Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bill. »Das möchte ich gern erklärt haben.«
    »Glauben Sie an Magie?«, fragte ich.
    Die Maklerin zeigte sich verblüfft. »Moment mal, habe ich richtig gehört? Magie? Sie reden von Magie, nur weil Ihnen keine andere Lösung einfällt?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Das sind doch Ausreden, das ist die reinste Haarspalterei, das nimmt Ihnen niemand ab. Wenigstens kein normaler Mensch. Darüber kann man nur lachen.«
    »Wir nicht.«
    Lilian Taylor amüsierte sich so laut, dass auch andere sie hörten.
    »Nein, nein, nein, so etwas kann man mir nicht unterjubeln. Magie – und das sagen irgendwelche Polizisten, von denen man doch ein gewisses Maß an Realismus erwarten sollte.«
    »Wobei das eine das andere nicht ausschließt, Mrs. Taylor. Selbst der Mann, der sich Mr. Sensation nannte und bei dem wir Ihre Visitenkarte gefunden haben, war wohl nicht abgeneigt, daran zu glauben. Er hat nachgeforscht, wobei er den Fehler beging, die Fakten für sich zu behalten. Er hätte sich uns früher anvertrauen sollen, dann hätten wir eingreifen können. Wahrscheinlich wäre er jetzt noch am Leben.«
    »Und was hätte er Ihnen sagen können?«
    Ich wiegte den Kopf. »Wir hätten zum Beispiel über einen Flammen-Friedhof geredet.«
    In ihren Augen zuckte es. Ob sie sich amüsiert oder erschreckt hatte, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls zog sie die Lippen in die Breite, als sie sich wieder gefangen hatte. »Jetzt wird die ganze Sache noch märchenhafter. Wo, bitte, gibt es einen Flammen-Friedhof?«
    »Kennen Sie ihn nicht?«, fragte Bill.
    »Woher soll ich ihn denn kennen?«
    »Wer weiß…«
    »Wissen Sie, Mr. Conolly und auch Mr. Sinclair, ich habe keine Lust mehr, mit Ihnen zu reden. Es ist mir einfach zu blöd, zu hirnrissig. Das sind Dinge, die Sie mit sich selbst ausmachen müssen.« Sie schüttelte den Kopf. »Flammen-Friedhof, das habe ich ja noch nie gehört.«
    »Irgendwann ist es immer das erste Mal«, sagte Bill.
    Lilian Taylor winkte ab und drehte uns den Rücken zu. Sie wollte nicht mehr mit uns reden.
    »Wir sehen uns«, sagte ich zum Abschied.
    »Hoffentlich nicht.« Die Antwort gab sie, ohne sich zu uns umzudrehen. Bei ihr hatten wir bis in die Steinzeit verschissen.
    Ziemlich nachdenklich gingen wir zurück zum Rover. Er stand jetzt frei, sodass wir wegfahren konnten.
    Ich startete noch nicht, schaute nachdenklich durch die Scheibe und hörte Bills Frage. »Denkst du dasselbe wie ich, John?«
    »Was denkst du denn?«
    »Dass Lilian Taylor das alles inszeniert haben könnte. Ihre Visitenkarte in der Tasche des toten Kollegen bekommt jetzt einen ganz anderen Sinn. Das war nicht nur Zufall.«
    »Ja, denke ich auch.«
    »Wie schwer sind die Verdachtsmomente gegen sie?«
    Ich sah keinen Sinn hinter der Frage, was ich Bill auch sagte. »Was meinst du damit?«
    »Nun ja, ich dachte so an einen Durchsuchungsbefehl für ihr Stadthaus, denn ich bin überzeugt, dass wir in ihrer Wohnung Hinweise finden können.«
    »Das meinst du?«
    »Ich hoffe es.«
    »Okay, dann lass uns fahren.«
    »In dein Büro?«
    »Noch nicht, Bill«, sagte ich und drehte den Zündschlüssel um…
    ***
    Aus Lilians Augen schossen keine Flammen, es sprühte kein Feuer, aber sie hätte sich diese Eigenschaft gern gewünscht, als sie den beiden Männern nachschaute.
    Tief atmete sie durch und musste zugeben, dass sie die beiden unterschätzt hatte. Sie waren wie Leim, der an ihr klebte, und sie befanden sich tatsächlich auf der richtigen Spur. Lilian Taylor hoffte nur, dass es ihr gelungen war, so perfekt wie möglich zu schauspielern, damit der Verdacht nicht noch stärker wurde.
    Sinclair und Conolly waren Füchse, die, ließ man sie gewähren, auch den Flammen-Friedhof finden würden. Und das wiederum durfte auf keinen Fall geschehen.
    Sie mussten gestoppt werden. Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern an diesem Tag, nein, in dieser Nacht noch.
    Allein würde sie das natürlich nicht schaffen, doch wozu hatte sie Helfer?
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als sie an die Flammen-Zombies dachte. Auch auf sie waren die beiden Schnüffler gestoßen. Daran hatte niemand gedacht. Die Experten der Feuerwehr hatten die Aussagen der Zeugen zwar protokolliert, doch Glauben geschenkt hatte ihnen niemand. Bisher war das der große Vorteil gewesen, und die untoten Brandstifter hatten sich unauffällig bewegen können.
    Das war nun vorbei.
    Plötzlich hatte es die Frau sehr eilig. Glücklicherweise waren die Schnüffler verschwunden, sodass sie

Weitere Kostenlose Bücher