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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schattenspender, der auch das Tor erreichte, das in die Mauer eingelassen worden war und so primitiv aussah, allerdings nur beim ersten Hinsehen.
    Beim zweiten entdeckte ich die Klingel und die Sprechanlage. Die gehörte beileibe nicht zu den alten Traditionen, das zählte schon zu einer modernen Sicherheit.
    Der Butler blieb vor der Tür stehen. Er keuchte, der Weg hatte ihn geschlaucht, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, sein Verband war durchgeblutet, und er war froh, sich mit einer Hand an der Tür abstützen zu können.
    »Muß ich schellen?«
    Er gab zunächst keine Antwort, sondern schaute zu, wie dunkle Tropfen aus dem Verband hervor in die Tiefe fielen und zu Boden klatschten.
    »Was ist?«
    »Ich habe einen Schlüssel.«
    »Wo?«
    »In der Hosentasche - rechts.«
    Ich fühlte nach und erwischte ihn schon beim ersten Hingreifen. Er war sehr flach und paßte haargenau in das Schloß hinein. Der Butler war zu schwach, um die Tür öffnen zu können, ich wollte es für ihn erledigen, doch zuvor sollte er noch Bescheid sagen, daß er es war, der Einlaß begehrte.
    »Und kein falsches Wort«, drohte ich.
    »Okay, okay…« Er klingelte. Als nichts geschah, klingelte er ein zweites und dann ein drittes Mal.
    Es passierte wieder nichts. Niemand kam, um zu öffnen.
    »Was haben Sie mir erzählt?« fuhr ich ihn an. »Wenn Aufpasser da sind, dann…«
    »Verdammt, das begreife ich selbst nicht!« keuchte er. »Ich… ich bin da überfragt…«
    Er hatte den Kopf gedreht und mir die Chance gegeben, in sein Gesicht zu schauen. Es war mit einem Panzer aus Schweiß bedeckt, aber ich mußte zugeben, daß er nicht gelogen hatte. So verstellen konnte sich eigentlich niemand.
    »Kein Trick?«
    »Nein, verflucht!«
    Ich spielte mit dem Schlüssel, drückte den Verletzten zur Seite und drückte den Schlüssel ins Schloß. Zweimal hatte ich ihn drehen sollen, aber ich brauchte es überhaupt nicht zu tun, denn das Tor war nicht abgeschlossen.
    »Wieso?« keuchte William.
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Als er zurückweichen wollte, griff ich zu, drehte ihn herum, so daß er als erster die Schwelle übertreten mußte. »So, mein Freund, jetzt werden wir langsam vorgehen.«
    Es war herrlich, denn aus dem Gewölbe wehte uns die Kühle entgegen. Ich hatte etwas oberhalb der Tür schmale Fenster entdeckt, und durch sie fielen ziemlich breite Sonnenstrahlen in das Gewölbe hinein, so daß auf Licht verzichtet werden konnte.
    Es war eine Welt für sich.
    Graue Dunkelheit, bleiches Licht, das wie breite Teppichstreifen wirkte. Es fiel genau in die Gänge zwischen die liegenden und übereinander gestapelten schwarzen Fässer, in denen der Sherry seiner Vollendung entgegenreifte.
    Mächtige Fässer waren es. Sie bestanden aus Holz, das im Laufe der Zeit nachgedunkelt war und beinahe aussah wie schwarzblauer Teer. Metallreifen hielten die Fässer zusammen. Sie umkrallten sie wie glänzende Männerarme den Körper einer Geliebten.
    Die Reihe der Fässer begann erst ziemlich weit vom Eingang entfernt. Ich schätzte die Entfernung auf mindestens zehn Meter. Davor stand ein langer Tisch mit schlichten Holzbänken an beiden Seiten. Hier konnten Gäste und Käufer sitzen und probieren.
    Aber das alles interessierte mich nicht mehr. Ich hatte nur Augen für eine bestimmte Stelle des Tisches. Er war breit genug, um eine Gestalt aufzunehmen, die rücklings auf dem Holz lag.
    Es war ein Mann, und er war tot.
    Man hatte ihn mit einer Lanze auf den Tisch genagelt!
    ***
    William ging keinen Schritt mehr weiter. Auch ich blieb dicht hinter ihm stehen, schaute an ihm vorbei und bekam mit, wie er würgte, als wollte er sich übergeben.
    Das Bild war furchtbar, vielleicht auch deshalb, weil es genau auf der Grenze zwischen dem bleichen Licht und den blauschwarzen Schatten lag, die den Leichnam als Muster bedeckten.
    Ich war ebenso geschockt wie William, spürte in meinem Mund einen sauren Geschmack, den das Sodbrennen hinterlassen hatte. Der Schweiß auf meinem Körper fror ein und fühlte sich sehr bald an wie eine kalte Fettschicht.
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen und lauschte in die Stille. Die Eingangstür war nicht zugefallen. Durch den breiten Spalt lugte Tageslicht in das Gewölbe hinein.
    Mit leiser Stimme fragte ich: »Du kennst dich hier aus, William. Ich will von dir wissen, wer es gewesen ist. Sag es, du mußt ihn kennen. Ist es einer der Aufpasser?«
    »Ja…«
    »Und der zweite?«
    »Ich weiß es nicht. Ich…«
    »Wer

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