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0718 - Tango Fatal

0718 - Tango Fatal

Titel: 0718 - Tango Fatal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie gehabt haben, mich anzulügen?«
    »Das stimmt allerdings.« Ich räusperte mich. »Sie kennen die Person nicht, oder?«
    »Nein«, murmelte er und sah sehr nachdenklich dabei aus. »Aber ich bin über den Namen gestolpert. Die Tanzschule gehörte früher einem Argentinier oder einer argentinischen Familie. Und der Name Sanchez deutet wieder darauf hin.«
    »So hießen die Besitzer zuvor nicht?«
    »Nein.«
    »Wie denn?«
    Er hob die Schultern. »Himmel, das ist lange her. Ich habe den Namen vergessen.«
    »Gut.« Ich lächelte ihm ins Gesicht. »Dann werde ich mir die Frau einmal anschauen.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Wer ist denn in der Gaststätte?«
    »Meine Frau.«
    »Und hat diese Ramona Sanchez sich irgendwie falsch oder auffällig benommen?«
    »Das nicht. Sie ist eine schöne Frau. Sie hat sich in der Gaststätte umgeschaut und einige Fragen über den Ort hier gestellt. Ich habe ihr von Ihnen nichts gesagt.«
    »Danke, das war gut.«
    Er ging zur Seite. »Schauen Sie sich das Weib mal an. Sie haben sicherlich mehr Erfahrung als ich.«
    Ich mußte lachen. »Wenn Sie wüßten.«
    Er blieb zurück, während ich auf die normale Eingangstür der Gaststätte zuging. Ich hörte die Schritte einer Person und sah den neuen Gast, als ich die Tür öffnete.
    Mein lieber Mann, da hatte der gute Robert nicht übertrieben. Die Kleine war wirklich ein Schuß.
    Ich schluckte, ging einen Schritt weiter, und jetzt hatte sie mich gehört. Sie war im Begriff, zu gehen und stand schon ziemlich dicht am Ausgang.
    Sie drehte sich um.
    Unsere Blicke trafen sich. Wir sprachen kein Wort miteinander. Nur hatte ich auf der Stelle den Eindruck, daß wir nicht zusammen paßten. Wir standen auf zwei verschiedenen Seiten, bewegten uns in getrennten Lagern.
    Ramona Sanchez wirkte, wie aus dem Modejournal entsprungen. Durch das dichte, rabenschwarze Haar zogen sich kupferrote Strähnen, und in derselben Farbe trug sie ein Stirnband. Ansonsten schwarze Leggins, einen dunkelroten, sehr langen Pullover, und über den Arm hatte sie eine ebenfalls schwarze Jacke gelegt, auf deren Schulterstücken silberne Knöpfe glänzten. Die dunkelroten Schuhe zeigten hohe Absätze und an den Hacken dunkle Schmetterlinge aus Leder.
    Ich nickte ihr zu und lächelte.
    Es sah so aus, als wollte sie etwas fragen, dann drehte sie sich abrupt herum und verließ die Gaststätte. Wenig später röhrte der Motor ihres Wagens auf.
    »Das war vielleicht eine«, sagte eine Frauenstimme von der Theke her. Es war die Wirtin, eine vollschlanke Blondine mit grünlich schillernden Augen. »Ich… ich bin mit der nicht zurechtgekommen. Wenn die tatsächlich das Haus gekauft hat, dann fühle ich mich hier nicht mehr wohl.«
    »Warum denn nicht?« fragte Robert, der soeben die Gaststätte betrat.
    »Hör auf. Was die vorhat, sieht man doch.«
    »Und was?«
    »Das ist genau der Typ, der Haß und Zwietracht sät. Die kommt her und schlägt ein wie eine Bombe. Zuerst kauft sie das Haus, dann macht sie die Männer verrückt, und schließlich rennen alle in ihr Verderben. Das ist doch so - oder?« Sie schaute mich dabei an.
    Ich hob nur die Schultern. »Ich weiß nicht, ob man das so dramatisch sehen kann, Madame.«
    »Ich schon.«
    »Meine Frau übertreibt immer ein wenig«, sagte Robert. »Das dürfen Sie nicht so ernst nehmen.«
    »Hör du auf! Du hast sie doch angestarrt wie ein Weltwunder.«
    »Ist das ein Wunder? So ein Weib kommt nicht alle Tage in unseren Ort. Was meinst du, wie sich das herumspricht.«
    Bevor die beiden in einen Ehekrach verfielen, stellte ich eine andere Frage.
    »Hat sie Ihnen denn gesagt, wo Sie wohnen will?« erkundigte ich mich.
    »Nein.«
    »Die wird in dem Haus wohnen«, sagte die Wirtin. »Und hoffentlich trifft sie da der Schlag!«
    Ich mußte lächeln. Frauen untereinander können oft nicht gut miteinander umgehen. »Sie wird das Haus nicht grundlos erworben haben. Man müßte so schnell wie möglich nachforschen, ob dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Das werden wir auch.«
    Die Frau wies auf mich. »Aber Sie werden sich doch um die Person kümmern, nicht wahr?«
    »Ich denke schon.«
    Die Wirtin drehte sich zu ihrem Mann um. »Dann wirst du dich da raushalten.«
    »Das hatte ich sowieso vor.«
    »Gut«, sagte ich, »mich werden Sie dann wohl entschuldigen. Das Wetter ist einfach zu schön, um die Stunden im Haus zu verbringen.«
    Robert mußte lachen, wollte mir noch einen Elsässer Geist einschenken, ich aber lehnte

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