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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ein kleiner See, von dessen Rändern sich Fäden lösten und am Gesicht des Einäugigen entlangrannen. Er wich zurück, denn er hatte eingesehen, daß er dieser Person nicht entkommen konnte. Er spürte die Macht, die von diesen verfluchten Augen ausging, er fühlte sich kontrolliert, er war der Meinung, daß ihm ein übergeordnetes Geschöpf gegenüberstand.
    »Ich habe dir doch versprochen, daß ich dich vernichten werde, Einauge!« erklärte Assunga mit kühler Stimme und setzte sofort danach ihren zweiten Trumpf ein.
    Sie verbrannte den Mann nicht, sie tat dafür etwas anderes. Ihr Blick blieb, aber die zweite Kraft war für den Einäugigen unsichtbar.
    Er bekam sie nur zu spüren.
    Plötzlich schwebte er über dem Boden. Er schrie vor Schreck auf, doch sein Zustand blieb unverändert. Er konnte nichts tun, weil die andere Person die Gewalt über ihn besaß. Er breitete die Arme aus und ruckte wieder ein Stück hoch.
    Die Peitsche hielt er in der rechten Hand. Die dicke Schnur glänzte leicht. Sie hing nach unten wie eine schwarze Mamba, und das Zittern des Arms übertrug sich auch auf sie.
    Und der Einäugige glitt noch höher.
    Er atmete heftig, verdrehte die Augen, weil er gegen die Decke schauen wollte, dann schrie er plötzlich, als die Geschwindigkeit ihn packte.
    Nichts stoppte ihn mehr.
    Hart krachte er mit dem Kopf gegen die Decke. Es war ein Aufprall, der ihn erschütterte und den bösen Schmerz durch seinen gesamten Körper jagte, als sollte dieser zersprengt werden.
    Für einen Moment sah es so aus, als sollte er seine Beine in die Höhe wuchten, damit sie gegen die Decke stießen, aber das geschah nicht. Statt dessen ruckte er zur Seite, bis er über dem Wasserbecken stand. Er hörte, daß die Frau mit ihm sprach, aber deren Stimme erreichte ihn aus weiter Ferne, weil die Schmerzen in seinem Schädel einfach überwogen und ein Denken beinahe unmöglich machten.
    »Hatte ich dir nicht gesagt, daß du stinkst, Einauge? Hatte ich dir das nicht gesagt?«
    Zamack schrie.
    »Waschen sollst du dich, baden, reinigen!« Assunga lachte auf, und das rote Feuer in ihren Augen erlosch schlagartig.
    Damit war auch der magische Bann gebrochen.
    Zamack raste in die Tiefe!
    Es klatschte, als er die Wasseroberfläche berührte und dann in sie hineintauchte.
    Auf einmal war er verschwunden, nur die Schnur seiner Peitsche tanzte noch auf den Wellen.
    Bewegte die Arme, die Beine, sah aus wie ein großer Frosch und tauchte wieder auf.
    Da stand die Hexe bereits am Becken.
    Zamack sah sie nicht. Wasser rann in seine Augen, und er wirkte wie ein halb ertränkter Zwerg.
    »He, Zamack!«
    Sie mußte zweimal rufen, damit er auch hörte und den Blick wenden konnte.
    Noch immer stand die Hexe am Becken. Den Kopf leicht vorgestreckt, schaute sie gegen das Wasser und natürlich in Zamacks Gesicht, das sich bewegte, als wäre die Haut aus Gummi.
    Dann traf ihn der Tod!
    Plötzlich spürte er die Hitze in seinem Gesicht, die von den tanzenden Feuerzungen ausgingen. Sie hatten die Augen der Hexe verlassen und ihn erwischt.
    Sein Schreien kümmerte Assunga nicht. Diese Person hatte nichts anderes verdient gehabt.
    Und Zamack verbrannte, obwohl er sich im Wasser befand. Aber die Kraft der Hexe war stärker, viel stärker.
    Ungerührt schaute sie zu.
    Der Körper des Mannes schmolz durch das Feuer zusammen. Als es dann gelöscht war, schwamm nur mehr ein schwarzer Klumpen auf dem Wasser.
    Auch die Peitsche war noch vorhanden.
    Sie trieb ein Stück entfernt und wippte im Rhythmus der Wellenbewegungen.
    Assunga aber war zufrieden. Sehr zufrieden sogar. Sie bückte sich und griff nach ihrem Mantel…
    ***
    Es tat gut, ihn wieder um ihre Schultern legen zu können und sich darin einzurollen. Er war für sie sehr wichtig, und er verdoppelte ihre Kräfte.
    Sie hatte sich genau gemerkt, wo die Frauen hingegangen waren.
    Genau den Weg würde sie auch nehmen und irgendwann dem Blutgrafen Dracula gegenüberstehen.
    Als sie daran dachte, wurde sie aufgeregt. Über diesen Vlad Dracula war viel geschrieben worden. Er gehörte zu den ganz Großen, den Mächtigen in der blutigen Geschichte Europas. Seine Hinterlassenschaft bestand aus purer Gewalt. Er war das zu einer Gestalt gewordene Grauen, er war der Schrecken, der den Tod liebte, das Blut und der sich an der Angst der Menschen weidete.
    Sie räusperte sich und strich mit einer lässigen Bewegung ihre Haarflut zurück.
    Wer sie so hätte sehen können, wäre auf den Gedanken gekommen, eine

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