0705 - Flucht aus Imperium-Alpha
Frösche verkauft."
„Sie sind ein Immuner!" stieß teer Nagel verblüfft hervor.
„Ja", sagte der Mann.
Um seinen Hals hing eine silberne Schnur, an deren Ende ein seltsames Gebilde hing. Es sah aus wie eine eingetrocknete Frucht, aber nach längerem Betrachten fiel teer Nagel auf, daß es ein toter Frosch war.
Die Selbstsicherheit dieses Immunen inmitten der aphilischen Umwelt war erstaunlich.
„Was machen Sie hier?" fragte teer Nagel.
„Ich bin ein Outsider", sagte der Mann.
Teer Nagel stieß hervor: „Alle Outsider sind aphilisch!"
„Ich nicht", sagte der Mann mit dem Frosch. „Aber ich habe die beste Methode, um unter den Aphilikern zu überleben. Nach dem Gesetz bin ich ein Verbrecher, aber diese Gesellschaft akzeptiert eher einen Kriminellen als einen Immunen."
„Warum sagen Sie mir das?"
„Weil Sie ebenfalls ein Immuner sind!" Er sah teer Nagel zusammenzucken und lächelte erneut. „Sie brauchen nicht zu erschrecken. Ich nehme an, daß Sie zur OGN gehören oder zu einer anderen Organisation?"
„OGN!" hörte teer Nagel sich sagen.
„Und Ihr Auftrag?"
„Ich habe keinen bestimmten Auftrag", erwiderte teer Nagel nervös und ausweichend.
„Ich bin Crelty, der Frosch", sagte der Outsider.
Teer Nagel wußte, daß viele Outsider heimlich mit der Regierung zusammenarbeiteten. Gerüchte wollten wissen, daß die Outsider vor allem bei der Jagd nach Immunen eingesetzt wurden. Teer Nagel war mißtrauisch. Er mußte damit rechnen, daß Crelty ihn aushorchen und dann der Polizei übergeben würde. Teer Nagel kannte die Namen vieler Outsider, aber von Crelty hatte er noch nie gehört.
„Sie sind nicht umsonst in der Nähe des Raumhafens", meinte der Outsider. „Lassen Sie mich nachdenken. Hat Ihr Auftauchen etwas mit dem Roboteraufstand zu tun? Oder wollen Sie an eines der Chamuc-Schiffe herankommen?"
„Chamuc-Schiffe?" wiederholte teer Nagel. „Ich habe noch nie von ihnen gehört."
„Die Regierung macht ein großes Geheimnis daraus. Die Schiffe sind aus einem bisher unerforschten Gebiet des Mahlstroms zurückgekommen. Sie haben irgend etwas mitgebracht. Die Besatzungen stehen unter Quarantäne, niemand darf an die Schiffe heran, sie liegen unter Schutzschirmen."
„Ja, ich will in den Raumhafen", gab teer Nagel zögernd zu.
Vielleicht konnte der Outsider ihm helfen. „Aber mein Ziel sind nicht diese Chamuc-Schiffe."
Er erinnerte sich, daß einer der Flottenadmirale Chamuc hieß.
Wahrscheinlich waren die Schiffe, die man für das geheimnisvolle Unternehmen ausgewählt hatte, nach diesem Admiral benannt worden.
Crelty sah den alten Mann nachdenklich an.
„Was wollen Sie wirklich?" fragte er drängend.
„Ich befürchte, daß Sie mit der Regierung zusammenarbeiten", brachte teer Nagel hervor. „Das ist die einzige Erklärung für einen immunen Outsider, der noch in Freiheit ist."
„Ich dachte mir, daß Sie auf diese Idee kommen würden", meinte Crelty achselzuckend.
„Warum sagen Sie mir nicht, was Sie in die Nähe des Raumhafens führt?" schlug teer Nagel vor.
„Die Chamuc-Schiffe natürlich!" sagte der Outsider. „Ich will herausfinden, welches Geheimnis sie umgibt."
„Was hätten Sie davon?"
„Ich tue es nicht für mich, sondern für jemand, der häkelt und getrocknete Frösche verkauft:"
„Das klingt sehr mystisch."
„Vielleicht - aber ich werde Ihnen nichts über meinen Auftraggeber verraten."
„Ist es ein Immuner oder ein Aphiliker?"
„Sie vergeuden Ihre Zeit", sagte Crelty.
Teer Nagel blickte auf die Froschleiche, die an Creltys Brust baumelte.
„Sie tragen ihn wie einen Talisman!"
„Ja", sagte Crelty ernst. „Das ist richtig."
Sie sahen sich lange und schweigend an. Teer Nagel hatte das Gefühl, daß der Outsider gern eine Erklärung abgegeben hätte, daß er einem großen Geheimnis sehr nahe war. Doch er hatte keine Zeit, sich damit zu beschäftigen. Sein Ziel war. Reginald Bull Hilfe zu bringen.
„Werden Sie mir helfen?" fragte er Crelty.
Der Outsider blickte auf die Uhr.
„Ich kann Sie vor Tagesanbruch in den Raumhafen bringen, Alter. Dort müssen Sie jedoch zusehen, daß Sie allein zurechtkommen."
„Ich kenne mich dort gut aus", sagte teer Nagel vorschnell. Er biß sich auf die Unterlippe. Noch hatte er keinen Grund, diesem Mann zu vertrauen. Auf keinen Fall durfte Crelty herausfinden, wer teer Nagel wirklich war.
Er fügte hastig hinzu: „Ich gehöre zur Gruppe von Atlas Cimarron. Wir kümmern uns öfters um Ereignisse auf dem
Weitere Kostenlose Bücher