0703 - Jagd der Outsider
der hochwirbelnden Tischplatte weg und versengte Taschos Schulter.
„Jermon! Hinaus! Dort sind noch vier Männer!"
Die Polizisten vor ihnen waren bereits aus dem Gleiter gesprungen und rannten auf die Türen zu. Skalter handelte mit bewundernswerter Kaltblütigkeit. Er zerschoß das Fenster, rannte in eine neue Deckung und feuerte von dort aus durch die berstenden Scheiben.
Jermon entdeckte die schmale zweite Tür, riß sie auf und sprang mit einem weiten Satz hinunter in das dürre Gras. Hinter ihm begann ein Teil des Raumes zu brennen. Die Sirene wimmerte noch immer mit auf- und abschwellendem Ton. Im Zickzack rannte der kleinere Mann die Gebäudefront entlang, bog keuchend vor Anstrengung um die Ecke und schoß, sobald er die Männer erblickte.
Mit aufheulender Maschine startete ein Gleiter. Die Männer brachen unter dem Vordach zusammen. Jermon packte mit der Linken das rechte Handgelenk, zielte und feuerte viermal hinter dem davonrasenden Gleiter her, aber trotz einiger schwerer Treffer schwebte die Maschine im Zickzack weiter.
„Es ist vorbei!" dröhnte Skalters Stimme aus dem Gebäude.
Er trat die Türrahmen nach außen und rannte auf Jermon zu.
Jermon fühlte, wie ihn jetzt der Schock traf. Er begann zu schwitzen, fiebrige Hitze strömte durch seinen Körper, und die Waffe rutschte fast aus seinen Fingern. Skalter packte ihn an der Schulter und stieß ihn vorwärts. Hinter ihnen begannen sich Flammen und Rauch auszubreiten.
„Wir haben gesiegt!" sagte er heiser. „Nichts wie weg. Höchste Geschwindigkeit. Wir nehmen einen Polizeigleiter!"
Da reagierte Jermon, rannte um die Maschine herum und warf sich in den Sitz, der noch warm vom Körper des Beifahrers war.
Die Türen krachten zu, dann stieß die Maschine zurück, wendete und raste davon.
Das Wimmern der Sirene verebbte langsam, aber während sie schräg auf die Stadt zu flüchteten, wurde hinter ihnen das Feuer größer.
Aus dem eingeschalteten Funkgerät kamen die Notrufe des geflüchteten Polizisten. Ein Großalarm breitete sich aus.
Inzwischen war es Nacht geworden.
8.
Beim ersten Wort, das aus den Lautsprechern kam, unterbrach Jocelyn seine Arbeit, setzte sich kerzengerade hin und schob den Lautstärkeregler nach vorn.
Sie schwebten in Crystals Gleiter im südlichen Bereich der Stadt und warteten auf einen Zwischenfall und darauf, daß die zurückgelassenen Spürgeräte ihnen das Erscheinen der Reges in dem Versteck der Waffensammlung meldeten. Mit einer endgültigen Bewegung schob Jocelyn das Energiemagazin in den Griff des Strahlers und sagte: „Das sind sie!"
Er kippte einen Schalter, nahm den Autopiloten aus der Gleitersteuerung und packte die Griffe. Schweigend hörten sie den Bericht des Polizisten, der den Hergang des Feuerüberfalls schilderte. Je länger er sprach, desto härter wurde der Gesichtsausdruck des Spechts.
Er begann, auf der Unterlippe zu kauen, dann legte er die Hand auf das Armaturenbrett und hob den Finger. Wieder hörte Crystal das ratternde, harte Geräusch des auf- und niederzuckenden Zeigefingers. Die Instrumente im Armaturenbrett begannen zu klirren.
„Hör auf!" schrie sie nervös. „Du machst mich krank mit diesem verdammten Klopfen!"
Die junge Frau hatte es jetzt mindestens zum hundertstenmal gehört und haßte es fast körperlich. Der schnelle Wirbel riß ab.
„Fliege dorthin. Unsere Kodenummern sind in Ordnung, denke ich!" ordnete Jocelyn an.
„Sie werden geflüchtet sein, das scheint sicher!" widersprach sie, aber der Gleiter begann bereits schneller zu werden.
„Sie werden überall gesucht. Sie haben Polizisten erschossen!
Das löst eine Fahndung im gesamten Stadtgebiet aus!" sagte sie und suchte auf einer Karte die Kennzahl der verbotenen Zone heraus.
Die Luft um den Gleiter begann zu heulen und zu pfeifen. Durch das transparente Dach sah man die Sterne.
„Ich habe eine andere Theorie!" sagte er.
„Eine Theorie?" fragte Crystal ungläubig.
„Ja. Sie sind hervorragend, denn das, was sie dort vorn angerichtet haben, sagt alles darüber aus. Es sind keine Dilettanten. Schließlich hatten sie es mit Polizisten und nicht mit Kindern zu tun."
„Was hat das mit unserem Flug zu dem verwüsteten Polizeirevier zu tun?" murmelte Crystal. Sie ahnte, daß es die zwei Attentäter auf Jeremy Beiger. abgesehen hatten, und daß sie herausgefunden hatten, daß der Besuch in der Robotfabrik die beste Gelegenheit für ein Attentat sei. Aber es gab keinerlei Gewißheit. Die nächsten
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