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071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Petersilie, Karotten und Gurken, dachte sie. Die kommen aus England,
allerhöchstens aus der EG. Petersilie führt man wohl nicht aus Afrika oder
Asien ein. Und in England gab es keine kleinen, in allen
Farben des Regenbogens schillernde Schlangen, die einen höchst
gefährlichen Eindruck erweckten.
    Ein neuerliches
Geräusch ließ sie wieder herumfahren, und diesmal glaubte wie ihren Augen nicht
trauen zu dürfen.
    In ihrem
Wohnraum standen zwei fremde Männer, beide Chinesen, der eine extrem
kleingewachsen, wodurch er ungeheur dick wirkte, der
andere eher von normaler Größe. Der Kleine trug helle Lederhandschuhe - das war
alles, was Clair im ersten Moment auffiel.
    Sie
schluckte. »Was ... was haben Sie hier zu suchen ?« sagte sie dann tapfer. »Verschwinden Sie! Hinaus, oder ich rufe die Polizei !«
    Die beiden
Männer blieben ungerührt stehen.
    »Clair Bellow ?« sagte der Kleingewachsene schließlich.
    Sie nickte.
»Was wollen Sie von mir ?« Ihr forsches Auftreten hatte
sie mit einem Mal verlassen. Sie wußte genau, daß sie nicht gegen sie ankommen
konnte, würden die beiden ihr zu nahe treten.
    »Sie werden
erwartet, Miß Bellow«, sagte der Kleine. Er schien der Wortführer zu sein; der
andere bekam den Mund nicht auf und wirkte überhaupt wie eine Art Leibwächter,
der nur Anweisungen zu befolgen und nicht nachzudenken hatte, geschweige denn
zu reden.
    »Erwartet?
Von wem?«
    »Wissen Sie
das nicht ?«
    Clair
schüttelte den Kopf. »Verschwinden Sie, oder ich schreie um Hilfe. Glauben Sie
ja nicht, daß ich...« Sie verstummte verwirrt, als der Mann vor ihr langsam
begann, die Handschuhe abzulegen.
    Clairs Augen
weiteten sich unnatürlich. Sie wollte nicht glauben, was sie sah.
    Statt Finger
trug der Fremde Schlangen an seiner Hand!
    Fünf kleine,
sich windende Körper von genau der Art, wie Clair sie gerade zwischen ihrem
Gemüse zu sehen geglaubt hatte. Und auch an der anderen Hand saßen keine
normalen Finger, sondern ebenfalls sich windende Zwergreptilien mit
knopfgroßen, murmelartig toten Augen.
    Der Mann hob
die Hände. Die kleinen Schlangenköpfe fuhren herum, um sie im Blickfeld zu
behalten.
    »Wissen Sie
jetzt, warum ich gekommen bin, Miß Bellow ?«
    Clair konnte
nicht antworten, zu groß war der Kloß, der plötzlich in ihrer Kehle saß. Gleichzeitig
verspürte sie noch ein anderes Gefühl, wie vor ein paar Tagen, als der junge
Bursche vor dem Museum ihr dieses steinerne Schlangenidol vors Gesicht gehalten
hatte. »Du mußt mit ihm gehen«, wisperte etwas in ihrem Kopf. »Du wirst
erwartet .«
    »Nein !« sagte sie laut. »Nein! Verschwinden Sie endlich! Lassen
Sie mich in Ruhe !« Ihre Stimme wurde immer schriller
und überschlug sich schließlich. Mit Tränen in den Augen wich sie Schritt für
Schritt zurück, ohne den Mann mit den Schlangenfingern aus den Augen zu lassen.
    »Aber Miß
Bellow! Ich will doch nur...«
    Der Fremde
wurde durch ihren gellenden Schrei unterbrochen. Clair Bellow hatte mit dem
Rücken die Wand erreicht und konnte nicht weiter zurück.
    Der Mann mit
den Schlangenhänden griff nach ihr, um sie zu beruhigen, aber diese Geste
erreichte genau das Gegenteil. In panischem Entsetzen riß Clair die Augen weit
auf und starrte auf die kleinen Schlangenköpfe, die wenige Zentimeter vor ihren
Augen zischten.
    Clair Bellow
schrie erneut, diesmal in Todesangst.
     
    ●
     
    Tanaka Kasuki
hörte den laut gellenden Schrei, kaum daß er das Treppenhaus der Johanna Street
4 betreten hatte.
    So konnte nur
ein Mensch schreien, der um sein Leben fürchtete!
    X-RAY-17
setzte sich in Bewegung. Der kleine untersetzte Mann bewegte sich unglaublich
schnell. Zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend, hastet er die Treppe empor,
im Lauf nach seiner Smith & Wesson Laser greifend.
    Die Tür in
der zweiten Etage, hinter der laut Schild Clair Bellow wohnte, stand weit
offen.
    Ein zweiter,
noch dringlicher Schrei ertönte.
    X-RAY-17
reagierte instinktiv, hechtete durch die Türöffnung, rollte sich katzengewandt
ab, um ein möglichst kleines Ziel zu geben, und war in einem Sekundenbruchteil
wieder auf den Beinen, die Laser-Waffe im Anschlag.
    Er erfaßte
die Situation sofort. Eine blonde Frau, die er anhand des Phantombildes als
Clair Bellow identifizierte, stand mit dem Rücken an die Wand gepreßt, die
Augen weit aufgerissen, das Gesicht vor Entsetzen verzerrt. Vor ihr befanden
sich zwei Männer, Chinesen. Beide wandten X-RAY-17 den Rücken zu, mußten aber
just in diesem Moment an der Reaktion

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