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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Industries hatte sich in einen grauen Anzug gezwängt und sogar rasiert. »Erzählen Sie«, verlangte er.
    Dann hörte er Calderone zu.
    »Okay«, sagte er schließlich. Er begriff: es war geschehen, womit er schon lange gerechnet hatte. Sein Doppelgänger, gegen den er ausgetauscht worden war, hatte den Weg hierher zurückgefunden.
    Und Riker… Der schien bereits Verbindung aufgenommen zu haben. Über Zamorra - den Zamorra dieser Welt. Seneca ahnte, dass nun auch Zamorra hier war und dass deshalb der geplante Überfall auf Riker in die Hose gegangen war. Der Doppelgänger musste Calderones Leute einkassiert haben.
    »Jemand hat einen Doppelgänger mobilisiert, um mich auszuschalten -warum auch immer«, ging er der Wahrheit weit aus dem Weg. »Einen Mann, der mir nicht nur ähnlich sieht, sondern der auch meine Stimme imitiert. Aber sie haben einen Fehler gemacht, diese Leute, indem sie Sie anriefen, Rico. Können Sie hier bleiben? Wir werden morgen eine Stunde früher in die Firma fahren und dem Doppelgänger, der sicher auch sehr früh auftaucht, eine Falle stellen.«
    »Einverstanden«, sagte Calderone.
    Nichts war ihm lieber als das.
    Ein paar Stunden Schlaf blieben ihnen beiden noch.
    Und während Seneca wieder schlief, aktivierte Calderone das, was er an dämonischer Magie bereits in sich wusste und beherrschte, und streckte seine Fühler nach Ty Seneca aus…
    ***
    Der Tod wartete immer noch. Allmählich zeigte er Ungeduld; es lief alles nicht so rasch, wie es ihm gefiel. Er wurde doch auch anderswo noch gebraucht. Wann endlich traten die beiden Spiegelbrüder gegeneinander an, um sich auszulöschen und von seiner Sense geschnitten zu werden?
    Es war Zeit, dass einer von ihnen starb - endgültig starb, nicht nur so, dass er in Avalon wiederbelebt werden konnte. Wenigstens einer, besser beide! Der Tod hasste dieses Geschenk, das Asmodis seinem Sohn einst gemacht hatten, in beiden Welten.
    Es war gegen die Natur. Selbst Dämonen starben, wenn man sie tötete. Aber der Sohn - die Söhne - des Asmodis nicht!
    Der Schnitter wollte endlich ernten, was vor fünf Jahrhunderten gesät wurde und was ihm eigentlich schon längst hätte gehören müssen. Weit holte er mit der Sense aus.
    ***
    Der Weckdienst meldete sich zu früh, viel zu früh. Zamorra rollte sich mürrisch aus dem Bett, wäre beinahe gestürzt, und taumelte förmlich unter die Dusche. Danach fühlte er sich auch nicht viel wacher. Das Telefon klingelte ein weiteres Mal. Diesmal war es nicht der Weckdienst des Hotels, sondern jemand an der Rezeption. »Ein Mister Morrow möchte mit Ihnen sprechen, Professor.«
    »Ist der Frühstücksraum schon offen und gut mit Kaffee bestückt? Ja? Dann soll der verflixte Höllenhund da auf mich warten. Dauert vielleicht eine Viertelstunde.«
    Normalerweise schlief er allein, oder Nicole lag neben ihm im Bett. Diesmal war Ted Ewigk sein Zimmergenosse, und dass die Betten nicht nebeneinander aufgestellt waren, sondern an den Wänden rechts und links, hinderte den Reporter und einstigen ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN nicht daran, hemmungslos zu schnarchen - den Weckanruf hatte er allerdings großzügig überhört.
    Zamorra riss ihm die Decke weg.
    »Es geht los, mein Freund«, sagte er. »Morrow ist schon da, deine Filmcrew kommt wahrscheinlich innerhalb der nächsten drei Sekunden. Wie wärs mit Aufstehen?«
    »Leck mich«, murmelte Ted, schoss aus dem Bett hoch und stürmte frisch wie der junge Morgen in Richtung Dusche.
    »Frühstücksraum«, rief Zamorra ihm noch zu.
    Auf dem Korridor traf er auf Nicole. Die sah auch nicht besonders wach aus. Nicole trug wieder ihren schwarzen Lederoverall, dessen Reißverschluss allerdings bis zum Nabel offen war. Damit und mit ein paar wirren Haarsträhnen in der Stirn sah sie trotz oder wegen ihres noch halb verschlafenen Blickes besonders sexy aus, fand Zamorra.
    »Noch keine halb acht«, seufzte sie. »Morgens. Ich fasse es nicht. Müssen wir uns das antun?«
    »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, wenn alles so laufen soll, wie Ted es geplant hat«, murmelte Zamorra, schloss seine Gefährtin kurz in die Arme und küsste sie. »He«, protestierte sie lahm. »Ich verkrafte das noch gar nicht so richtig… verschwende dich nicht… Hoffentlich funktioniert Teds Plan überhaupt. Ich habe inzwischen meine Zweifel.«
    »Wenn wir schnell genug zuschlagen und Rob nicht schon wieder Mist macht, wird es ruck-zuck über die Bühne gehen«, hoffte Zamorra. »Hoffentlich werden die

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