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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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düsterer, denn durch die kleinen Fenster fiel nur wenig Licht.
    Das Telefon stand auf der Theke. Zwei ältere Männer, die ihr Bier schlürften, schauten mir zu, wie ich den Hörer in die Hand nahm und mich meldete.
    »John, du mußt sofort zur Kirche kommen. Wir haben hier einen Verletzten und auch Carter.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich lüge nicht.« Suko lachte leise.
    »Wer ist der Verletzte?«
    »Pfarrer Kirk. Father Ignatius war mit ihm zusammen. Niedergeschlagen wurde Kirk von Eastland. Aber unserem Freund ist es gelungen, ihn durch den Einsatz von Weihwasser ruhigzustellen. Einen Arzt wird es nicht geben. Bring deshalb den Erste-Hilfe-Kasten mit.«
    »Ja, mach' ich.«
    »Ach so, wir halten uns in der Sakristei auf. Du mußt um die Kirche herumgehen.«
    »Alles klar.«
    Ich legte auf und verließ den Pub. Eigentlich hatte ich noch vorgehabt, mit den beiden Frauen zu sprechen, aber das erübrigte sich jetzt. Suko und die anderen waren wichtiger.
    Ich stieg wieder in den Wagen und fuhr ab. Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, weil ich Beth allein zurückließ, aber ich konnte nicht auf alle Rücksicht nehmen.
    Die Entwicklung des Falles gefiel mir überhaupt nicht. Es gab eine Bedrohung, das stand fest, aber ich wußte nicht genau, von wem und wodurch. Es passierte zwar immer etwas, aber es war einfach zu wenig, um den gesamten Fall aufrollen zu können.
    Wer war derjenige, der hier die Fäden zog? Wer hatte die Nachfolge des teuflischen Knappen angetreten?
    Oder war dieser Ampitius selbst zurückgekehrt, um furchtbare Rache zu nehmen?
    Alles war möglich, die Wahrheit aber würde ich erst später herausfinden.
    Unter den Reifen knirschte der feine Kies, als ich auf den Platz vor der Kirche einbog. Auf seiner Oberseite war der Hügel doch ziemlich breit.
    Ich stieg aus.
    Stille umfing mich. Nicht weit entfernt sah ich das Gräberfeld eines Friedhofs. Das Areal wirkte sehr gepflegt. Von einer in der Nähe lauernden Gefahr entdeckte ich nichts.
    Den Weg zur Sakristei hatte ich sehr schnell gefunden. Noch bevor ich die Tür geöffnet hatte, hörte ich schon die Stimmen. Dann stand ich auf der Schwelle, den Erste-Hilfe-Kasten unter den rechten Arm geklemmt und schaute erst auf den Verletzten.
    »Danke«, sagte Suko nur, als er mir den Kasten abnahm, um sich um den Verletzten zu kümmern.
    Father Ignatius lächelte mir zu. Er machte auf mich einen gelösten Eindruck.
    Auf dem Boden, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, saß Carter Eastland, der Mann, um den sich so vieles drehte. Er hatte die Hände flach auf seine Oberschenkel gelegt, sein Gesicht lag frei, und mir fielen sofort die Veränderungen seiner Wunden auf.
    Sie waren nicht mehr so dick und standen auch nicht so stark nach außen vor. Eher hatten sie den Anschein, als wären sie dabei zu verkrusten, und an bestimmten Stellen hatte sich eine helle, dünne Haut gebildet, die bereits einen Teil der Wunden bedeckte.
    »Wie war das möglich?« fragte ich Ignatius.
    »Durch Weihwasser, John. Ich habe es mit geweihtem Wasser geschafft. Anscheinend war seine Veränderung noch nicht tief genug. Ich glaube, daß die Wunden sehr bald ganz verheilt sind und nur noch Narben zurückbleiben werden.«
    »Ja, das wollen wir hoffen.«
    Zwar hatte mich Carter Eastland wahrgenommen, aber er sprach mich nicht an. Er sah aus wie ein Mensch, der sich zurückgezogen hatte und völlig in seinen Gedanken versunken war.
    Auf meine Fragen gab er keine Antwort. Nur einmal runzelte er die Stirn, als wollte er mir dadurch zeigen, daß er dabei war, über etwas nachzudenken.
    »So, das hätten wir«, sagte Suko, der sich von uns beiden am besten in der Ersten Hilfe auskannte.
    Er hatte dem Pfarrer einen prächtigen Kopfverband angelegt. Der Mann war auch wieder aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht, war aber zu schwach, um sprechen zu können. Sein Blick hatte etwas Apathisches an sich.
    »Wohin mit ihm?« fragte Suko.
    »Am besten ins Pfarrhaus«, schlug der Mönch vor. »Ich zeige dir den Weg, Suko. Schau mal nach. Den Schlüssel zum Haus muß Pfarrer Kirk in der Tasche haben.«
    Suko fand ihn schon beim ersten Versuch. Danach hob er den Verletzten behutsam an und trug ihn wie ein kleines Kind aus der Sakristei. Father Ignatius folgte ihm, und ich blieb allein mit Carter Eastland zurück. Ich ließ ihn nicht aus dem Blick und dachte darüber nach, was er wußte oder wissen könnte.
    Er hatte auf der anderen Seite gestanden, er war jetzt auf dem Weg zur Heilung, er hatte mein Kreuz

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