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070 - Schreie des Grauens

070 - Schreie des Grauens

Titel: 070 - Schreie des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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packte Mata am Arm, um sie von einem Betrunkenen wegzuziehen. „Wir fahren zu einer Gartenparty nach Schließheim. Die erwarten uns. Dauert nur zwei Stunden, weil die Typen morgen wieder zur Arbeit müssen. Willst du mitfahren?"
    Mata überlegte. Sie hatte ihren Verfolger abgeschüttelt. Der Bann des Dämonen schien gebrochen zu sein. War sie wirklich frei? Sie konnte es ausprobieren, denn Dorian schlief tief bis in die frühen Morgenstunden. Und Curt hatte niemals versucht, sie zu verführen.
    „Wäre vielleicht keine schlechte Idee", sagte sie. „Wenn du mich heil wieder ablief erst?" „Ehrensache", antwortete Curt. „Das wird, glaube ich, ganz nett dort draußen."
    Von einer Gruppe Spaziergänger wurden sie zur Seite geschoben. Ein Mädchen begrüßte Curt stürmisch, fiel ihm lachend um den Hals und rannte den anderen nach. Mata dachte kurz an Dorian, der ausgeschaltet war. Sie spürte einen Stich des Bedauerns, aber vielleicht war sie morgen wirklich frei.
    „Gut. Fahren wir!" sagte Curt.
    Er ging um den Wagen herum, stieß die Tür auf und startete. Sie fuhren langsam aus dem Zentrum Schwabings hinaus und kamen auf die breite Ausfallstraße. Der Motor heulte auf, als sie an den langgestreckten Gebäuden der alten Kasernenanlagen vorbeikamen. Kurz nach der Abzweigung, auf der man zum alten Schloß kam, bremste Curt und fuhr fünf Meter weit in den Wald hinein. Die Reifen knirschten auf schmutzigem Kies.
    „He! Hast du eine Panne - oder was ist los?" fragte Mata verblüfft.
    Sie hatte eben die Sonnenblende heruntergeklappt und hielt den Lippenstift in der Hand. Der Spiegel zeigte ihr Gesicht.
    „Keine Panne. Ich habe offensichtlich erst jetzt gesehen, daß du ein ziemlich hübsches Mädchen bist, Mata."
    Sie schraubte den Stift auf und warf Curt einen uninteressierten Blick zu.
    „Ich meine", sagte er - seine Stimme wurde plötzlich rauh -,„daß wir uns etwas näher kennenlernen sollten. Am besten gleich jetzt."
    Sie frischte ihr Make-up auf und strich mit dem Finger über die Lippen.
    „Du spinnst, Curt", sagte sie kurz. „Du weißt ganz genau, daß nichts daraus wird."
    Der Lippenstift fiel in die Tasche zurück. Als Mata wieder in den Spiegel blickte, sah sie hinter sich die schauerliche Fratze des Ungeheuers auftauchen. Sie erschrak so sehr, daß sie sich nicht mehr rühren konnte. Starr sah sie geradeaus durch die Frontscheibe auf die undeutlichen Stämme der Fichten.
    „Komm her, Mata!" sagte Curt und rückte näher. Er streichelte ihr linkes Knie und tätschelte ihren Oberschenkel. „Dein Freund ist tot. Du hast seit Jahrzehnten keinen Mann mehr gesehen. Ich bin unheimlich scharf auf dich.
    Sie begann zu zittern, merkte, daß Curts Gesicht immer näher kam. Seine Hände waren unruhig und wanderten wie Spinnen über ihren Körper.
    „Er ist - nicht tot", ächzte sie.
    Curt lachte leise und versuchte, ihren Kopf herumzudrehen. Mata hatte entsetzliche Furcht gepackt. Dazu kam die abgrundtiefe Enttäuschung darüber, daß auch dieser Versuch die Fesseln nicht hatte abschütteln können. Ihr wurde übel, als sie den charakteristischen Gestank roch.
    „Quatsch!" Curt lachte und zog sie an sich. Sie konnte sich nicht wehren. „Dein Kerl hat sich mit dem Auto umgebracht, und seitdem lebst du wie eine verrückte Nonne. Das müssen wir ändern, Schätzchen."
    „Der Kerl lebt. Und der Kerl wird dich jetzt bestrafen", sagte das Ungeheuer, das sich hinter den Lehnen verborgen hatte.
    Curt fuhr herum, ließ Mata los und schrie verblüfft auf. Dann verzerrte sich sein Gesicht. Eine schwere Pranke schlug hart auf seine Schultern.
    Der Oberkörper des Wiedergängers steckte in einem zerrissenen Pullover, der mit Staub und Spinnweben bedeckt war. Der Kopf schob sich über die Sitze und näherte sich dem erschrockenen Fahrer. Curts Finger tasteten nach dem Verschluß der Tür, aber er fand ihn nicht.
    „Nein! Nicht! Ihr seid verrückt! Nein!" winselte und schrie er.
    Das Gesicht des „Untoten war furchtbar. Es hatte kaum noch etwas Menschenähnliches. Ein Auge war unter dem heruntergezogenen, geschwollenen Lid versteckt, das andere heftete sich gnadenlos auf den Fahrer.
    Curt wand und drehte sich. Er rutschte zwischen Tür und Lenkrad zu Boden. Die Faust des Ungeheuers zog ihn jedoch mühelos wieder nach oben. Zwischen den beharrten, aufgeschwollenen Wangen öffneten sich jetzt die rissigen Lippen.
    „Ich will es nicht, wenn sie dich berühren, mein Liebling", schnarrte die Bestie. „Ich kann es nicht

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