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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sie die Frequenzen gewechselt hatten, so daß wir sie nicht mehr abhören konnten, als Oberst Jupit sich wieder meldete. „Versuchen Sie, die drei in den Sektor Grün-XI-POI abzudrängen", befahl er. „Dort steht ein Transmitter.
    Wir haben ihn eingeschaltet. Er ist auf die Gegenstation Observ-Gelb justiert. Locken Sie die drei Verrückten hinter sich her. Wir wollen, daß sie in den Transmitter gehen. Sobald sie in Observ-Gelb angekommen sind, werden wir das Gerät umschalten. Die Saboteure werden in den Hyperraum abgestrahlt."
    Reginald Bull verzog verächtlich die Lippen.
    Ich glaubte, seine Gedanken erraten zu können. Er würde nie und nimmer blindlings einem Feind in einen Transmitter folgen, wenn er nicht wußte, wie es auf der Gegenseite aussah. Ein Mann wie er ließ sich nicht auf solch plumpe Art in eine Falle locken.
    Während wir durch den Gang eilten, brach hinter uns die Decke zusammen. Ich blickte zurück. Vier Aphiliker sprangen in schneller Folge durch eine Öffnung herab.
    Unmittelbar darauf erschienen zwei Roboter und zwei Männer auf dem Gang vor uns. Das war genau zu dem Zeitpunkt, als wir eine Abzweigung erreichten.
    Obwohl wir wußten, daß die Aphiliker uns in eine Falle führen wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als diesen Gang zu betreten. Er war etwa zwanzig Meter lang und so breit, daß wir nebeneinander laufen konnten. Er endete an einem Panzerschott, das sich jedoch leicht öffnen ließ. Bully brauchte nur seine Hand an einen Öffnungskontakt zu legen.
    Wir betraten eine Halle, in deren Mittelpunkt ein eingeschalteter Transmitter stand. Zwei Aphiliker, die davor standen, heuchelten Überraschung. Sie wandten sich um und flohen in das schwarze Transportfeld.
    Hinter uns schloß sich das Panzerschott. „Ich brauche eine Pause", sagte Sopper erschöpft. „Jetzt nicht."
    „Ich muß aber etwas Ruhe haben, Mr. Bull."
    „Wenn wir hier bleiben, werden Sie bald mehr Ruhe haben als Ihnen lieb ist."
    Sopper Rounds Gesicht war schweißbedeckt. Ich hatte meinen Freund selten so gesehen. Die ständige Konzentration auf das Zwiegespräch mit dem positronischen Riesengehirn und dazu die Flucht vor den Aphilikern waren zuviel für ihn gewesen.
    Auch Reginald Bull erkannte, daß es wirklich nicht mehr ging. Er nickte Hot zu und entschuldigte sich. „Ein paar Minuten schaffen wir vielleicht", sagte er. „Aber wir müssen wissen, wohin wir uns wenden." ,"Das weiß ich bereits, Sir", entgegnete der Nathanspezialist, der wie kaum ein anderer über die inneren Anlagen des Riesengehirns informiert war. Ein halbes Leben hatte er damit verbracht, sie zu studieren. Nathan hatte ihn fasziniert. Er hatte sein Leben hier oben auf Luna in unmittelbarer Nähe des künstlichen Hirns verbringen wollen. Doch die Konfrontation zwischen den Aphilikern und den Immunen hatte ihm bereits vor Jahrzehnten einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Sopper Round hatte ebenso wie ich im Untergrund leben .müssen. Die ersten Jahre waren noch nicht so schlimm gewesen, weil sich die Gewichte erst allmählich verlagert hatten. Zu Anfang hatte man sich noch relativ sicher unter den Aphilikern bewegen können, ohne sogleich als Immuner identifiziert zu werden.
    Doch das hatte sich allzu bald geändert. Damit war Nathan für Hot in unendliche und unerreichbare Ferne gerückt.
    Unser Einsatz hatte ihm eine neue Möglichkeit gegeben, sich mit dem Riesengehirn zu befassen. Und Hot nahm sie voll wahr. „Wir müssen erneut durch den Fußboden verschwinden", erklärte er uns. „Dieses Mal müssen wir drei Stockwerke abwärts steigen. Dann werden wir einen Sektor erreichen, von dem aus wir relativ schnell bis in die unmittelbare Nähe eines der wichtigsten Informationsspeicher kommen. Ich denke, daß Nathan uns nicht daran hindern wird, uns dort in der Nähe zu verschanzen. Sie, Mr. Bull, sind immerhin eine Persönlichkeit, die durch den Zellaktivator hinreichend klar identifiziert werden kann, und die Nathan seit mehr als tausend Jahren bekannt ist - und zwar als eine der führenden Persönlichkeiten der Menschheit, nicht aber als Feind der Menschheit. Das ist nach meinen Eindrücken der entscheidende Punkt. Die Aphiliker haben es bis jetzt nicht geschafft, Nathan davon zu überzeugen, daß Sie getötet werden müssen, sonst wäre es längst mit uns vorbei gewesen."
    Bully lächelte unmerklich hinter der spiegelnden Sichtscheibe seines Raumhelmes. Natürlich hatte er damit gerechnet, daß Nathan so reagieren würde. Auch

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