Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist der Erfolg, und ich will einen Terror brechen.«
    »Den Zombie-Terror.«
    »Nicht nur ihn. Und ich frage mich, welchen Grund die drei Untoten, falls es denn auch welche sind, haben könnten, sich ausgerechnet nur die von Aragons vorzunehmen. Da muß mehr dahinterstecken, als Sie und ihr feiner Brötchengeber bisher mir gegenüber zugegeben haben. Oder liege ich da so falsch?«
    »Keine Ahnung.«
    »Gut, dann stehen Sie auf.«
    Er blieb sitzen. Ihn störte es auch nicht, daß die Mündung der Waffe auf seinen Kopf wies. Wenn ich schoß, würde ich ihn mitten in der Stirn erwischen. »Sie begehen schon wieder einen Fehler, Sinclair. Sie haben sich zunächst einmal in Dinge eingemischt, die Sie nichts angehen. Jetzt sind Sie über die erste Tote gestolpert. Sie hätte noch leben können, wenn ihre Enkelin nicht ausgerechnet Sie am Strand aufgelesen und Sie in das Haus gebracht hätte. Ich habe alles genau von meinem Hochsitz aus in den Klippen beobachtet, aber das ist Vergangenheit. Kümmern wir uns um die Gegenwart und die nahe Zukunft. Ich schlage vor, daß Sie sich wieder in Ihr Zimmer zurückziehen. Sobald die Sonne sich im Westen dem Meer zuneigt, werden Sie das Haus verlassen und dorthin gehen, wo sich die Galgen befinden. Ich habe Ihnen den Weg in etwa aufgezeichnet.« Er griff vorsichtig in seine Tasche und holte ein Stück Papier hervor.
    Ich steckte es ein.
    »Ja, das ist eigentlich alles, Mr. Sinclair.«
    »Bis auf eine Kleinigkeit«, sagte ich.
    »Und die wäre?«
    »Mir gefallen die Regeln nicht. Ich habe lange genug ausgeruht. Ich werde nach meinen Plänen vorgehen, denn Sie müssen wissen, daß mir die Aragons überhaupt nicht gefallen. Ich mag die Familie nicht, ich mag auch Sie nicht, und ich bin noch immer der Meinung, daß wir uns an die Polizei wenden sollen. Vielleicht kommen Sie frei, aber Sie werden sicherlich die nächste Nacht noch hinter Gittern verbringen, und in der Zeit kann viel geschehen.«
    Der Butler schlug die Beine übereinander und tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Lippen. »Da haben Sie recht, Mr. Sinclair. Ich kann Ihnen nicht widersprechen.«
    »Wie schön.«
    Er wiegte den Kopf. »Ob es schön ist, weiß ich nicht, denn Sie haben etwas vergessen.«
    »Und was, bitte?«
    Er beugte sich vor und grinste mich so widerlich an, daß ich ihm am liebsten ins Gesicht geschossen hätte. »Die Kleinigkeit heißt Christina Romero. Seien Sie ehrlich, Mr. Sinclair? Haben Sie die Frau nicht schon längst vermißt?«
    Darauf hatte er mich nicht erst anzusprechen brauchen. Ja, ich hatte sie in gewisser Weise vermißt, aber ich hatte die schlimmen Gedanken und Vermutungen zurückgestellt, gab auch jetzt keinen Kommentar und preßte die Lippen zusammen.
    »Angst, wie?«
    »Was soll das?«
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Sie nicht wissen, wo sich Christina befindet. Ich weiß es aber, denn ich habe Sie mir geholt. Sie wollte ihre Großmutter noch verteidigen. Das war zwar ehrenwert, aber sie schaffte es nicht. Ich schaffte sie vorher weg und kehrte dann noch einmal in dieses Haus zurück.«
    Verdammt, verdammt! So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Ein idealeres Druckmittel gegen mich als Christina gab es nicht. Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen.
    »Wo ist sie, verdammt?«
    Er lachte leise. »Tun Sie Ihren Job, Sinclair, und ich zeige Ihnen die Person.«
    Bei mir brannte die erste Sicherung durch. Es war genügend Platz in der Küche, damit ich am Tisch vorbeigehen konnte. Mit wenigen Schritten hatte ich den Butler erreicht, der sich erschreckte, seine Hände hochriß, um Schläge abzuwehren, aber ich wollte mir an ihm nicht die Hände beschmutzen, sondern stieß den Waffenlauf vor und klemmte die Mündung zwischen seine Zähne in den Mund.
    »Wo ist sie?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich bewegte meinen Zeigefinger um eine Winzigkeit vor, bis ich den Druckpunkt erahnte. »Sie haben recht. William, die Polizei hier mag auf Ihrer Seite stehen. Aber es wird ihr kaum etwas ausmachen, wenn ich Sie als Leiche abliefere und ihnen erkläre, welch ein dreckiger Mörder und widerliches Monstrum Sie sind. Die drei Galgen finde ich, aber ich werde mich auch um die Aragons kümmern, und das nicht zu knapp. Ich würde Ihnen raten, mich zu ihr zu führen, sonst sehe ich verdammt schwarz für Sie und Ihre Aragon-Sippe.«
    Er konnte nicht sprechen, die Beretta-Mündung hinderte ihn daran. Aus großen Augen, in denen Angst und Entsetzen zu lesen waren, schaute er mich

Weitere Kostenlose Bücher