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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die SERT-Haube von seinem Kopf aufsteigen und seufzte erleichtert, dann fiel sein Blick auf Tolot.
    „Hallo, Tolotos, alter Freund!" sagte er. „Wie geht es Ihnen?"
    „Danke, der Nachfrage", antwortete der Haluter. „Mir geht es ausgezeichnet. Wie weit ist Carrent-Fort noch entfernt?"
    „Theoretisch noch siebeneinhalb Lichtjahre", sagte Kosum.
    „Aber die Taster können den Stern nicht finden. Es sieht aus, als wäre die Sonne Malibu mitsamt ihren Planeten verschwunden."
    Er tippte Romeo an, der sich neben ihm an die Kontrollen angeschlossen hatte, und sagte: „Was meinst du dazu, alte Konservenbüchse?"
    Als der Roboter sich nicht rührte, versetzte er ihm einen leichten Tritt.
    „Ja, Sir?" fragte Romeo mit seiner knarrenden Stimme.
    „Ich hatte dich etwas gefragt, Romeo!" erwiderte Mentro Kosum.
    „Nicht, daß ich wüßte, Sir", erklärte Romeo. „Sie haben mich nicht angesprochen."
    „Doch, doch!" beharrte Kosum. „Nur hatte ich dich nicht Romeo genannt, sondern ,alte Konservenbüchse'."
    „Warum, Sir?" erkundigte sich der Roboter.
    Kosum stöhnte, während Icho Tolot in schallendes Gelächter ausbrach.
    Als das tosende Lachen verstummte, sagte Kosum: „Weil du aussiehst, als wärest du aus alten Konservenbüchsen zusammengelötet worden, Romeo. Verstehst du das?"
    „Nein, Sir", antwortete Romeo. „Aber das brauche ich ja wohl auch nicht, oder?"
    „Nein, aber du sollst meine Frage beantworten!" brauste Kosum auf.
    „Welche Frage?" erkundigte sich der Roboter.
    Die Folge war ein abermaliges Gelächter Tolots. Die wenigen Männer in der Hauptzentrale der SZ-l stießen Verwünschungen aus und hielten sich die Ohren zu.
    Mentro Kosum wartete geduldig, bis der Heiterkeitsausbruch des Haluters abgeklungen war, dann sagte er: „Die Frage, die ich an dich alte Konservenbüchse gerichtet hatte, Romeo. Ich möchte von dir wissen, was du davon hältst, daß wir die Sonne Malibu nicht orten können."
    „Dafür dürften die Störeffekte des Mahlstroms verantwortlich sein, Sir", antwortete Romeo. „Ich schlage vor, Sie gehen dichter an die Position Malibus heran. Übrigens geht soeben ein verstümmelter Notruf ein. Warten Sie, ich will versuchen, ihn sinnvoll zu ergänzen!"
    Mentro Kosum nickte.
    Er wußte, daß Romeo trotz seines albernen Aussehens und seiner dümmlichen Fragen und Antworten eine hochwertige Positronik enthielt, die nach dem gleichen Prinzip wie SENECA arbeitete, auch wenn sie wegen Platzmangels nicht mit Bioplasma ausgestattet war.
    In Verbindung mit der stationären Hauptpositronik der SZ-l stellte Romeo einen hochwertigen kybernetischen Komplex dar, der nur von SENECA selbst übertroffen wurde.
    Nach ungefähr zwei Minuten bewegte Romeo wieder seinen Mund und plärrte: „Wahrscheinlicher vollständiger Inhalt des Notrufes, Sir: ,Kolonie Carrent-Fort an Terra oder terranische Raumschiffe!
    Das gesamte Malibu-System ist von einer Dunkelwolke eingehüllt worden, von der eine nicht identifizierbare Strahlung ausgeht. Vor zwei Tagen wurde die Strahlung Malibus schwächer. Dem Planeten Carrent-Fort droht der Eistod, wenn die Entwicklung nicht aufzuhalten ist. Helft uns!"
    Kosum blickte von Romeo zu Tolot. „Was soll das heißen?" fragte er verblüfft. „Malibu wurde doch als normale Sonne vom Soltyp definiert, die noch mindestens fünfzig Millionen Jahre stabil bleibt. Wie kann sich ihre Strahlungsleistung dann innerhalb von vierzig Jahren so kraß verändern?"
    „Ich versuche, das Problem rechnerisch zu lösen", antwortete Romeo. „Ihnen kann ich nur empfehlen, schnellstens nach Carrent-Fort zu fliegen und die Kolonisten zu retten. Wenn Sie das nicht schaffen, zieht Rhodan Ihnen die Haut bei lebendigem Leibe ab."
    „Sadist!" sagte Kosum.
    Er nickte dem Haluter zu und meinte: „Es wird am besten sein, den Rat unseres Lieblings zu befolgen. Ich gehe so dicht an das System heran wie nur möglich."
    Er ließ die SERT-Haube wieder herabfahren und saß vollkommen still, während die SZ-l beschleunigte und bei sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit im Zwischenraum untertauchte.
    Icho Tolot ging zu den Kontrollschirmen des Halbraumspürers und beobachtete die Meßwerte. Gleichzeitig beobachtete er den Reliefschirm, der bei Linearflügen einen Ausblick in den Normalraum erlaubte - allerdings nur auf Objekte von der Größe einer Sonne an aufwärts.
    Normalerweise hätte der Reliefschirm die gelbweiße Sonne Malibu längst abbilden müssen. Dennoch blieb der Schirm dunkel, ja, Tolot hatte

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