (war es überhaupt ein „Kunststück"?) umsonst gewesen sein. Ich machte, dass ich wegkam, nicht ohne noch einen letzten schuldbewussten Blick auf meinen bewusstlosen Gatten zu werfen.
Kein Sex heute Abend, das stand fest.
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Ich borgte mir (okay, ich stahl) Sinclairs Lexus und schaffte die Strecke in weniger als einer halben Stunde. Nostros altes Anwesen bestand aus einer Farm und einem Herrenhaus, gebaut in einem Stil, den Jessica immer
„McVilla" nannte.
Der Wert der meisten Häuser in dieser Gegend lag im unteren siebenstelligen Bereich. Mit ihrem Standardpool, Standardgarten und Standardballsaal sahen sie alle ähnlich aus. Für einen zusätzlichen fünfstelligen Betrag konnte man entweder einen Erker oder einen Hühnerstall bekommen. „Gesundes Landle-ben mit den Annehmlichkeiten des Stadtlebens", das versprach der Prospekt.
Ich wusste das, weil mein Vater und Ant in solch einem Haus gewohnt hatten.
Jetzt gehörte es Baby Jon, genauso wie ihre ganze Kohle und die Eigentumswohnung in Florida. Irgendein Anwalt, den ich erst einmal gesehen hatte, kümmerte sich um seinen Treuhandfond.
Die McVilla hatte eine braunen Anstrich, cremefarbene Fensterläden (welchen Sinn hatten eigentlich Fensterläden, die sich weder öffnen noch schließen ließen?) und eine große dunkelrote Eingangstür. Die Auffahrt und die Terrasse waren aus Backstein. Der Rasen musste mal wieder gemäht werden.
Eine hohe Hecke umschloss die Hausseite, auf die ich schaute, und im Vorgarten standen ein paar junge Bäumchen. In hundert Jahren würden sie zu wunderschönen Ulmen herangewachsen sein. Es war schon ein merkwürdiger Gedanke, dass ich das vielleicht erleben würde.
Ich parkte ganz frech auf dem Rasen (ganz genau, schaut her, 95
die Königin der Vampire ist da!) und war froh, dass der nächste Nachbar auf der anderen Seite des Sees wohnte.
Ich ging die Einfahrt hoch und klopfte an Nostros Eingangstür. Erinnerungen an das letzte Mal, als ich durch die Tür gezerrt worden war, wurden wach.
Seinerzeit erst seit zwei Tagen ein Vampir, hatte ich keine Ahnung von nichts gehabt (ganz im Gegensatz zu jetzt. .) und kaum dass ich michs versah, verneigte man sich vor mir und nannte mich Königin. Mein Abschlussball war nicht skurriler gewesen.
Niemand machte auf, also probierte ich es mit dem Türgriff. Unverschlossen.
Aha, eine gastfreundliche Killertruppe. Glück braucht der Mensch.
Im Haus kannte ich mich ein wenig aus, tastete mich aber dennoch vorsichtig vorwärts. Offen gesagt war es einfach, in diesem nach nichts riechenden Haus ihre Spur aufzunehmen. Ihr Gestank, der aus dem oberen Stockwerk kam, kroch mir bereits in die Nase.
Auf meinem Weg kam ich an einem Wohnzimmer, einer Bibliothek, einem Badezimmer, zwei Schlafzimmern und einem Büro vorbei. Anders als in unserem Haus waren die Zimmer in der McVilla viel größer (ältere Häuser hatten oftmals eine Menge kleine Räume).
Das ganze Haus schien mir zu groß und zu leer zu sein. Staub lag auf vielen Tischen und Anrichten. Natürlich hatte Alice hier auch ganz allein gewohnt.
Bevor sie getötet und verstümmelt worden war, das arme Ding.
An den Wänden hingen keine Gemälde oder Bilder und merkwürdigerweise sah ich auch keine Bücher. Nirgendwo. In den Bücherregalen lagen Weinflaschen oder standen Lampen, die zwar altmodisch aussahen, aber trotzdem mit Elektrizität betrieben wurden. Es lagen auch keine Zeitschriften herum.
Wenigstens brannte überall
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