Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Eindruck vermitteln wollte.
    Aber Sena war mit ihrer Antwort noch nicht am Ende. Sie rutschte auf die Hexe zu. Ihre Augen weiteten sich. »Es kann auch sein, daß er sich vornimmt, in deinem Blut zu baden.« Sie hatte die Worte geflüstert und wartete auf eine Reaktion der Neuen.
    Assunga zuckte zusammen. Sie schauspielerte ausgezeichnet und preßte sich gegen die Rückwand. Unter der Plane war die Hitze unerträglich. Sie roch den Schweiß, sie schmeckte den Staub und wiederholte mit zitternder Stimme: »Im… im Blut baden?«
    »Ja, im Blut. Und zwar im Blut der Frauen, im Lebenssaft seiner Geliebten…«
    Assunga preßte ihre Hände gegen die Wangen.
    Sena freute sich über die Reaktion. Sie lachte leise. Dann beschwichtigte sie. »Aber es muß nicht so sein. Es kommt immer darauf an, wie er dich sieht.«
    »Und wenn er mich gut sieht?«
    »Wird er dich belohnen.« Sena drehte sich zu den anderen um.
    »Heute abend werden wir bei ihm sein. Wir werden zuerst ein Bad nehmen und dann in sein Zimmer geleitet. Man erzählt sich, daß es prächtig ausstaffiert ist. Aber auch eine Fallgrube ist dort vorhanden. Wer ihm nicht gefällt oder wer sich dumm anstellt, der hat sein Leben verwirkt, denn in der Grube befinden sich Stäbe, die dich aufspießen. Weißt du denn, wie man den Blutgrafen auch nennt?«
    »Nein…«
    »Er heißt auch der Pfähler, weil er seine Opfer, die ihm nicht gefallen pfählt.«
    Assunga senkte den Kopf. »Ja, davon habe ich auch gehört. Aber ich konnte mir nie vorstellen, daß…«
    »Willst du noch immer bleiben?«
    »Muß ich das nicht?«
    »Nein, du kannst auch gehen. Ich sage dir ganz ehrlich. Du bist die Frau, die ihm sicher gefallen wird. Ja, das kann ich mir vorstellen. Du bist schön, du hast langes, volles Haar. Du wirst ihm gefallen, der Blutgraf liebt Frauen wie dich.« Noch einige Male wiederholte sie die Sätze, wurde dann von den Schreien der beiden Männer auf dem Bock unterbrochen, und auch andere Stimmen klangen durch die Plane.
    »Was ist das?« fragte Assunga.
    Sena drehte sich um. »Wir haben das Tor erreicht. Jetzt werden die Wächter kontrollieren.«
    »Und dann?«
    »Nichts. Du brauchst keine Angst zu haben. Sie werden sich hüten, eine von Draculas Frauen auch nur anzufassen.«
    »Ja, das hoffe ich.«
    Vom Klirren der Pferdehufe hörten sie nichts mehr. Die Tiere standen unbeweglich und sicherlich auch mit hängenden Köpfen. Ein Pfiff gellte, im nächsten Augenblick und noch immer umgeben von feinen Staubwolken, schauten zwei bärtige Gesichter von der Rückseite des Wagens her ins Innere. Die Blicke tasteten über die Körper der Frauen, in den Augen leuchtete die Gier.
    »Manchmal überläßt er ihnen auch Frauen«, flüsterte Sena, während sie die Wächter kokett anlächelte.
    Die grinsten zurück. Mit ihren Zungen fuhren sie über die Lippen.
    Es sah widerlich und lüstern aus. Einer hob seinen Arm und ließ die Hand im Ausschnitt einer Bluse verschwinden. Das Mädchen kicherte, der Mann lachte und lobte das feste Fleisch.
    Assunga hielt den Kopf gesenkt. Sie dachte an ihren Mantel. Bisher hatte noch niemand etwas über ihn gesagt, und sie hoffte, daß dies auch so bleiben würde.
    »Wann können wir denn weiter?« rief eine aus der Gruppe. »Wir können es nicht erwarten.«
    »Ja, sofort.« Der Grapscher faßte wieder zu. Diesmal verschwand seine Hand unter einem Rock.
    Die Frau schlug ihm auf den Arm.
    »Stell dich nicht so an…« Sein Kumpan zog sie weg. »Laß sie fahren. Der Vlad wartet.«
    »Ja, ihr Täubchen, haut ab!« Der Kutscher bekam einen Befehl. Seine Peitsche knallte wieder, die Pferde ruckten in ihrem Geschirr, dann setzte sich der Wagen mit knirschenden Radgeräuschen wieder in Bewegung. Die lachenden Gesichter der Männer verschwanden in den hochquellenden Staubwolken. Noch einmal ging es ziemlich steil bergauf, und Assunga gelang es, einen Blick durch einen Spalt in der Plane nach draußen zu werfen. Sie sah einen Teil der Mauern. Wenig später veränderte sich der Untergrund, so daß der Wagen über holpriges Gestein fuhr, und die Frauen noch einmal durchgerüttelt wurden.
    Sena rieb ihre Hände. »Wir haben es geschafft!« flüsterte sie. »Ja, wir haben es geschafft.«
    »Und wie geht es weiter?«
    Sena hatte sich schon gedreht, um dicht bei den anderen hocken zu können. Jetzt wandte sie den Kopf. »Wir werden bis vor das Haus fahren, schätze ich.«
    »Haus?«
    »Es ist sein Pavillon. Er soll ziemlich groß sein, habe ich mir sagen lassen.«

Weitere Kostenlose Bücher