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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Pusteln dick gewordenen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als er dem Mönch zur Begrüßung zunickte, dieser den Gruß aber nicht erwiderte, sondern fragte: »Warum bist du nicht bei den anderen, Carter?«
    Der Angesprochene lachte scharf. Es hörte sich zugleich triumphierend an. Dann riß das Lachen ab.
    »Weil ich meine Gründe gehabt habe, meine echten Gründe. Ich gehöre nicht mehr zu euch, Father. Ich bin den anderen Weg gegangen. Ich habe die Stimme in mir gehört. Es war dieselbe Stimme, die mir Folter und Tod androhte, aber jetzt hat sie mich begrüßt. Sie will mich einreihen in den Kreis der Höllenmächte. Ich werde sehen und wissen. Mir werden die Tore geöffnet werden, und die folgende Nacht wird die wichtigste in meinem Leben sein. Denn sie wird alles ändern. Ich erwarte hohen Besuch, auf den ich mich sehr, sehr freue.«
    »Ist es der Teufel?«
    »Nein und ja.«
    »Wer dann?«
    »Alle sind der Teufel. Auch ich werde der Teufel sein. Ich spüre es sehr deutlich. Nichts wird mehr an mir vorbeigehen, darauf kannst du dich verlassen.« Er ging jetzt vor. »Und ich werde jedes Hindernis aus dem Weg räumen, so, wie ich auch den Pfarrer aus dem Weg geräumt habe, der nicht wollte, daß ich zu den anderen ging, um ihre Gruppe zu verstärken. Er stellte sich gegen mich, das durfte er nicht. Wenn ich dich so anschaue, dann habe ich den Eindruck, als würdest du dich auch gegen mich stellen wollen.«
    »Ja, Carter! Ja, das tue ich! Ich kann nicht anders. Ich will, daß du wieder der wirst, der du einmal gewesen bist und…« Father Ignatius stoppte seinen Redefluß, denn der Detektiv hatte die rechte Hand bewegt, die er bisher hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte. Als sie in das Blickfeld des Mönches geriet, sah dieser die kurze, dicke Eisenstange, die Carter hielt. Und er sah auch das Blut an der Spitze. Jetzt wußte er, womit der Mann den Geistlichen niedergeschlagen hatte.
    »Die reicht auch für dich, Mönch!«
    Er hatte ein Versprechen gegeben und würde es in die Tat umsetzen, denn er ging auf seinen Gegner zu.
    Was tun?
    Father Ignatius geriet nicht in wilde Panik. In diesem Augenblick dachte er scharf nach. Er wollte sich nicht so einfach niederschlagen lassen, gab allerdings auch zu, daß der junge Mann ihm an Kräften weit überlegen war.
    Er hatte Kirk losgeschickt, Weihwasser zu holen. Es befand sich in der Sakristei, sogar in einer für ihn greifbaren Nähe, und dann bewegte er sich blitzschnell.
    Mit einem Sprung hatte er das kugelige Gefäß erreicht, umfaßte die Kette, an der es hing, und schleuderte es herum.
    Aus den Löchern an den Seiten spritzte das Wasser. Die Tropfen funkelten wie kleine Diamanten, und sie wirbelten genau in den Sprung Carter Eastlands hinein.
    Er hatte bereits den rechten Arm angehoben, um zuschlagen zu können. Als ihn das Wasser erwischte und dabei auch in das Gesicht klatschte, schrie er auf, denn er mußte einfach das Gefühl haben, von Säurespritzern getroffen zu sein.
    Das Weihwasser brannte auf seiner Haut. Er riß die linke Hand hoch und preßte sie gegen sein Gesicht. Dann taumelte er zurück, stieß gegen die Wand und bekam dort die nächste Ladung ab.
    Er schrie.
    Die Eisenstange fiel zu Boden. Er brauchte jetzt beide Hände, um sein Gesicht zu schützen, und Father Ignatius gab ihm noch eine dritte Ladung mit.
    Wieder ein Schrei.
    Diesmal nicht so laut, sondern durch die auf den Mund gepreßten Hände dumpf gemacht.
    Der Mann bewegte sich, als wollte er die Tropfen von seiner Haut schütteln wie ein Hund das Wasser aus dem Fell. Er knickte ein. Sehr langsam rutschte er mit dem Rücken an der Wand herab zu Boden. An seine Waffe dachte er nicht mehr.
    Er wimmerte nur noch.
    Father Ignatius stand vor ihm und schaute auf ihn nieder. Er verspürte keinen Triumph, nur Mitleid mit diesem Menschen, der in die Klauen des Bösen geraten war.
    Teuflische Kräfte hatten ihn nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich verändert, so daß er all das ablehnte, was ihm früher viel wert gewesen war. Seine Beine hatte er angezogen, den Rücken hart gegen die Wand gedrückt, die Hände vor sein Gesicht gehalten.
    Father Ignatius schaute auf den Kopf des Mannes. Im dunklen Haar gab es einige Lücken, so daß er auch auf der helleren Kopfhaut einige dieser schrecklichen Geschwüre erkennen konnte. Aber er sah noch etwas anderes. Die feinen Rauchschwaden, die wie dünne, zittrige Finger aus dem Haar in die Höhe stiegen und sich dort gebildet

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