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0711 - Die Nacht der Wölfe

0711 - Die Nacht der Wölfe

Titel: 0711 - Die Nacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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fluchte leise, als er die Waffe in seiner Hand sah.
    Er riss seine eigene Pistole hoch.
    »FBI! Die Waffe weg!«
    »Brooke!«
    Yellowfeathers Stimme. »Lassen Sie den Mist. Die ganze Stadt ist umstellt. Wir müssen die Einwohner schützen!«
    Das könnte dir so passen, dachte er, während er geduckt in den Zellenblock lief.
    Die Situation ergab endlich Sinn. Er nahm an, dass Miguel zu einem mexikanischen Drogenkartell gehörte und heimlich die zahlreichen Viehlieferungen der McDermonds zum Schmuggel benutzt hatte. Vor zwei Tagen hatten sie ihn erwischt, er war durchgedreht und hatte sie umgebracht. Und jetzt waren seine Komplizen Zamorra und Duval aufgetaucht und hatten den Sheriff bestochen, um ihren Kumpel aus den Händen der amerikanischen Polizei zu befreien.
    »Ich habe dich unterschätzt, Miguel«, sagte Brooke, als er die Zellentür aufschloss. »Das passiert mir selten.«
    Er packte den Mexikaner am Arm und öffnete die Hintertür. Der kleine Hof, in den er trat, stank nach Müll. Auf der anderen Seite des Gebäudes hörte er Stimmengewirr. Yellowfeather rief seinen Namen.
    Brooke zog Miguel mit sich und umrundete das Gebäude. An der Ecke blieb er stehen. Vorsichtig sah er auf die Straße. Zamorra und Duval wirkten ungeduldig, während Yellowfeather vor dem leeren Sheriffbüro stand und darauf einredete. Hank war nicht zu sehen. Anscheinend hatte er sich doch in seine Bar zurückgezogen.
    Brooke warf einen Blick auf seinen Wagen, der keine drei Schritte entfernt stand.
    »Du wirst auf der Beifahrerseite einsteigen. Eine falsche Bewegung, und du bist tot«
    Er sah die Angst in Miguels Augen und wusste, dass es keinen Fluchtversuch geben würde. Lautlos schlich er zum Wagen, zog den Schlüssel hervor und schloss auf. Es knackte leise, als er die Tür aufzog.
    Er schob sich über den Beifahrersitz auf die Fahrerseite. Miguel stieg ebenso lautlos neben ihm ein.
    Brooke biss sich nervös auf die Unterlippe, dann drehte er den Schlüssel in der Zündung und trat das Gaspedal durch.
    Der Motor heulte auf. Brooke sah, wie Zamorra und Duval zur Seite sprangen, dann schoss er auch schon an ihnen vorbei.
    Hinein in die Dunkelheit.
    ***
    »Ich glaub das einfach nicht«, sagte Nicole, während sie den Rücklichtern des Wagens hinterher blickte. »Das war doch Brooke, oder?«
    »Und Miguel«, fügte Yellowfeather hinzu. Er betrat das Sheriffbüro und nahm den Telefonhörer ab. Die Leitung war tot.
    Als er wieder auf die Straße zurückkehrte, saß Zamorra bereits im Jeep und startete den Motor.
    »Was hat er vor?«, fragte er Nicole.
    »Er will versuchen Brooke abzufangen, bevor die Tulis-Yon ihn erwischen.«
    Die Besorgnis in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Es war ihnen eben zwar gelungen, die Mauer zu durchbrechen, aber dabei waren sie zu dritt gewesen und hatten zwei Blaster gehabt. Zamorra war allein und musste gleichzeitig fahren und schießen. Yellowfeather wusste nicht, ob er das schaffen würde.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Er wird es schaffen«, versicherte er optimistischer, als er war, »aber bis er zurückkommt, sollten wir die Evakuierung der Stadt vorbereiten.«
    »Es wird keine Evakuierung geben«, sagte Nicole. »Darüber haben Zamorra und ich gesprochen, während Sie versucht haben, Brooke aus dem Büro zu locken. Wir haben nur zwei Blaster, im Moment sogar nur einen, und damit können wir keine Fahrzeugkolonne schützen. Wie viele Leute leben eigentlich direkt in der Stadt?«
    »Etwas mehr als fünfzig«, sagte Yellowfeather nach kurzem Zögern. »Das wären zehn Personenwagen oder fünf Pick-ups.«
    Sie hatte Recht. So viele Fahrzeuge konnten sie nicht beschützen.
    »Was ist die Alternative?«, fragte er.
    »Wir versammeln alle Einwohner in einem Gebäude, das sich leicht verteidigen lässt.«
    »Und das sich ebenso leicht anzünden lässt«, warf Yellowfeather ein, aber Nicole schüttelte den Kopf.
    »Die Tulis-Yon wollen mit den Menschen hier ihre Armee vergrößern. Sie werden es nicht riskieren, sie bei einem Feuer zu verlieren.«
    Sie sah sich um. »Jetzt müssen wir nur noch ein geeignetes Gebäude finden.«
    »Das ist das geringste Problem«, sagte Yellowfeather. »Wir nehmen die Tempelkirche.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Tempelkirche?«
    ***
    Zamorra sah die Rücklichter von Brookes Wagen vor sich auftauchen und schaltete die Scheinwerfer seines eigenen Fahrzeugs ab. Das Licht der Sterne reichte aus, um die Straße zu erkennen, und dem FBI-Agenten würde es so schwerer fallen, den

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