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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht dazu."
    Der Mann stöhnte verzweifelt auf. Er drehte sich halb um und spähte den Gang zurück. In diesem Moment bog eine Frau in den Gang ein, die man ohne Übertreibung als riesiges Weib bezeichnen konnte. Sie war über zwei Meter groß und wog sicherlich 150 kg. Sie trug eine hautenge, gelbe Kombination, die so stramm an ihrem Körper saß, daß jedes überflüssige Kilogramm Fett allzu deutlich betont wurde. „Da ist er ja", rief sie mit röhrender Baßstimme. „Liebling, glaube nur nicht, daß ich dich nicht erkannt habe."
    Sie trabte los. Ich glaubte, das Stampfen ihrer übergroßen Füße auf dem Boden hören zu können. Nayn-Taibary sackte die Kinnlade nach unten. Sie mochte sich ein Mann-Frau-Verhältnis etwas anders vorgestellt haben.
    Der Mann mit den verwilderten Haaren schrie auf. „Mensch, Attra, laß mich durch", brüllte er.
    Zugleich versuchte er, mit einem Satz an mir vorbeizukommen. Ich hielt ihn am Arm fest. „Sie müssen sich schon ausweisen, Sir", wiederholte ich mit ernster Stimme. „Ich werde niemanden in die Zentrale lassen, der nicht dazu berechtigt ist."
    Er strampelte mit den Beinen und kreischte auf, während das Weib keuchend näher kam. „Erkennst du mich denn nicht, du Satan?"
    „Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind, Sir."
    Er schaffte es, sich mit einer wütenden Drehung zu befreien. Geschmeidig ließ er sich auf den Boden fallen und kroch blitzschnell auf allen vieren zwischen meinen Beinen durch. Ich beugte mich nach vorn und packte den Haarschopf. Dieser blieb in meiner Hand, während der Mann sich in den aufwärtsgepolten Liftschacht rettete.
    Ich fuhr herum und hielt die Perücke hoch. „Gnaden", sagte ich. „Gnaden Wennein, wenn ich dich erkannt hätte, dann hätte ich dich natürlich durchgelassen."
    Er drohte mir mit der Faust. „Das zahle ich dir zurück, du ... du behaarter Affe." Ich tat, als wollte ich ihn bei den Füßen packen und zurückziehen, aber er hob die Beine rasch an, so daß meine Hand ins Leere fuhr. Dabei versperrte ich aber zugleich auch Mrs. Wennein den Weg zu ihrem Angetrauten.
    Schnaufend blieb sie vor mir stehen. „Sie hätten ihn festhalten müssen", sagte sie zornig. Sie blickte auf mich herab, als habe sie vor, mich zwischen Daumen und Zeigefinger zu zermalmen.
    Ich reichte ihr die Perücke. „Hier haben Sie wenigstens schon einmal etwas von Ihrem Mann, Mrs. Wennein."
    Sie riß mir die Haarpracht aus den Händen, als hätte ich sie mir unrechtmäßig angeeignet. „Ich muß zu ihm", sagte sie. „Das geht leider nicht, Madam. Ich werde mit ihm reden und ihn zu Ihnen schicken."
    „Pah."
    „Ich denke, nun ist es genug, Sergeant", sagte ich kühl. „Würden Sie sich, bitte, entfernen?"
    Sie zuckte zusammen und begriff, daß sie zu weit gegangen war. „Ich bitte um Entschuldigung, Sir", entgegnete sie, wobei sie sich bemühte, eine militärisch exakte Haltung einzunehmen.
    Ich hatte Mühe, ernst zu bleiben. „Schon gut. Gehen Sie."
    Sie gehorchte. Ich wandte mich Nayn-Taibary wieder zu. „Es tut mir leid, daß Sie Zeuge dieses Zwischenfalls geworden sind, Miß."
    Sie blickte mich mit großen, fragenden Augen an. „Dieser seltsame Mann hat Sie einen haarigen Affen genannt. Was meinte er damit?"
    „Oh, nichts weiter, Miß. Wenn wir jetzt gehen könnten ...?"
    Damit war sie jedoch nicht einverstanden. Sie stellte sich mir rasch in den Weg, als ich an ihr vorbeigehen wollte, und legte mir beide Hände gegen die Brust. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen, während sich ihre Fingernägel leicht in meinen Hals gruben. „Ich habe Abbildungen von Männern gesehen, die Haare auf der Brust haben", teilte sie mir mit leiser Stimme mit. „Ich habe derartige Erscheinungen immer für einen Betrug gehalten. Eine Perücke, verstehen Sie?"
    „Ich ... nun ... Miß ...", stammelte ich verlegen. Ich wußte nicht, wie ich sie abwimmeln sollte, ohne sie zu beleidigen oder zu brüskieren. „Sie haben Haare auf der Brust, stimmt's? Echte Haare?"
    „Madam, ich möchte ..."
    „Darf ich?" Sie zog mir den Kragen auseinander und blickte voller Neugier auf meine entblößte Brust. „Miß Nayn-Taigary, bitte, ich ..."
    Sie zupfte an den Haaren. „Au", machte ich. „Was treiben Sie denn hier?" fragte Roi Danton, der unbemerkt aus dem abwärts gepolten Liftschacht gekommen war.
    Ich fuhr herum. Unglücklicherweise verhakte sich die Hand der hübschen Nayn-Taibary dabei in meiner Kombination, so daß ich sie mit herumzog. „Sir, ich ..." Mir blieben

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