Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ungesehen ihren weißen Golf GTI erreichen konnte. Als sie startete, lauschte sie für einen Moment dem Sound nach, und um ihre Lippen spielte ein Lächeln. Sie mochte schnelle Wagen und das schnelle Geld. Das Schicksal hatte ihr eine Chance eröffnet, an die Scheine heranzukommen, auch wenn sie sich dabei mit magischen Kräften hatte verbünden müssen. Das alles lag hinter ihr, die Zukunft sah wieder rosiger aus, wenn sie es geschafft hatte, die beiden Schnüffler aus dem Weg zu räumen.
    Dabei sollten sie verbrennen, abfackeln, verglühen, wie auch dieser Mr. Sensation, der ihr bei seiner Schnüffelei ziemlich nahe gekommen war. Er war ebenfalls wie Leim gewesen, hatte sogar den Friedhof gefunden, war aber dann von den alten Kräften erwischt und letztendlich verbrannt worden. Dieses Schicksal sollte auch den beiden anderen widerfahren.
    Sie fuhr durch die Stadt. Noch staute sich der Verkehr, was sie ärgerte, deshalb war sie gezwungen, auf Schleichwege auszuweichen.
    Diese Idee hatten auch andere Autofahrer gehabt, viel besser war es nicht. Sie rollte über die Vauxhall Bridge auf die andere Seite der Themse und kam ihrem Ziel endlich näher.
    Der kleine Transporter wartete auf einem bestimmten Parkplatz.
    So war es immer nach all den Bränden gewesen. Sie war hingefahren, hatte sich den Tatort angeschaut und sich von der perfekten Arbeit ihrer Helfer überzeugt.
    Danach hatte man sich getroffen und gewisse Dinge miteinander besprochen. Der Parkplatz, auf dem der Transporter wartete, lag ziemlich versteckt. Er grenzte an einem kleinen Park, gehörte eigentlich einer Firma, war aber bei Dunkelheit immer leer. Zudem wurde er nicht extra gesichert. Sie konnte normal auf das Grundstück rollen.
    Einen Wagen ließ sie noch vorbei. Hinter dem Parkplatz leuchtete inmitten des Parks eine trübe Laterne.
    Zweimal hintereinander schaltete sie das Fernlicht ein. Es war das verabredete Zeichen, dass alles in Ordnung war. Danach knirschte unter den Reifen des Golfs der Belag, der aus zahlreichen kleinen Steinen bestand.
    Der Transporter parkte nicht weit entfernt. Allerdings sehr günstig an einem düsteren Platz. Seine Schnauze zeigte zur Ausfahrt hin.
    Die Maklerin rangierte ihren Golf ebenfalls in die entsprechende Position, stellte den Motor ab und stieg aus.
    Sie reckte sich, fror etwas, denn es war kühler geworden. Ein Temperatursturz bahnte sich an. Am nächsten Tag sollten die ersten Regentropfen fallen.
    Neben der Fahrertür blieb sie stehen und wollte klopfen. Es war nicht nötig, denn der Mann verließ seinen Platz hinter dem Lenkrad und stieg aus. Es war Bob Frenzel, der einzige Mensch, auf den sie sich verlassen konnte.
    »Hi, Lilian.«
    »Hallo, Bob.«
    Er drückte die Tür behutsam hinter sich ins Schloss. »Ist alles klar? Warst du zufrieden?«
    Sie schaute ihn länger an als gewöhnlich. Bob trug eine Strickmütze auf dem Kopf. Sie verbarg sein blondes Haar. Dunkle Jeans, eine graue Jacke, ein dünner Pullover, so sah seine Kleidung zumeist aus, wenn er auf Tour war.
    »Mit euch schon, Bob.«
    Für den Angesprochenen gab es keinen Grund zur Freude. »Und womit warst du nicht zufrieden?«
    »Mit den Folgen.«
    »Hat es doch nicht so geklappt, wie…«
    »Das Abfackeln ging in Ordnung, Bob. Aber ich will ehrlich sein und dir sagen, dass sie uns auf der Spur sind.«
    Bob begriff nicht. Verblüfft fragte er: »Wer soll uns auf der Spur sein, Lilian?«
    »Zwei Männer. Einer ist Bulle, der andere ist…«, sie hob die Schultern, »… ich weiß nicht so recht. Jedenfalls hängen die beiden immer zusammen, und sie wussten Bescheid.«
    »Worüber?«
    »Über die Ursache der Brände. Sie haben nämlich den Zeugen geglaubt, und sie ahnen auch etwas von dem Flammen-Friedhof und dessen Bewohnern, Bob. Sie haben richtig kalkuliert, wir haben einen Fehler begangen. Wir hätten diesen Mr. Sensation nicht so lange am Leben lassen sollen. Der hatte seine Nase schon zu tief in gewisse Dinge gesteckt. Das können wir uns nicht mehr leisten.«
    Bob Frenzel strich über sein Nackenhaar, das unter dem Rand der Mütze wuchs. Dann schluckte er einige Male. »Das ist wirklich ein Hammer«, flüsterte er. »Damit hätte ich nicht gerechnet. Es war doch alles perfekt organisiert.«
    »Nicht perfekt genug.«
    »Wieso glaubten sie den Zeugen? Bisher sind die Aussagen nicht ernst genommen worden.«
    »Ich gehe davon aus, dass beide etwas mit ungewöhnlichen Fällen zu tun haben. Das ist jedoch nicht das Problem. Wir müssen dafür

Weitere Kostenlose Bücher