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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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einstürzte!
    Zamorra und Nicole sprangen zurück in den Citroën. Zum Glück hatte der Parapsychologe den Motor nicht abgestellt. Sie knallten die Türen zu.
    Zamorra trat das Gaspedal bis zum Bodenblech.
    »Was ist…?«, begann Aurillac.
    »Keine Zeit für Erklärungen!«, knurrte Zamorra. Die Reifen des Citroën ließen den lockeren Bodenbelag nach links und rechts spritzen. Zamorra umkurvte den Toten und bretterte dann mit Höchstgeschwindigkeit Richtung Dorf.
    Der Wagen schlingerte wie ein Schiff bei Windstärke 12. Für solche Geschwindigkeiten war die kaum befestigte Gebirgsstraße denkbar ungeeignet.
    Doch gleich darauf konnte man die ersten grauen Gemäuer erkennen.
    Noretto.
    Das verschlafene Nest bestand offenbar nur aus zwei Dutzend verwitterten Häusern und einer Kirche.
    Einer Kirche, die gerade von einem Vampir-Zyklopen in Trümmer geschlagen wurde!
    ***
    Zamorra hieb mit dem Handballen auf die Hupe.
    Das Signalhorn des Citroën blökte wie ein Mufflon auf Speed.
    Der wütende Riese warf den Kopf herum, als der Wagen direkt auf ihn zu preschte.
    Nun erblickten Zamorra und Nicole erstmals einen Vampir-Zyklopen. Die Bestie starrte sie aus seinem einen Auge hasserfüllt an. Die Fangzähne waren noch gerötet. Vermutlich vom Blut des alten Mannes. Allerdings bemerkte Zamorra, dass direkt vor der Kirche noch zwei Menschen auf dem Boden lagen.
    Darum konnte er sich später kümmern. Jetzt musste der Dämonenjäger zunächst den Vampir-Zyklopen ausschalten. Und zwar so schnell wie möglich.
    Das Monster war fast so groß wie der Kirchturm selbst. Das Gotteshaus hatte schon beträchtlich unter den Attacken der schwarzmagischen Kreatur gelitten. Große Steine waren aus der Mauer gebrochen und lagen auf dem Kirchplatz herum.
    Einen von diesen Brocken packte der Vampir-Zyklop und schleuderte ihn auf den Citroën!
    Zamorra riss das Lenkrad nach links, griff zur Handbremse und versuchte eine Schleuderwende. Trotzdem gelang das Ausweichmanöver nicht ganz.
    Mit einem lauten Knirschen bohrte sich das Wurfgeschoss in die Motorhaube. Zamorra stand fast auf der Bremse. Aurillac und Denise Mercier schrien entsetzt auf.
    Der Vampir-Zyklop brach einen weiteren großen Stein aus dem halb eingestürzten Kirchturm. Doch inzwischen hatte Zamorra den Wagen zum Stehen gebracht.
    Er und Nicole rissen wie auf Kommando die Türen auf und schnellten hinaus.
    Der Riese zögerte einen Moment. Er schien zu überlegen, welchen seiner Gegner er als ersten zermalmen sollte.
    Das Monster entschied sich für Zamorra!
    Der Parapsychologe verschob die geheimnisvollen, etwas erhabenen Hieroglyphen auf der Oberfläche seines Amuletts. Wild röhrte der Vampir-Zyklop auf. Wahrscheinlich spürte er mit seinen schwarzmagischen Sinnen instinktiv die vernichtende Kraft, die Merlins Stern für alles Böse bereithielt.
    Der Riese warf den mächtigen Brocken.
    Zamorra rollte seitwärts ab und zielte gleichzeitig auf den Kopf und Oberkörper des Zyklopen.
    Ein halbes Dutzend silbriger Blitze jagten aus der Mitte des Amuletts.
    Jeder von ihnen traf sein Ziel.
    Der große Stein krachte nur wenige Zentimeter neben Zamorras Kopf auf den gepflasterten Straßenbelag.
    Doch der Vampir-Zyklop war erledigt!
    Die entfesselte Weiße Magie hatte ganze Arbeit geleistet. Ein silbriger Glanz umhüllte das Monster, das in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus.
    Die Macht des Bösen, die ihm überhaupt nur seine unnatürliche Existenz gegeben hatte, musste weichen.
    Nur ein Haufen phosphoriszierenden Staubes blieb zurück, der sogleich vom Wind weggeweht wurde.
    Zamorra federte vom Boden hoch. Unendliche Erleichterung durchströmte ihn.
    Gleich darauf lag Nicole in seinen Armen. Nach einem langen Kuss gingen er und seine Kampfgefährtin zu den beiden Menschen hinüber, die vor der Kirche gelegen hatten. Aurillac und Denise hatten sich inzwischen auch getraut, das Citroén-Wrack zu verlassen. Sie trabten hinter Zamorra und Nicole her.
    Der Dämonenjäger sah nun, dass eine der beiden dunkelgekleideten Gestalten ein alter Priester war. Bei der anderen handelte es sich um eine Greisin, die wahrscheinlich mindestens noch ein Jahrzehnt mehr auf dem Buckel hatte als der Gottesmann.
    Im ersten Moment hatte Zamorra geglaubt, die beiden seien tot und leergesaugt wie der Alte auf der Landstraße. Aber das erwies sich zum Glück als Irrtum.
    Während des kurzen Kampfes hatten sich der Priester und die Greisin aufgerappelt. Der Kirchenmann hatte eine große Platzwunde an der Stirn.

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