Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0703 - Die Insel des Kopfjägers

0703 - Die Insel des Kopfjägers

Titel: 0703 - Die Insel des Kopfjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
noch für einen Moment stehen, schaute sich um und suchte nach John Sinclair, der ihm versprochen hatte, auf der Insel zu sein.
    Aber der Oberinspektor ließ sich nicht blicken. Nun blieb Dick nur zu hoffen, daß er in guter Deckung saß und zum richtigen Zeitpunkt eingriff, bevor es gefährlich wurde, denn es gefiel ihm immer weniger, mit dieser Frau allein zu sein.
    Auch er schulterte seine Tasche und ging hinter Melanie her, die sich bereits am Ende einer in den Fels gehauenen Treppe befand, die vom Hafen wegführte, in dem kein einziges Haus stand und der Wind über das freie Land pfeifen konnte.
    Die Stufen waren uneben. Schaukelnd erklomm der Schauspieler die Treppe, wischte hin und wieder über sein Gesicht, auf dem das Salzwasser Spuren hinterlassen hatte.
    Die Frau schaute sich nicht um. Mit federnden Schritten ging sie voran und sah längst das, was Dick zu sehen bekam, als er die Treppe hinter sich gelassen hatte.
    Da lag das Haus.
    Nein, eine Art von Burg, schon fast eine Festung, auch wenn die Festung Scheiben besaß, die das Sonnenlicht reflektierten.
    Er blieb stehen.
    Ein kalter Schauer flog über seinen Körper, was nichts mit den Temperaturen zu tun hatte, sondern allein mit dem Anblick des Hauses, denn es machte auf ihn einen abstoßenden, drohenden und auch irgendwo gefährlichen Eindruck.
    Er erinnerte sich daran, einige Male mit seinem Bruder über diesen Wohnsitz gesprochen zu haben, und auch Jason war davon nicht besonders angetan gewesen.
    Nur Melanie mochte es.
    Sie hatte es gebaut, und zwar vom Geld ihrer Eltern. Und sie würde dieses Refugium freiwillig nicht hergeben, das hatte sie ebenfalls klipp und klar erklärt.
    Sie drehte sich um.
    »Willst du nicht kommen, Dick?« Unwillig schüttelte sie den Kopf.
    »Gleich, aber ich war…«
    »Was warst du?«
    Er lief schneller und gab die Antwort als Lüge. »Ich war einfach überwältigt, verstehst du? So toll hätte ich es mir nicht vorgestellt. Das ist ja Wahnsinn.«
    »Übertreibe mal nicht.«
    »Doch, doch, das erwartet man auf einer derartigen Insel einfach nicht. Das haut mich um.« Er hatte sie erreicht, blieb stehen, spürte ihren prüfenden Blick.
    »Liege ich da falsch?«
    »Im Prinzip nicht. Nur kann ich deinen Worten nicht so recht glauben, aber das spielt keine Rolle. Laß uns gehen, denn ich habe Durst. Ich werde uns einen tollen Drink mixen.«
    »Ist denn alles dort?«
    »Was du willst. Vom Whisky bis zum Kabel-TV. Du kannst dich wie in einem Luxus-Hotel fühlen. Es gibt mehrere Schlafzimmer, auch verschiedene Bäder…«
    »Einen Keller ebenfalls?«
    Scharf schaute sie ihn an. »Interessiert dich der so stark?«
    »Nein, war nur eine Frage.«
    »Oder hat Jason etwas erwähnt?« Dick hob die Schultern. »Was sollte er denn gesagt haben?«
    »Ja«, sagte sie lachend. »Du hast recht. Was sollte er schon gesagt haben?«
    Ihr Ton gefiel Dick Travis nicht, aber er sprach seine Schwägerin nicht darauf an. Dafür konnte er sehr bald das Haus aus der Nähe bewundern und sah den scharfen Kontrast, den das Holz zum Gestein des Fundaments bildete.
    Der Eingang bestand aus einer großen Tür, die ebenfalls aus bestem und einem sehr dicken Eichenholz gefertigt worden war. Diese Rundbogentür bestand trotz ihrer Größe aus einem Stück. Die wuchtige Klinke paßte dazu. Sie war von der Hand hergestellt worden und bestand aus einem schweren Metall. In den Griff hatte der Hersteller feine Schlangenlinien hineingestanzt.
    Dick Travis war vor dem Haus stehengeblieben und ließ seinen Blick an der Fassade hochgleiten.
    Über der Tür setzte sich das helle Holz fort. Es sah auch deshalb so grauweiß aus, weil die salzige Luft an ihm gearbeitet hatte. Irgendwo paßten die dunkle Tür und das Holz nicht zusammen. Das ergab keine Einheit, wie ihm überhaupt das ganze Haus nicht gefiel, das eine leicht ovale Grundfläche aufwies und etwas schräg stand, denn zum Eingang hin fiel es ab.
    Melanie Travis schloß auf, nahm ihre Gepäckstücke mit über die Schwelle, stellte sie dann ab und breitete die Arme aus. »Willkommen in meinem Refugium.«
    Für Dick besaß ihre Stimme die Herzlichkeit einer abgespielten Schallplatte. Er lächelte trotzdem, nickte und schaffte es sogar, sich zu bedanken.
    Dann ging er hinein.
    Melanie schloß die Tür, nein, sie schloß sie nicht, sie warf sie zu, so daß das Echo durch alle Räume schallte.
    Links führte eine breite, dunkle Holztreppe nach oben, ansonsten bestand der untere Bereich aus nur einem großen Raum, zu

Weitere Kostenlose Bücher