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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosum, Ende!"
    Er schaltete ab und wandte sich an Romeo, der noch immer an sein Pult angeschlossen war.
    „Kannst du mich hören, Romeo?" erkundigte er sich.
    „Ja, Sir!" schnarrte der Roboter.
    „Gut!" meinte Mentro Kosum. „Ich möchte, daß du drei Ultra-Quintadimbomben zum gleichzeitigen Abschuß vorbereitest.
    Sobald wir wieder im Raum sind, läßt du die drei Bomben weit gefächert in das Null-Feld abstrahlen. Wir dürfen kein Risiko eingehen."
    „Ja, Sir", antwortete der Roboter.
    Kosum ließ die SERT-Haube wieder über seinen Kopf sinken und rief die Ortungsergebnisse ab.
    Die Hypertaster hatten festgestellt, daß das Null-Feld die Lücke, die von der ersten Quintadimbombe gerissen worden war, inzwischen wieder vollständig ausgefüllt hatte. Allerdings stieg die Strahlungsleistung der Sonne Malibu allmählich wieder an.
    Dafür bildete das Null-Feld Ausbuchtungen, die in den Raum des Malibu-Systems hineingriffen.
    Kosum ließ die SERT-Haube wieder hochfahren und sagte zu Tolot: „Ist es denkbar, daß diese eigenartige Dunkelwolke denkt, Tolot?"
    „Es ist denkbar, aber ich halte es für wenig wahrscheinlich, Kosum", antwortete der Haluter. „Da ich keine kernartige Verdichtung in der Dunkelwolke erkennen kann, müßte der Denkprozeß innerhalb der Gesamtheit der Wolke ablaufen. Das würde aber bei ihrer riesigen Ausdehnung sehr langsam gehen.
    Die Formulierung eines einzigen Gedankens würde vielleicht hundert Stunden dauern."
    „Aber sie verhält sich, als wäre sie intelligent", entgegnete der Emotionaut.
    „Intelligenz ist keine Frage des Gehirns oder eines nervösen Denkprozesses, Kosum", erklärte Icho Tolot geduldig. „Tiere, Pflanzen und sogar anorganische Materie verhalten sich erwiesenermaßen intelligent, ohne daß sie dazu einen hochgezüchteten Denkapparat wie das menschliche Gehirn benötigen. Offenbar war Intelligenz lange vor der Entstehung der mit Großhirnen ausgestatteten Arten vorhanden. Folglich müssen wir mit intelligenten Reaktionen der Dunkelwolke rechnen."
    Mentro Kosum nickte.
    „Sie haben das bestätigt, was ich ebenfalls dachte, Tolot", erwiderte er. „Ich hoffe, die drei Quintadimbomben reichen aus, die Substanz der Wolke so zu dezimieren, daß der Rest nicht mehr existenzfähig ist. Wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, daß eine Wolke beziehungsweise ein Null-Feld, das in der Lage ist, Sonnen und Kraftwerke anzuzapfen und das Leben auf besiedelten Planeten ernsthaft zu gefährden, desaktiviert wird.
    Sie könnte sonst unvorstellbares Unheil über die belebten Welten des Mahlstroms bringen."
    Er wartete, bis der Ertruser Maligger, der die Kolonie auf Carrent-Fort geleitet hatte, in die Hauptzentrale kam und meldete, daß alle Kolonisten angeschnallt waren. Danach ließ er die SERT-Haube wieder über seinen Kopf fahren und setzte die Startvorbereitungen fort.
    Unterdessen hatten sich die Ausbuchtungen der Dunkelwolke weiter ins System hinein ausgebreitet. Sie bewegten sich mit annähernd halber Lichtgeschwindigkeit, was auf hochwertige energetische Prozesse im Innern der Wolke deutete.
    Dann startete Kosum das Schiff.
    Es hatte die Atmosphäre gerade verlassen, als die Leistung der Kraftwerke wieder abfloß. Die Triebwerke fielen aus, und die SZ-1 wurde von der Schwerkraft des Planeten in eine elliptische Kreisbahn gezwungen, die nach ersten Berechnungen in spätestens drei Stunden zum Absturz führen mußte.
    Mentro Kosum entfernte die SERT-Haube von seinem Kopf, da sie ohnehin wertlos geworden war.
    „Es hilft nichts, wir müssen die Quintadimbomben sofort abstrahlen", sagte er zu Romeo. „Ist alles fertig?"
    „Alles fertig, Sir", antwortete der Roboter.
    „Dann - Feuer!" befahl Kosum.
    Wieder erloschen sämtliche Lampen. Die Lebenserhaltungssysteme einschließlich der Andruckabsorber fielen aus, als alle noch verfügbare Energie auf die drei Transformkanonen geleitet wurde, die mit je einer Quintadimbombe geladen waren.
    Kosum spürte, wie ein neuer Schwächeanfall ihn zu überwältigen drohte. Er sah aus den Augenwinkeln, daß mehrere Offiziere der Zentralebesatzung bewußtlos zusammensanken, und er kämpfte mit aller Kraft gegen eine Ohnmacht an.
    Plötzlich flammte die Beleuchtung wieder auf, heller als zuvor.
    Die Triebwerke meldeten über die Kontrolleitungen Energieüberlastung. Alarmsirenen gellten, und Feldsicherungen schlugen durch.
    „Defensivschirme aktivieren!" befahl Kosum dem Roboter.
    Er ahnte, was geschehen war, denn die Bildschirme der

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