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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergessen und einfach abgeschaltet. Nur der Name war ihr in Erinnerung geblieben.
    Und dann hatte er noch etwas zu ihr gesagt..
    »Dreh den Namen um. Lies ihn von rückwärts, dann weißt du, wer ich bin!«
    Wegen der großen Aufregung hatte sie es zunächst nicht einmal geschafft. Später schon, und da war etwas dabei herausgekommen.
    Magie!
    Magie konnte man ableiten. Es war kein weiter Weg mehr bis zu dem Begriff Magie, und darum drehte sich alles. Beth konnte ihre Lage nicht mehr rational erfassen, sie musste sich einzig und allein auf ihre Gefühle verlassen.
    Und die waren schlecht…
    Angst vor der Zukunft peinigte sie, und etwas anderes kam auch noch dazu.
    Die Angst vor dem Ende, vor dem Tod…
    Sie konnte es drehen und wenden, das Ergebnis würde ihrer Meinung nach so lauten.
    Immer wieder zuckten Bilder, der Erinnerung in ihr hoch. Sie waren durch das Fenster gesprungen; auf den weichen Rasen gefallen.
    Dann hatte sie Cigam hoch gezerrt wie eine Puppe und war mit ihr weggelaufen. Sie hatte wie ein weicher Seesack über seiner Schulter gelegen, und sie waren durch den Ort geeilt, den sie kannte, und trotzdem wusste sie nicht, wo sich das Ziel befand.
    Beth war zu sehr durcheinander gewesen, auch dann noch, als er sie absetzte und ihr die Augen verband.
    Dann hatte sie Hufschlag vernommen.
    Beth konnte sich nicht vorstellen, wer sie da umritt. Gut, es gab im Ort zahlreiche Pferde, auch viele Reiter, aber sie glaubte nicht, dass der eine oder andere mit einem Wesen wie Cigam paktieren würde.
    Nein, der stand allein.
    Noch lag die Hand auf ihrer Schulter, und sie dachte daran, wie diese Hand zuerst zugegriffen, ihr den Kopf nach hinten gedrückt und ihr das Tuch oder den Schal vor die Augen gebunden hatte.
    Seit dieser Zeit war sie »blind«…
    Mit seiner unecht klingenden Stimme hatte er sie noch davor gewann, sich das Tuch von den Augen zu nehmen, und Beth hatte auch nicht einmal den Versuch unternommen, sondern sich in ihr Schicksal ergeben.
    »Du wirst alles tun, was ich von dir verlange!« flüsterte Cigam hinter ihr. »Du wirst dich nicht gegen mich stellen. Du wirst immer daran denken, dass es mir ein Leichtes ist, dich zu vernichten. Denn du befindest dich in meiner Hand. Alles andere zählt nicht mehr. Das kannst du vergessen, wie auch dein früheres Leben.«
    Wie sich das anhörte – das frühere Leben. Als wäre sie schon gestorben.
    Vielleicht war sie das ja auch für ihn.
    Tot, gestorben… am Ende …
    Beth weinte.
    Es war nicht zu sehen, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, doch das Schluchzen ließ ihren Körper zucken. Dabei stand sie auf der Stelle, als hätte man sie angenagelt.
    Den Hufschlag hörte sie noch für eine Weile, dann aber verklang er und kehrte nicht mehr zurück.
    Beth Morgan blieb stehen. Sie wusste nicht einmal, ob Cigam sich in der Nähe aufhielt. Sie hatte ihn nicht weggehen hören. Vielleicht hielt er sie aus sicherer Entfernung unter Kontrolle, möglich war eben alles, und sie wollte auf keinen Fall ein Risiko eingehen.
    Sie kannte das grausame Spiel nicht, in dessen Mittelpunkt man sie gestellt hatte. Sie wusste nur, dass sie es aus eigener Kraft nicht schaffen konnte, hier auszusteigen.
    Cigam war verschwunden und hatte ihr nichts gesagt. Kein Befehl, kein Wort, einfach gar nichts, und trotzdem wusste sie, was sie zu tun hatte.
    Hier stehen und warten…
    Minuten, vielleicht Stunden, bis sich ihre Nerven beruhigt hatten, wobei sie sich die Frage stellte, ob das jemals eintreten würde. Sie glaubte nicht daran. Die Ereignisse hatten eben so sehr in ihre Privatsphäre hinein geschnitten.
    Beth Morgan war in Farthham geboren und auch in diesem kleinen Ort aufgewachsen. Sie kannte jeden, sie war beliebt wie ihre Großmutter. Sie wusste, wie es in jeder Wohnung, in jedem Haus aussah, und sie machte sich natürlich ihre Gedanken.
    Nicht sehen, sondern fühlen. Mit den Sinnen tasten, sich auf die Umgebung konzentrieren, gedanklich in die Dunkelheit hineinlauschen, nur so konnte sie etwas erfahren.
    Aber würde es ihr auch gelingen?
    Der Nachtwind umfächerte sie. Er hatte gedreht und wehte jetzt aus Richtung Norden. Ebenfalls ein Zeichen, dass sich das Wetter ändern würde. Aber was hatte sie noch davon?
    Nichts, gar nichts. Wenn sie großes Glück hatte, würde sie den nächsten Morgen noch erleben, wahrscheinlich aber stand es ihr nicht zur Seite, denn die anderen Mächte kannten kein Pardon. Für sie zählte ein Mensch nur, wenn er in ihre Pläne

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