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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schrank!" verteidigte sich Kaddy Gonsten.
    „In meinem Schrank sind überhaupt keine Tassen", erklärte Welms. „Ich trinke grundsätzlich nur aus Plastikbechern - und zu feierlichen Anlässen auch einmal aus einem Glas."
    „Das war doch nur eine Redewendung", sagte Gonsten.
    „Aha!" meinte Springo. „Und was bedeutet sie in Klartext?"
    Gonstens Gesicht lief dunkel an.
    „Ach ,nichts", erwiderte er lahm. „Ich schlage vor, wir achten darauf, was mit der MARDER II geschieht. Eben ist sie aus dem Linearraum gefallen."
    „Wie du das sagst, klingt es, als wäre der Linearraum ein Sieb", spottete Dadno Welms.
    Jiffer Springo blickte auf den Frontschirm der Panoramagalerie und sah, daß die MARDER II in der Nähe eines Riesenplaneten schwebte, der von einer grünen Sonne beleuchtet wurde. Die Oberfläche des Riesenplaneten glänzte und schillerte wie poliertes dunkelblaues Glas.
    „Seht euch das an!" rief er aus. „Am liebsten würde ich auf dieser Glaskugel landen. Sie muß so groß sein wie der solare Jupiter, und die glasartige Oberfläche ist bestimmt nicht natürlich entstanden."
    Seine Kollegen spähten aufmerksam auf den Frontschirm.
    „Das denke ich auch", sagte Gonsten. „Wahrscheinlich haben intelligente Lebewesen das geschaffen. Doch sie scheinen nicht mehr zu existieren, sonst würden sie irgendwie auf die Anwesenheit eines Raumschiffs reagieren."
    Dadno Welms öffnete den Mund zu einer Bemerkung, doch in diesem Moment beschleunigte die MARDER II wieder. Das Orientierungsmanöver war demnach abgeschlossen, und der Steuersektor des Schiffes bereitete sich auf das nächste Linearmanöver vor.
    Kaum befand sich das Robotschiff wieder im Zwischenraum, als die drei Siganesen sich wieder dem Tocco-Tan widmeten.
    Sie spielten mit Hingabe und Konzentration, doch als das Schiff nach einer halben Stunde wieder in den Normalraum zurückfiel, brachen sie das Spiel sofort ab.
    „An Sonderkommando VULCAN!" ertönte es aus den Lautsprechern der Rundrufanlage. „Hier spricht der Kommandosektor. Wir haben den zielnächsten Punkt erreicht.
    Sie können auf dem Frontschirm die Sonne Medaillon sehen.
    Achtung, ich benutze einen Lichtstrahl als Einweiser!"
    Die Siganesen blickten auf den Frontschirm der Panoramagalerie. Dort waren hinter dünnen Staubschleiern drei Sterne zu sehen. Einer davon mußte die Sonne Medaillon sein.
    Kurz darauf blitzte ein Lichtstrahl auf dem Frontschirm auf. Er zielte mit seiner Spitze auf den Stern, der ganz links stand und nur undeutlich durch einen rötlichen Nebelschleier strahlte.
    „Das also ist Medaillon", sagte Kaddy Gonsten. „Wie weit sind wir noch entfernt, Kommandosektor?"
    „Die Taster haben eine Entfernung von anderthalb Lichtwochen festgestellt", antwortete der Kommandosektor des Robotschiffs.
    „Wegen der besonderen Effekte des Mahlstroms muß allerdings mit einem Meßfehler von plus oder minus dreißig Prozent gerechnet werden."
    „Kannst du nicht näher herangehen?" erkundigte sich Dadno Welms mißmutig.
    „Antwort negativ", antwortete der Kommandosektor. „Wenn die MARDER II näher herangeht, steigt das Risiko einer Entdeckung über das maximal zulässige Maß hinaus an. Innerhalb einer normalen Galaxis wären wir nicht einmal bis auf zwei Lichtwochen herangekommen, ohne entdeckt zu werden. Nur die besonderen Effekte des Mahlstroms haben uns vor einer Ortung bewahrt."
    „Na schön!" meinte Jiffer Springo. „Dann gehen wir das Stückchen eben zu Fuß."
    „Das ist nicht möglich, da der Weltraum dem menschlichen Fuß keinen Widerstand bietet", warf der Kommandosektor ein.
    Kaddy Gonsten kicherte.
    „Du solltest nicht alles wörtlich nehmen, Kommandosektor", erklärte er. „Jiffer meinte, daß wir für die Reststrecke unsere stolze VULCAN benutzen werden."
    „Verstanden!" sagte der Kommandosektor des Robotschiffs.
    „Du könntest uns wenigstens Glück wünschen!" meinte Dadno Welms.
    „Nicht verstanden", gab der Kommandosektor zurück. „Ich bitte um Erklärung."
    „Später einmal", sagte Kaddy Gonsten. „Heute sind wir nicht dazu aufgelegt."
    „Das war eine altterranische Redewendung, Crash", sagte Dadno Welms. „Habe ich recht?"
    „So recht wie meine Urgroßmutter", erwiderte Gonsten. „Nun kommt schon. Unsere VULCAN wartet!"
    Die drei Siganesen schwebten durch den Antigravschacht in den Hangar, in dem die VULCAN in Fesselfeldern verankert war.
    Auf einen Impuls aus Gonstens Impulskodegeber hin bildete sich in dem „Meteor" eine Öffnung, durch die

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