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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meteoriten, während die festen Körper, die im freien Raum dahintrieben, Meteore genannt wurden.
    Für die Siganesen war der Anblick der auf glühenden Trümmerbrocken in unmittelbarer Nähe ein faszinierendes Schauspiel, vor allem, wenn sie daran dachten, daß der Erdmond von vielen Menschen immer noch als atmosphärelos angesehen wurde.
    Tatsächlich aber verfügte auch der Mond über eine Atmosphäre, wenn sie auch für Menschen viel zu dünn war und sich mit der irdischen Atmosphäre keineswegs vergleichen ließ.
    Immerhin aber waren in achtzig Kilometern Höhe die Dichten von Erdatmosphäre und Mondatmosphäre gleich, und darüber hinaus war die Mondatmosphäre sogar dichter als die der Erde. Sie bot also einen wirksamen Schutz gegen normale Meteore, nicht aber gegen Brocken von der Größe der VULCAN.
    Wenn einer der drei Siganesen unruhig war, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Aber völlig sicher konnten sich die drei Wissenschaftler ihrer Sache nicht sein. Es war denkbar, daß die neue Regierung des Erde-Mond-Systems die Anordnung, daß Meteorite bis zu einer gewissen Größe, die auf den Mond abstürzten, nur dann zu zerstrahlen seien, wenn sie beim Aufschlag Menschen oder Einrichtungen gefährden konnten, aufgehoben hatte, weil sie nicht mehr an der Untersuchung solcher kosmischer Trümmerstücke interessiert war.
    In dem Falle wäre die VULCAN verloren gewesen, da sie wegen der damit verbundenen Ortungsgefahr keinen Schutzschirm aktivieren durfte. Die Siganesen wußten aber, daß sie nichts davon merken würden, wenn ihr getarntes Schiff sich in eine schnell verglühende Gaswolke auflöste oder explodierte.
    Doch nichts dergleichen geschah.
    Ungehindert senkte sich die VULCAN auf die Oberfläche des Mondes hinab. Ihr Fall wurde zu einem rasenden Sturz, der zur Verdampfung des Schiffes führen mußte, wenn sie ungebremst auf schlügen.
    Im Norden schien eine Explosion stattzufinden, doch das war nur der Spiegelreflex der goldbedampften Panzertroplon-Kuppel von Rainbow, die das einfallende Sonnenlicht zurückwarf.
    Schräg unter der VULCAN gähnte der tiefe Krater Harpalus wie der Schlund eines Ungeheuers. Er durchmaß fünfunddreißig Kilometer, und es grenzte beinahe an ein Wunder, daß die Berechnungen der viele tausend Lichtjahre entfernten Bio-Hyperinpotronik so genau waren, daß die VULCAN exakt in den Mittelpunkt des Kraters stürzte.
    „Tor!" sagte Kaddy Gonsten trocken, als die VULCAN in den Krater eintauchte.
    Im gleichen Augenblick schaltete er die Photonenstrahltriebwerke auf vollen Bremsschub, während seine Kollegen die Ortungssysteme und den normalenergetischen Schutzschirm aktivierten.
    Der Ruck, der durch das Schiff fuhr, war nicht körperlich zu spüren, sondern nur optisch auszumachen, denn die Andruckneutralisatoren des Spezialraumschiffs waren extrem leistungsfähig. Dennoch schlug der elektronische Leuchtbalken des Kontrollinstruments über die Belastungsmarke von hundert Prozent aus. Doch notfalls konnte die Leistung der Andruckneutralisatoren um hundert Prozent gesteigert werden, wenn auch nur kurzfristig.
    Trotz des hohen Bremsschubs stürzte die VULCAN weiter ab, wenn auch langsamer. Die Photonenstrahlen der Ringwulsttriebwerke erfüllten den Krater mit grellweißem Licht.
    Es war, als explodierte eine Fusionsbombe. Am südlichen Kraterrand schlug einer der echten Meteoriten auf, explodierte durch die Wucht des Aufpralls und überdeckte damit, so hofften die Siganesen, die energetischen Erscheinungen, die mit dem Bremsmanöver der VULCAN verbunden waren.
    Genau anderthalb Meter über dem Kraterboden kam die VULCAN zum Stillstand.
    Damit gab sich Kaddy Gonsten jedoch nicht zufrieden. Er warf eine Schockwellenbombe ab, die so eingestellt war, daß sie die durch den Aufprall eines fünf Meter durchmessenden Meteoriten entstehenden Schockwellen imitierte, Dann steuerte er die VULCAN zur westlichen Kraterwand, schaltete die Energiefräsen ein und ließ das Schiff sich förmlich in den Fels hineinfressen.
    Mit einer Geschwindigkeit von elf Metern pro Sekunde wühlte sich die VULCAN durch das Felsgestein. Jiffer Springo brachte die äußeren fünfzig Meter des Stollens zum Einsturz, indem er einen weit gefächerten Strahl aus dem Strahlgeschütz abfeuerte.
    Dadurch wurden die Wände molekular zersetzt und gaben dem auf ihnen lastenden Druck nach.
    Nach zwei Kilometern steuerte Kaddy Gonsten das Schiff nach Norden, um es näher an die Regenbogenbucht und damit an die Zugänge

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