0715 - Der Kampf um die SOL
nicht gewohnt bin, Mann", gab der Ilt zurück. „Ich habe mir dabei fast die Zunge verstaucht. Na, es war wenigstens nicht umsonst. Aber bevor wir Pläne schmieden, äh, errechnen, mußt du schon singen, Knabe."
„Was soll ich singen, Gucky?" fragte Hellmut mit einem Unterton von Verzweiflung. „Ich kann überhaupt nicht singen."
„Ich meine, du mußt Informationen ausspucken", erklärte der Mausbiber. „Erzähle mir, was die Kelosker vorhaben und wie sie ihre Pläne realisieren wollen!"
Hellmuts Gesicht hellte sich auf. „Manchmal verstehe ich dich sogar, Gucky", meinte er. „Was die Kelosker wollen, ist schnell gesagt. Sie wollen die SOL in ihren Besitz bringen, alles Entbehrliche aus dem Schiff räumen und ihre kostbaren kybernetischen Geräte darin verstauen, ich habe versucht, sie zu einem für beide Seiten tragbaren Kompromiß zu bewegen, aber sie lassen sich gar nicht auf Verhandlungen ein."
„Das wird sich ändern, wenn ich ihnen erst einmal eingeheizt habe!" erklärte der Ilt großspurig. „Du bleibst am besten vorerst auf der BRESCIA. Ich werde zu Perry zurückspringen, ihm Bericht erstatten und danach versuchen, die anderen Mutanten aus ihrer Paralyse zu befreien. Gelingt mir das nicht, zeige ich den Keloskern im Alleingang, was eine Harke ist."
„Und was ist eine Harke?" erkundigte sich der Kybernetiker mit ehrlichem Interesse-Gucky seufzte und meinte: „Frage mal ein fünfjähriges SOL-Kind, was eine Harke ist, und du wirst es erfahren. Mann, du mußt deine Muttermilch aus einer Positronik genuckelt haben. Nichts für ungut. Bis bald, Jos!"
Er entmaterialisierte.
Joscan Hellmut blickte nachdenklich auf die Stelle, auf der der Mausbiber eben noch gestanden hatte, dann schüttelte er den Kopf.
„Ein lieber Kerl, dieser Gucky", sagte er zu sich selbst. „Aber sein Gehirn steckt voller Kodewörter. Eine Harke! Wie soll ich hier an ein fünfjähriges Kind kommen, um zu erfahren, was der Ilt damit gemeint hat!"
Plötzlich stutzte er.
Im nächsten Augenblick bewegte er sich so schnell, wie er sich nur höchst selten bewegt hatte. Er wußte mit einemmal genau, was er tun mußte, um den Keloskern zu zeigen, was eine Harke war - was immer dieser Ausdruck bedeutete...
7.
„Chef!" rief der Kybernetiker Mercyn Darbaniot. „Ich glaube, wir können bald die Impulse der keloskischen Geräte entschlüsseln."
Perry Rhodan wandte sich um und schaute zu den Wissenschaftlern hinunter, die noch immer um die drei kybernetischen Geräte bemüht waren.
Er zögerte, weil ihn das Verschwinden Guckys beunruhigte.
Doch dann sagte er sich, daß er dem Mausbiber nicht dadurch half, daß er auf dem Hügel blieb und die Aktivitäten der Kelosker beobachtete.
Vielleicht lieferte die Entschlüsselung der Impulse, die von den drei erbeuteten Geräten ausgesandt wurden, einen wichtigen Hinweis darauf, wie man die Wirkung solcher Geräte auf SENECA stören konnte.
Langsam stieg er ins Tal hinunter und gesellte sich zu den Wissenschaftlern, die mit beinahe fanatischem Eifer arbeiteten.
„Gleich ist es soweit", sagte Darbaniot.
Er deutete auf Kelim Akumanda und Maarn Tee Maarn, die sich an dem Hyperabtaster zu schaffen machten. Farn Kaybrock, Carlotte Messanter und Melia Zimmer nahmen an je einem der Beutegeräte Schaltungen vor, die für Rhodan unverständlich blieben.
Kelim Akumanda, ein fähiger Kybernetiker, blickte auf und sah seine Kollegen bedeutungsvoll an.
„Jetzt!" verkündete er feierlich.
Maarn Tee Maarn, der einzige Techniker der Gruppe, schaute blinzelnd auf Akumanda, dann aktivierte er den Hyperabtaster.
Auf dem Bildschirm des Geräts erschienen unverständliche Symbole in schneller Folge. Aus den Lautsprechern erklang etwas, das an die Melodie eines einfachen Liedes erinnerte.
Plötzlich brach das Lied ab, und eine dünne Stimme sagte: „Die Erde ist ein ferner Stern, unser Opa hat sie gern.
Dort sollen tausend Bäume blüh'n, SENECA, bring uns einmal hin!"
Akumandas Mund klappte auf und blieb in dieser Stellung stehen. Carlotte Messanter seufzte, und der Biologe Kschang-Tuin lächelte undefinierbar.
Hinter Perry Rhodan schneuzte sich jemand lautstark. Als Rhodan herumfuhr, erblickte er den Ilt, der sich die Nase mit einem Tuch abwischte und gerührt blinzelte.
„Das war schön!" sagte Gucky.
Akumandas Mund klappte zu.
„Das war eine Katastrophe!" behauptete er. „Der Umwandler des Hyperabtasters muß völlig fehlgeschaltet sein, wenn er die hypermathematischen
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