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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur lunaren Inpotronik heranzubringen.
    Danach brachte er durch einen Rafferkodeimpuls die Schockwellenbombe im Harpalus-Krater zur Explosion.
    Rund dreißig Kilometer südlich von NATHAN steuerte Gonsten das Schiff nach oben. Es durchbrach die Mondoberfläche, fuhr neun Spreizstützen aus und verankerte sich mechanisch so, daß der „Meteorit" einen halben Meter über das Niveau der Oberfläche ragte. Da ringsum zahllose ähnliche Trümmerstücke lagen, konnte die VULCAN auch einem aufmerksamen Beobachter nicht auffallen. Anders wäre es gewesen, wenn jemand hochempfindliche Ortungsgeräte auf die Stelle gerichtet hätte, aber das war höchst unwahrscheinlich.
    Gonsten lehnte sich entspannt in seinem Kontursessel zurück und sagte: „Dann wollen wir mal aussteigen und uns die Füße vertreten, Freunde."
    Die drei Siganesen überprüften noch einmal die Spezialausrüstung, die an und in ihren Kampfanzügen verstaut war, dann verließen sie die VULCAN durch die obere Polschleuse, die sich hinter ihnen wieder schloß.
     
    *
     
    Natürlich hatte Kaddy Gonsten es nicht wörtlich gemeint, als er sagte, sie wollten sich die Füße vertreten. Für die kleinen Siganesen wäre ein Fußmarsch bis zur nächsten Oberflächenkuppel NATHANs viel zu beschwerlich gewesen.
    Sie flogen deshalb mit Hilfe ihrer Antigravgeräte, wobei sie sich so dicht wie möglich über dem Boden hielten, um nicht zufällig von einem Ortungsstrahl des lunaren Verteidigungssystems getroffen zu werden.
    Da für die Aufhebung des geringen Gewichtes von Siganesen nur eine verschwindend kleine Antigravleistung erforderlich war, hätten Meßgeräte die minimale Streustrahlung nur aus einer Entfernung von unter fünfhundert Metern anmessen können.
    Vorsichtshalber schalteten die Siganesen ihre Aggregate schon achthundert Meter vor der ersten Oberflächenkuppel aus. Den Rest des. Weges gingen sie zu Fuß, für Siganesen eine beachtliche Leistung, denn relativ zu Erdgeborenen war für einen Siganesen eine Strecke von achthundert Metern praktisch neun Kilometer lang. Außerdem bedeuteten Bodenerhebungen und Gesteinsbrocken, die ein Mensch nicht einmal bewußt wahrgenommen hätte, für die durchschnittlich sechzehn Zentimeter großen Männer echte Hindernisse.
    Andererseits boten die Hindernisse natürlich eine gute Sichtdeckung für den Fall, daß jemand in der Kuppel die Umgebung beobachtete.
    Jedenfalls erreichten die drei Siganesen die Kuppel, ohne daß jemand oder etwas auf ihre Annäherung reagiert hätte. Damit fingen aber auch die eigentlichen Schwierigkeiten an. Auf einem Planeten mit normaler Atmosphäre hätten sie vielleicht versucht, mit ihren Desintegratoren eine Öffnung in die Kuppelwand zu strahlen. Auf dem Erdmond hätte das aber im Innern der Kuppel sofort zu einem meßbaren Druckverlust und zu dem entsprechenden Alarm geführt.
    Deshalb blieb dem Einsatzkommando weiter nichts übrig, als zur nächsten Schleuse zu gehen und geduldig zu warten, bis sie geöffnet wurde, um jemanden oder ein Fahrzeug hinein- oder herauszulassen.
    In unmittelbarer Nähe der Kuppel mit ihrer breitgefächerten Streustrahlung, die von den innen installierten Aggregaten stammte, konnten die Siganesen ihre Deflektor-Generatoren aktivieren und sich unsichtbar machen.
    Sie mußten über sieben Stunden warten, bis die Schleuse sich endlich öffnete und eine Schildkröte ins Freie rollte.
    Schnell huschten die Siganesen dicht neben den meterbreiten Gleisketten des Fahrzeugs in die Schleusenkammer. Damit waren sie aber erst halb in der Kuppel, denn das Innenschott der Schleusenkammer hatte sich geschlossen, bevor das Außenschott geöffnet worden war.
    Wieder wurden die kleinen Männer von Siga auf eine harte Geduldsprobe gestellt.
    Es dauerte drei Stunden, bis die Schildkröte von draußen zurückkehrte. Diesmal hefteten sich die Siganesen mit Hilfe von Saugnäpfen, die sie auf den Oberseiten ihrer Druckhelme befestigt hatten, an die Unterseite des Gleiskettenfahrzeugs. Auf diese Art und Weise gelangten sie nicht nur in die Kuppel, sondern über einen Fahrzeuglift gleich bis in den tief unter der Oberfläche liegenden Schildkrötenhangar.
    Sie warteten, bis die fünfköpfige Besatzung der Schildkröte ausgestiegen war und den Hangar verlassen hatte. Dann ließen sie durch ein Ventil, das an ihre Aggregattornister angeschlossen war, komprimierte Luft in die oberen Saugnäpfe strömen, so daß die Näpfe sich von der Unterseite des Fahrzeugs lösten, und die Siganesen

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