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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und meinte:
    »Die ist bestimmt bei ihm.«
    »Das kann durchaus sein.«
    Sarah hatte noch immer an ihrem Schicksal zu knacken. »Ich verstehe nicht, daß ich mich so habe täuschen können. Das will einfach nicht in meinen Kopf hinein, tut mir leid.«
    »Sie waren sehr allein, nicht?«
    »Ja. Ich kam aus Maine, ich hatte Probleme in dieser Stadt. Die Beziehungen wollten nicht klappen. In unserem Dorf fühlte ich mich geborgen und beschützt, aber in Manhattan kam ich mir vor, als hätte man mich in Eiswasser geworfen. Einfach so.«
    »Und dann trafen Sie Corall.«
    »Nein, ich antwortete auf eine Annonce in der Zeitung. Ich besuchte ihn, nahm an einer Probestunde teil, war begeistert von der Kraft der Pyramiden, die mir bereits bei der ersten Begegnung zuteil wurde. Da spürte ich sie bereits.«
    »Und Sie haben unterschrieben?«
    »Ja.«
    »Kam es zu einem Kontakt mit der Mumie?«
    Sie blieb stehen, hob eine Hand, nagte an der Unterlippe und dachte zunächst nach. »Jetzt, wo Sie mich darauf angesprochen haben, Mr. Sinclair, ist es schon seltsam. Da sehe ich ein gewisses Erlebnis aus anderen Augen.«
    »Welches?«
    »James Corall sprach hin und wieder von einem Helfer, den er aber nie richtig titulierte. Es ging da um ein ka, um eine Totenseele, die ihm die Kraft geben würde. Ich nehme an, daß es sich dabei um einen Hohepriester aus vergangener Zeit gehandelt hat. Vielleicht um seinen Geist, aber so genau weiß ich das nicht.«
    »Haben Sie danach gefragt?«
    »Das traute ich mich nicht.« Sie kam wieder auf mich zu. »Corall hätte mir auch nichts davon gesagt. Einige Geheimnisse wollte er für sich behalten.«
    »Er war der Chef.«
    »Nicht mehr«, flüsterte sie, »nicht mehr für mich. Es ist alles anders geworden.«
    »Dennoch sollten Sie Ihre Gefühle im Zaum halten, Sarah. Bitte nicht überstürzen, das könnte gefährlich werden.«
    »Sicher.« Wir hatten den Wagen fast erreicht, und sie zeigte auf den Toyota. »Haben Sie denn schon einen Plan, wie es weitergehen soll, Mr. Sinclair?«
    »So ungefähr.«
    »Ich würde Sie gern zu Corall fahren. Da wollen Sie doch bestimmt hin oder?«
    »Und ob.«
    »Gut. Sie werden dann den Weg allein in die Pyramide finden. Wie gesagt, sie steht auf einem Ponton, der auf einem See schwimmt. Man erreicht sie über breite Stege, die auch durch zahlreiche Lampen beleuchtet sind, so daß Sie sich vorkommen werden, als würden Sie über einen Strahl hinwegschreiten.«
    Ich lächelte, als Sarah ihr Fahrzeug aufschloß. »Dieser Mensch versteht sich auf Show.«
    »Und ob. Er weiß sich immer wirksam in Szene zu setzen.« Noch einmal schaute sie in die Runde, bevor sie in den Wagen stieg.
    Ich nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    Sarah fuhr noch nicht. Sie schaute zunächst nach vorn, schüttelte den Kopf und hob gleichzeitig die Schultern. »Ich kann es noch immer nicht begreifen, daß ich es geschafft habe, der Mumie zu entwischen. Es ist für mich ein kleines Wunder.«
    Ich lächelte. »Es steht Ihnen eben zu. Sehen Sie es so.«
    »Wenn Sie das meinen.«
    »Sicher.«
    Sie startete. Wir rollten vom Friedhof auf das graue Asphaltband der Straße. Wie ein dunkler Schatten huschte ein großer Cadillac vorbei.
    Seine Reifen schmatzten singend über den Asphalt, als er in das dunkle Grün der Umgebung eintauchte.
    »Herrscht hier immer so wenig Verkehr?« wollte ich wissen.
    »Ja, besonders hier, weil es eine Nebenstrecke ist. Sie wird nur von wenigen befahren und führt fast ausschließlich durch Wald. Manchmal können Sie auch die Küste sehen.«
    Wäre nicht der Fall gewesen, der mich gequält hätte, ich wäre mir vorgekommen wie ein Tourist, der die Landschaft genoß. Aber ich hatte andere Gründe, weshalb ich sie so genau im Auge behielt. Ich dachte an die Mumie, die tatsächlich fliegen konnte und uns dabei überlegen war.
    Ich wollte auch nicht glauben, daß sie so leicht aufgab. Bestimmt versuchte sie, uns in Sicherheit zu wiegen.
    Die Straße führte in eine langgestreckte Linkskurve.
    Sarah Wingate hatte die Scheinwerfer eingeschaltet. Ihr blasses Licht glitt uns voraus. Die Sonne bildete nur mehr einen tief roten Halbkreis am Horizont und durchdrang das Grau der Dämmerung mit ihrem Teppich aus Blut.
    Aus der Höhe fiel etwas Graues.
    Die Mumie!
    Neben mir schrie Sarah Wingate auf, nicht sehr laut, deshalb erschreckte sie auch meine Stimme, als ich ihr zurief.
    »Bremsen Sie!«
    Sie tat es.
    Wir standen.
    Aber die Mumie auch. Als grauenvolles Etwas bewegte sie sich in den

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