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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört. Er hing schief im Griff seines Helfers, dennoch schaffte er es, den Kopf so zu drehen, dass er zurückschauen konnte.
    Aus seinem Mund löste sich ein Schrei, als er den Reiter erkannte.
    Die Furcht trieb seinen Adrenalinspiegel in ungeahnte Höhen, er wollte schreien, aber Ignatius zerrte ihn weiter. In Kirks Kopf explodierte etwas, das ihm vorkam, als wäre eine Lampe in zahlreiche Teile zersprungen.
    Schwärze überkam ihn.
    Zuletzt hörte er noch das Keuchen seines Freundes und danach den dumpfen Knall, als der Mönch die Kirchentür hinter sich zugerammt hatte.
    Als Kirk wieder zu sich kam, lag er rücklings auf der letzten Sitzbank.
    Er fror, er wusste nicht, wo er sich genau befand. Schmerzen wühlten durch seinen Kopf. Er hatte zudem leichte Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und kam sich vor, als würde er in einer Hängematte liegen, die von einer Seite zur anderen schaukelte und seinen Augen dabei ein ungewöhnliches Bild vermittelte. Ein Bild von tanzenden Fenstern, in dessen Scheiben sich Lichtreflexe spiegelten. Abgegeben von brennenden Kerzen, die in hohen Ständern überall in der Kirche verteilt standen und ihr Licht auch über die hellen Wände warfen.
    Das Denken fiel ihm schwer. Nur mühsam erinnerte er sich an die jüngste Vergangenheit, bis er die Fenster erkannte und nun wusste, dass er sich in seiner Kirche befand.
    Die Tatsache gab ihm den Mut zurück. Er spürte auch den Strom der Kraft durch seinen Körper rinnen, aber er gab gleichzeitig zu, dass er sich nicht fit fühlte.
    Das Echo von Tritten erreichte ihn und drängte seinen Optimismus wieder zurück.
    Jemand kam…
    Ein Gesicht neigte sich über ihn. Augen, in denen Vertrauen lag, ein Mund, der zu einem Lächeln verzogen war und das Nicken eines Mannes, das so etwas wie Optimismus zeigte.
    »Ignatius – Bruder…«
    »Ja, ich bin es.«
    »Tut mir leid, aber ich war plötzlich von der Rolle. Ich… ich konnte nicht mehr.« Er wollte zeigen, dass es ihm besser ging. Er versuchte sich aufzurichten, aber Ignatius legte eine Hand auf seine Brust und drückte ihn wieder zurück.
    »Nein, Bruder, du bleibst liegen.«
    »Aber warum soll ich…?«
    »Wir sind hier in deiner Kirche.«
    Kirk lächelte. »Ja, ich weiß es. Ich weiß es, ich liebe sie auch, aber ist sie sicher?«
    »Bestimmt.«
    Der Mönch hatte zu dieser kleinen Notlüge gegriffen. Er konnte nicht so recht daran glauben, dass sich die Horror-Reiter von irgendwelchen Kirchenmauern aufhalten lassen würden, aber es war einfach nicht anders zu machen gewesen. Im Haus des Pfarrers waren sie wirklich schutzlos.
    Die Kirchenfenster mit den eingesetzten Bleiglasscheiben begannen in einer gewissen Höhe. Um über den unteren Rand hinwegschauen zu können, musste sich Ignatius auf die Zehenspitzen stellen, obwohl er schon zu den größeren Menschen zählte.
    Er konnte nichts sehen, auch nichts hören, und er dachte an den Verfolger, der seine Lanze nicht geschleudert und kurz vor dem Erreichen der Kirchentür abgedreht hatte.
    Nur glaubte der Mönch nicht daran, dass er sich zurückgezogen hatte. Wenn doch, dann nur, um Hilfe oder Verstärkung zu holen, denn als Einzelpersonen traten die Reiter niemals auf. Sie kämpften stets im Viererbund.
    Noch blieb es still.
    Zwar bewegten sich hinter den Scheiben dünne, tanzende Schatten, aber es waren nur mehr die Zweige der Bäume, mit denen der Wind spielte.
    Er ging zur Tür.
    Abgeschlossen hatte er sie nicht. Zuvor tunkte er einen Finger in das Becken mit Weihwasser und schlug ein Kreuzzeichen. Es gab ihm irgendwie Sicherheit und Trost.
    Wieder knarrte die Tür, als er sie aufzog. Er lugte durch den Spalt.
    Dicht und kompakt lag die Dunkelheit über dem Kirchweg. Es war kein Reiter zu sehen.
    Dafür hörte er ihn!
    Father Jgnatius lauschte.
    War es ein Reiter, oder waren es mehrere? Er konnte es nicht sagen, die Stille der Nacht verzerrte und veränderte die Geräusche. Da konnte sich ein Reiter anhören wie zwei.
    Das Rätsel blieb…
    Der Mönch konzentrierte sich auf die Geräusche und merkte plötzlich die Beklemmung. Es hing damit zusammen, dass er herausgefunden hatte, woher sie kamen.
    Aus allen Richtungen…
    Norden, Süden, Osten und Westen!
    Es gab nur vier Richtungen.
    Aber auch vier Horror-Reiter!
    Der Mönch spürte einen schmerzhaften Stich in der Brust. Es war das Wissen um diese verdammte Gefahr, die einen Ring um die Kirche gezogen hatte.
    Wenn das nur gut ging…
    Auf dem plattierten Weg ließ sich kein Reiter

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