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0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leuchten in den Augen. »Ich trinke Champagner zu jeder Tages- und Nachtzeit. Besonders dann, wenn es sich dabei um den edlen Dom Perignon handelt.«
    »Richtig«, sagte Bruno.
    Rene hob die Schultern. Er stand allein auf weiter Flur, was er auch nicht wollte. Deshalb bot er sich an, die Gläser zu verteilen. Er besaß die schmalen, gepflegten Hände eines Chirurgen. Sein Haar war sorgfältig gescheitelt und wuchs auf dem Kopf wie ein grauer Pelz. Er, der Arzt, war der einzige von ihnen, der rauchte. Auf seine schwarzen Zigarillos ließ er nichts kommen.
    Bruno füllte die Gläser. Es klatschte jedes mal laut, wenn der Champagner hinein schoss und perlend in die Höhe stieg, um dicht unter dem Glasrand zur Ruhe zu kommen.
    Man stieß mit Champagner nicht an. An diese Regel hielten sie sich und prosteten sich zu, bevor sie das Getränk in ihre Kehlen hineinfließen ließen.
    Sie alle waren sehr zufrieden. Sogar Rene, der zunächst dagegen war, nickte beifällig. »Das ist schon ein guter Stoff«, erklärte er und lächelte.
    Wim schaute auf die Uhr. Natürlich war es eine Rolex. Er hob die Augenbrauen und war der Meinung, dass Sinclairs Sohn bereits reagiert haben musste.
    »Wer ist das eigentlich?« fragte Rene. »Ich hör’ euch immer von ihm sprechen, aber, genau weiß ich nicht…«
    »Er ist Yard-Beamter.«
    »Oh – Scottland Yard?«
    »Ja«, sagte Wim. »Da wir auf die Insel exportieren, ließ es sich nicht vermeiden, dass ich hin und wieder der Stadt London einen Besuch abstattete. Da habe ich zwar nicht mit John Sinclair zu tun gehabt, aber doch einiges über ihn gelesen. Er ist nicht nur Polizist, er kümmert sich auch um okkulte Fälle. Man nennt ihn sogar den Geisterjäger.«
    »Nicht nur das!« nuschelte der Verleger und zog sein Gesicht noch krauser. »Er besitzt den Dunklen Gral. Den echten!«
    Sie schwiegen.
    Es war keine Neuigkeit für sie, aber die Tatsache konnte nicht oft genug wiederholt werden, denn eigentlich fühlten sich diese vier Männer als die Hüter des Grals.
    Deshalb hatten sie ihren Bund auch Geheimbund Dunkler Gral genannt. Hier in Belgien hatten sie eine Spur gefunden. Im mystischen Felsendom war es ihnen gelungen, das zu sehen, wonach ihr Herz begehrte. Und sie würden Sinclair in ihre Hände bekommen. Schon lange hatten sie über einen Plan nachgegrübelt, wie dies machbar gewesen wäre. Der wirkliche Zufall hatte ihnen nun den Vater in die Hände gespielt, und sie alle waren dem Schicksal mehr als dankbar dafür.
    »Was kann noch schief gehen?« fragte der Arzt, ein ewiger Skeptiker.
    »Nichts!« antwortete Bruno.
    Die anderen nickten beifällig und schauten ihm zu, wie der das Glas mit dem zweiten Schluck bis zum Grund leerte…
    ***
    Nein, schlecht ging es ihm nicht. Sogar auf eine gewisse Art und Weise gut, denn es hätte ihm wesentlich schlechter gehen können, wenn er daran dachte, wie andere Gefangene behandelt wurden.
    Da war Horace F. Sinclair sogar noch ein König.
    Und doch gab es da einen Makel.
    Er war eben ein Gefangener und konnte sich nur innerhalb eines begrenzten Raumes bewegen.
    Wo sie ihn hingeschleppt hatten, wusste er nicht. Jedenfalls befand er sich in einer gewaltigen Höhle, die so hoch war, dass sie schon dem Innern eines Doms glich, auch wenn ein Gitter sie in zwei Hälften teilte.
    Es war ein langes Stangengitter, das von der Decke gefallen und mit den Enden gegen den Boden gerammt war. Horace F. Sinclair hatte schon einige Male an den Stangen gerüttelt, ohne einen Erfolg zu verzeichnen. Er konnte sie nicht bewegen und schaffte es auch nicht, sich durch die Lücken zu klemmen.
    Er befand sich vor, dem Gitter, dahinter lag eine andere Welt.
    Beim ersten Anblick hatte er es nicht glauben wollen, es war ihm einfach der Sinn dafür vergangen, aber es gab keine andere Lösung.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    Was dort von in Fels versteckten Lampen mit einem weichen Licht angestrahlt wurde, das glich dem Motiv des Bildes aufs Haar, war nur ins Riesenhafte vergrößert worden, so dass er hoch schauen musste, um alles erkennen zu können.
    Und alles war aus Stein gehauen worden. Ein erstklassiger Künstler hatte hier bewiesen, was er konnte, eine mächtige Frauengestalt geschaffen, eine hohe Säule, einen großen Totenkopf aus Stein und auch die alte und verschrumpelt wirkende Hand, deren Finger den Kelch umklammerte.
    Zuerst hatte Sinclair nur gestaunt. So stark, dass ihm der Atem weggeblieben war. Mit einem derartigen Monument hatte er nicht gerechnet. Das

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