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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du?«
    »Ja, mach schnell. Ich habe draußen nachgeschaut und keinen Reiter mehr gesehen. Wir müssen versuchen, die Kirche zu erreichen, bevor sie oder er zurückkehrt. Klar?«
    »Schon, aber…«
    »Kannst du denn gehen, Bruder?«
    Kirk lachte kehlig und rau. »Wenn es um mein Leben geht, schon. Ich will noch nicht von dieser Erde abtreten. Aber du… du musst mich stützen. Okay?«
    »Das geht klar. Komm, steh auf.«
    Kirk bewegte sich sehr vorsichtig. Er hatte sich mit seiner Kleidung ins Bett gelegt und nur die Schuhe abgestreift. In die schlüpfte er hinein, als er auf der Bettkante saß.
    Es ging ihm nicht gut, aber Kirk klagte nicht. Ignatius half ihm, wo er konnte, und hätte er den Mann nicht gestützt, wäre der bestimmt gefallen.
    Der Mönch atmete auf, als der Pfarrer stand. Kirks Arm lag auf seiner Schulter, es war die beste Stütze, die er ihm geben konnte.
    Und der Geistliche wollte auch gehen, denn er sagte: »Bitte, ich will nicht mehr warten. Bringen wir es hinter uns.«
    Es war für beide nicht einfach. Oftmals schaffte es Kirk nicht einmal, die Beine vom Boden zu heben. Wenn Ignatius ihn weiter zog, schlurften seine Sohlen über den Boden.
    Sie brachten den Flur hinter sich, zogen die Tür zu, schafften auch die Treppe, dann standen sie im Freien, und Ignatius kam sich plötzlich vor wie auf dem Präsentierteller stehend. Um sie herum lastete die Finsternis. Jeden Augenblick konnte sie irgendwelche Fremdkörper ausspeien, die als monströses Etwas über beide Männer herfielen und sie verschlangen.
    Der Pfarrer stöhnte. Sein Gesicht war verzerrt, die Haut hatte sich hart über die Knochen gespannt. Wenn er Luft holte, war dies verbunden mit saugenden, lauten Geräuschen, manchmal unterbrochen von einem trocken klingenden Husten.
    »Das packen wir!« flüsterte Ignatius. »Wir müssen nur daran glauben.« Sein Kopf befand sich in ständiger Bewegung. Er suchte nach irgendwelchen Feinden und rechnete damit, dass die Dunkelheit zwischen den Sträuchern plötzlich aufbrechen würde, um das Grauen und den Tod in Form von Monstren zu entlassen.
    Nur der Wind strich über das Gelände hinweg. Er raunte und wisperte, aber er brachte keine Gefahren, denn die waren zurückgeblieben oder hielten sich verborgen.
    Father Ignatius überlegte, wann wohl die Zeit am günstigsten war, um anzugreifen, aber er konnte, sich einfach zu schlecht in die Lage der Feinde hineinversetzen.
    Sie passierten den Friedhof mit seiner kleinen Mauer. Die Grabsteine und Kreuze leuchteten im matten Licht der Gestirne. Sie verbreiteten eine schaurige Botschaft.
    Ignatius fröstelte…
    Er dachte daran, dass auch alte Friedhöfe als ideale Verstecke gelten konnten, aber hier war das kleine Feld der Toten leer. Nur die Leichen lagen in der Erde und moderten vor sich hin.
    Die Kirche wuchs vor ihnen hoch. Sie war relativ klein, mehr eine große Kapelle, aber sie reichte aus, um die Dorfbewohner fassen zu können. In der Nacht wirkte sie optisch größer, sie gab den beiden Männern Hoffnung. Kurz vor dem Ziel, nur wenige Schritte von der Holztür entfernt, machte Kirk schlapp.
    Seine Beine knickten plötzlich weg.
    Der Arm des Mannes rutschte von Ignatius Schulter, und er musste sofort nachgreifen, um Kirk auffangen zu können.
    »Lass mich liegen, lass mich…«
    »Nein, verflucht!«
    Ignatius konnte sehr menschlich reagieren, vor allen Dingen, was das Fluchen anging.
    Er schleifte den Pfarrer weiter, der sich nicht mehr erholte. Aus eigener Kraft konnte er nicht gehen, der Mönch musste ihn schleifen und war froh, als er seine Hand auf das kalte Metall der Klinke legen und die Tür aufdrücken konnte.
    Sie schwang knarrend nach innen. Ein Geräusch, das Ignatius gefiel, das jedoch von einem anderen überlagert wurde, das ihm weniger gefiel.
    Hufschlag!
    Nicht mehr so dumpf und leise pochend, sondern hart, klirrend.
    So konnte sich nur ein Reiter bewegen, der trabte, der es zudem eilig hatte, an sein Ziel zu gelangen.
    Der Mönch wusste auch, wo das Ziel lag.
    Er drehte sich um.
    Auf dem Kirchweg zeichnete sich die Gestalt des Reiters wie eine zum Leben erweckte starre Figur ab, obgleich sie auf dem Pferderücken hockte und sich bewegte.
    Er jagte näher…
    Die Hufe klirrten auf den Steinen. Funken schleuderten sogar wie kleine Blitze in die Höhe, die Lanze hatte der Horror-Reiter gesenkt.
    Wenn er so weiter ritt und die Richtung nicht änderte, würde er sie in den Rücke des Mönchs rammen können.
    Auch Kirk hatte das Geräusch

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