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0715 - Der Kampf um die SOL

Titel: 0715 - Der Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan.
    „Ja!" erwiderte Carlotte Messanter. „Sie sind bereit, ein Übermaß an Liebe zu geben."
    Ihre Stimme sank zu einem Flüstern ab, und sie lehnte sich leicht an ihn, als sie fortfuhr: „Aber wenn Sie soviel Liebe geben wollen, bedürfen Sie auch der Liebe anderer Menschen. Man kann nicht ununterbrochen aus einer Quelle schöpfen, die keinen Nachschub erhält."
    „Ich bin überzeugt davon, daß viele Menschen mich lieben", sagte Rhodan. „Das genügt mir."
    „Es kann nicht alles sein", erklärte die Kybernetikerin. Sie rückte dichter an ihn heran, so daß er den herben Duft ihres Haares roch. „Sie sind nicht einfach nur ein Mensch, sondern auch ein Mann, und ein Mann braucht mehr als nur platonische Liebe.
    Warum verschließen Sie sich der Liebe, die man gemeinhin als Sex bezeichnet?"
    Perry Rhodan räusperte sich und antwortete: „Wenn man so alt ist wie ich..."
    Carlotte Messanter unterbrach ihn heftig.
    „Und so weise und abgeklärt! Zur Hölle damit, Perry! Sie sind alt, weil Sie einen Zellaktivator tragen, und sie sind jung, weil der Aktivator ihre Alterungsprozesse im besten Mannesalter angehalten hat. Sie mögen sogar weise sein, aber Sie sind doch nicht senil. Warum nehmen Sie die Liebe nicht, wenn sie sich Ihnen bietet?"
    Rhodan rückte ein wenig von der Kybernetikerin ab und erwiderte ruhig: „Ich habe nicht behauptet, ich wäre senil, Carlotte. Aber wie kann ich an Flirts denken, wenn die Sorgen um die Zukunft unserer Expedition und die Zukunft der Menschheit gleich einem schweren Fels auf mir lasten. Bitte, seien Sie mir nicht böse. Sie sind eine sehr reizvolle Frau und liebenswert dazu. Aber zur Zeit habe ich dafür keine Gedanken."
    Wieder herrschte eine Weile Schweigen zwischen den beiden Menschen, dann meinte Carlotte Messanter: „Verzeihen Sie, wenn ich aufdringlich war, Sir."
    „Ich verstehe Sie", erwiderte Rhodan. „Und Sie brauchen nicht in die förmliche Anrede zu verfallen. Kommen Sie mit zum Lager? Das Nachtessen dürfte fertig sein."
    „Ja, Perry", sagte Carlotte. „Danke!"
    Perry Rhodan lachte leise, glitt von dem Felsblock herab und half danach der Kybernetikerin. Nebeneinander gingen sie auf den Flackerschein der Lagerfeuer zu.
    Inzwischen war das Wildbret gar, und sie ließen sich an einem Feuer nieder, nahmen die Bratenstücke, die man ihnen reichte und aßen mit gutem Appetit.
     
    *
     
    Als Perry Rhodan erwachte, herrschte außerhalb seines Thermoplast-Iglus graue Dämmerung. Ein dünner Nieselregen hüllte alles ein, und Wasserbäche rannen die Außenfläche des Iglus hinab.
    Perry schlug seine Decke zur Seite, stand auf und streifte den leichten Schlafanzug ab. Danach nahm er ein Stück Seife und ging hinaus in den Regen.
    Während er sich abseifte, verließen noch andere Expeditionsmitglieder ihre Unterkünfte und nutzten wie Rhodan den kühlen Nieselregen für ein erfrischendes Duschbad. Der größte Teil der Nacht war trotz Klimaanlagen schwül gewesen, und die Abkühlung tat deshalb besonders gut.
    Als Rhodan in seinen Iglu zurückkehrte, saß der Mausbiber dicht neben dem eingeschalteten Heizofen.
    Er blickte seinen terranischen Freund aus großen runden Augen an und meinte: „Wie kann man nur in diesem kalten Regen herumhüpfen - und noch dazu nackt! Ich friere schon, wenn ich dabei zusehe."
    „Darf ich dich daran erinnern, daß du von einem Planeten stammst, auf dem es nicht gerade warm war, Gucky", erwiderte Perry Rhodan.
    „Nicht warm, aber auch nicht naß", entgegnete der Ilt. „Tramp war so schön trocken wie der Mars im Anfangsstadium der Besiedlung. Erinnerst du dich noch an die Zeiten, Perry?"
    Rhodan nickte, während er sich abtrocknete. Für einen Moment zeigte sein Gesicht so etwas wie Wehmut.
    „Ja, Kleiner", sagte er leise. „Die alten Zeiten waren schön, aber auf ihre Art auch schwer. Ich denke oft daran zurück."
    Der Ilt seufzte.
    „Wenn du damals gewußt hättest, was euch im All alles erwartet, hättest du dann darauf verzichtet, die Menschheit zu den Sternen zu führen, Perry?" erkundigte er sich.
    „Nein!" antwortete Perry entschieden. „Man darf den Kopf nicht in den Sand stecken. Außerdem wäre die Erde früher oder später doch von den Nachkommen der Ersten Menschheit, wie beispielsweise Springern und Akonen, wiederentdeckt worden.
    Dann hätte man die solare Menschheit zu einem bloßen Hilfsvolk degradiert, und wir wären nicht in der Lage gewesen, unser Geschick in die eigenen Hände zu nehmen."
    Der Hyperphysiker

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