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0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schließlich sollte sie ihm nicht über den Kopf wachsen.
    Wenn er feststellte, dass sie eines Tages zu mächtig werden sollte, würde er sie opfern. Blut und Seele von Zauberern waren in der Hölle begehrt; damit konnte er sich auch dort eine Menge Sympathiepunkte erkaufen.
    »Vielleicht schenke ich sie aber auch diesem Blutsauger Morano«, überlegte er halblaut. »Wäre mal ein interessantes Experiment. Eine Vampirdienerin mit zusätzlichen hexerischen Kenntnissen… was könnte daraus werden? Etwas wie der Vampirdruide Gryf? Oder - nein, nicht Morano, dieses Weichei. Sarkana kriegt sie. Vielleicht, vielleicht…«
    Wenn sie dann spurlos verschwand, würde die Polizei in Feurs die Akte recht bald schließen und die Suche einstellen. Dem Polizeichef und auch dem Staatsanwalt in Roanne würde schon was einfallen. Spätestens nach einem kleinen Gespräch mit Zamorra.
    »Chef?«
    Antoine trat auf ihn zu, einer der muskelbepackten Aufpasser und Helfer. »Chef, wir haben da einen merkwürdigen Fang gemacht. Zwei Eindringlinge. Lafitte hat sie entdeckt. Sie müssen durch die Regenbogenblumen ins Château gekommen sein. Aber…«
    »Was aber?«, fragte Zamorra stirnrunzelnd.
    »Sie… sie sehen aus wie Sie und Mademoiselle Duval, Chef!«, stieß Antoine hervor. »Die perfekten Doppelgänger!«
    »Gibt's nicht«, entfuhr es dem Magier. »Perfekte Doppelgänger gibt es nicht. Da sind immer kleine Unterschiede. Spätestens beim Wissen, bei ihren Informationen, kann man sie packen. Da machen sie Fehler. Außerdem - die Fingerabdrücke sind anders, das Gehirnstrommuster…«
    »Ja, Chef«, wand sich Antoine. »Das wissen wir selbst ja auch. Aber trotzdem - die kannten sich perfekt hier aus! Wir haben sie erst mal im Nordflügel eingesperrt.«
    »Als Drachenfutter?«, grinste Zamorra. Schließlich war in einem der Räume des Nordflügels auch dieses verdammte feuerspeiende Mistvieh eingesperrt, das nichts als Ärger machte, wenn man es nicht ständig ankettete. Aber wenigstens ließ es sich mit einem Bannzauber dazu bringen, hin und wieder nützliche Dinge zu erledigen.
    »Darüber hat Mademoiselle Duval noch nicht entschieden«, sagte Antoine etwas unbehaglich, weil er sich mit der Vorstellung nicht so recht anfreunden konnte, die beiden Gefangenen an den Drachen zu verfüttern. Schließlich waren's doch Menschen!
    Zamorra verstärkte den leichten Para-Druck auf Antoine, und der Mann beruhigte sich etwas. »Sie wollte auf Sie warten. Chef, damit Sie die beiden verhören können.«
    »Gut, die Frau. Manchmal kann sie ja richtig mitdenken«, sagte Zamorra. »Wo steckt sie jetzt?«
    »Irgendwo im Château, wie immer.«
    »Rufen Sie sie her. Und mich führen Sie zu diesen beiden… hm… Doppelgängern.«
    Er hob die Hand und rief sein Amulett, das vorhin, während seiner Fahrt zum vorgewärmten Bettchen in Feurs, verschwunden war. Nicole hatte es also wohl der Doppelgänger wegen gerufen. Zamorra hatte sich erst einmal nicht viel dabei gedacht, als er spürte, wie es vom Halskettchen verschwand. Manchmal experimentierte sie mit dem Teil, so wie er selbst es auch in jeder freien Minute tat, urn mehr von den Geheimnissen zu enträtseln, die immer noch in dieser Silberscheibe steckten. Und wenn er es brauchte, konnte er es ja jederzeit zu sich zurück rufen.
    Gemessenen Schrittes ging er hinter Antoine her.
    ***
    Nicole entriegelte die Zellentür. Sie sah den schwachen Lichtschein von Zamorras Amulett, der im gleichen Moment auch schon verlosch. In der Zelle war es fast dunkel; nur durch das Fenster fiel das wenige Restlicht der beginnenden Nacht.
    »Cheri?«
    Keine Antwort.
    Sie trat einen Schritt in die Zelle, hörte ein Geräusch, und im nächsten Moment fiel jemand über sie her. Riss sie zu Boden, nach draußen auf den Korridor hinaus.
    »Bist du verrückt geworden?«, keuchte sie. »Ich bin's doch!«
    »Wer weiß«, knurrte er »Vielleicht bist du eine Doppelgängerin, eh? Das da ist auf jeden Fall doppelt!« Dabei schlug er gegen das Amulett, das vor ihrer Brust hing. »Und diese Lederklamotte kenne ich von dir auch nicht! Wer bist du wirklich?«
    »Doppelgängerin?«, ächzte sie. »Du hast wirklich den Verstand verloren!«
    »Bleib liegen!«, warnte er sie. »Wage nicht mal mit dem kleinen Finger zu zucken.«
    Sie kannte ihn; sie wusste, wie unglaublich schnell er sein konnte. Oft genug hatten sie doch zusammen trainiert, von Judo bis Kung-Fu. Daher wusste sie auch, dass er ihr in diesem Moment überlegen war. Er kauerte so

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