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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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spitz waren.
    Und diese Riesen trieben irgendwo hier auf Korsika ihr Unwesen…
    Was für ein Unsinn, dachte die Camperin. Sie zog den Reißverschluss ihres Schlafsacks auf und beschloss, nach Matthias zu sehen.
    Gewiss hockte er draußen und zog einen Glimmstängel durch. Doris hoffte, dass er diese blöde Sucht in ihrem neuen Leben auf Korsika bald aufgeben würde. Es war einfach schwachsinnig, sein Leben wegen diesem kurzen Nikotinkick zu riskieren…
    Gedämpfte Geräusche drangen von außerhalb des Zelts an Doris' Ohren. Die dunkelhaarige Kölnerin runzelte die Stirn. Was war das? Hatten sie nächtlichen Besuch bekommen? Hier, mitten in der Einöde der Castagniccia?
    Doris öffnete den Zelteingang. In diesem Moment vernahm sie einen Schrei.
    »Doris! Vorsi…!«, und dann ein schauriges Gurgeln.
    Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Mit einer einzigen Bewegung riss sie die Zeltbahn endgültig zur Seite. Was sie draußen erblickte, ließ sie erstarren.
    Ihr Freund lag flach auf dem Rücken, offenbar verletzt. Und eine Gestalt in einem weißen Overall beugte sich über ihn und tat etwas mit ihm.
    Was es war, konnte Doris nicht erkennen. Denn in diesem Moment wurde sie selber von hinten angegriffen!
    Doch die junge Frau hatte nicht umsonst den schwarzen Gürtel im Judo. Sie hätte den Schulterwurf auch im Tiefschlaf vollbringen können.
    Mit einer eleganten Bewegung ließ sie den Angreifer über ihren Rücken gleiten. Schwer schlug der Kerl auf den harten Boden.
    Doris kniff die Augen zusammen. Dieser Typ trug ebenfalls einen weißen Overall und einen Helm. War das so eine Art korsische Räuberuniform?
    Doch gleich darauf wurde ihr klar, dass sie keinen gewöhnlichen Touristen-Abzieher vor sich hatte.
    Denn nun erblickte sie die Fangzähne in seinem totenbleichen Gesicht!
    Das gibts doch nicht!, dachte Doris. Doch ein uralter Überlebens-Instinkt, der schon die Steinzeit-Menschen vor dem Säbelzahntiger gerettet hatte, übernahm nun die Oberhand.
    Nun war nicht mehr denken gefragt, sondern fliehen!
    Die junge Frau wandte sich ab und startete durch. Sie war nur mit einem knappen Slip und einem T-Shirt bekleidet, aber das spielte für sie keine Rolle. Sie wäre auch nackt mitten durch Köln gelaufen, wenn sie nur diesen Blutsauger-Bestien entkommen konnte!
    Denn Doris hatte keinen Zweifel daran, dass die andere weiß gekleidete Gestalt ebenfalls ein Vampir war…
    Sie war schlank und durchtrainiert, hetzte mit einigen riesigen Sätzen auf den schützenden Waldrand der Macchia zu. Dieser korsische Buschwald aus Sträuchern und niedrigen Zwergkiefern, Steineichen und anderen Bäumen war ein echtes Labyrinth.
    Doch ihre Schnelligkeit nutzte ihr nichts gegen die übermenschlichen Kräfte eines Vampirs!
    Schon bohrte sich die Kralle des Blutsaugers in ihre Schulter. Und diesmal konnten auch ihre Judo-Künste sie nicht mehr retten. Denn der Vampir war vorsichtig geworden. Er ließ sich kein zweites Mal überrumpeln.
    Stattdessen riss er Doris zu sich herum. Seine rechte Klaue packte in ihr rotblondes Haar und zog daran.
    Die junge Frau schrie auf. Ihr Kopf wurde in den Nacken gerissen.
    Der weiße, schmale Hals lag frei vor dem Gebiss des Blutsaugers.
    Nun erhielt auch der ehemalige Höhlenforscher-Student Lucien Manard seinen »Ritterschlag« als neuer Untertan des Vampirvolks von König Taaruk.
    Luciens ohnehin schon vorhandene dämonische Kraft wurde durch das frische Blut der jungen Camperin noch verstärkt. Zitternd vor Gier trank er aus ihrem Hals, bis nicht ein einziges Tröpfchen Lebenssaft mehr in ihr war.
    Achtlos ließ er den toten Körper zu Boden gleiten.
    Nun kam die Vampirin Marie Fabienne zu ihm. Die beiden hatten sich als Menschen nie so Recht ausstehen können. Doch nun, nachdem beide von Taaruk gebissen worden waren, gehörten sie derselben alten Rasse an.
    Den Vampiren.
    Allerdings würden sie niemals zu mächtigen, einäugigen Super-Vampiren werden können. Zu Doluzen, wie König Taaruk.
    Das war der einzige Wermutstropfen in ihrem dämonischen, unsterblichen Dasein.
    In stummem Einverständnis nickten sie sich zu.
    Die beiden Gestalten in den weißen Overalls verließen das einsame Hochplateau.
    Achtlos gingen sie an einem der zwei Meter großen Menhire aus Granit vorbei. Diese behauenen Steine standen schließlich überall auf Korsika herum. Man gewöhnte sich daran.
    Dieser Menhir stellte das grobe Abbild eines wilden Kriegers dar, wie die meisten von ihnen.
    Die Vampire würdigten ihn keines

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