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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und feuerten gleichzeitig. Wir dachten nun nicht mehr daran, irgend etwas in und an Nathan zu schonen. Unsere Gegner hatten es im Grunde genommen gar nicht nötig, uns zu verfolgen, da sich uns praktisch keine Fluchtchance vom Mond bot. Wenn sie es dennoch taten, mußten sie dafür in Kauf nehmen, daß Nathan beschädigt wurde.
    Die Energiefluten tobten auf die Aphiliker zu, die uns jagten. Ich sah, daß die Männer sich nun mit Individualsphären schützten. Das aber änderte im Grunde genommen nichts.
    Die sonnenhellen Energiestrahlen rasten durch den Gang und trafen dicht vor den Männern die Decke.
    Dichte Wolken von weiß glühenden Tropfen sprühten auf unsere Verfolger.
    Bully und ich feuerten wieder und wieder. Bewußt verzichteten wir darauf, die Männer zu treffen. Wir jagten die Energiestöße in die Wandungen und schufen damit eine Zone kochenden und berstenden Stahls.
    Die Aphiliker versuchten, sie zu durchqueren, aber das ließen wir nicht zu. Als der erste von ihnen über das glutflüssige Stahlplastikmaterial lief, sackte der Boden unter ihm weg. Mit einem gezielten Schuß schleuderte ich den Aphiliker gerade in dem Moment zurück, als er bis zu den Oberschenkeln versunken war. Er versuchte sich zu retten, aber nun gab der Boden endgültig unter ihm nach.
    Mit einem gellenden Aufschrei verschwand er in der Glut. Zugleich feuerten die anderen Verfolger auf uns, wobei sie sich bemühten, keinen Schaden an Nathan anzurichten, sondern uns zu treffen. Wir spürten den wuchtigen Aufschlag, der nicht voll von unseren Individualsphären kompensiert werden konnte, und wichen hastig zurück. Sofort schnellten die Aphiliker sich über die brodelnde Glutzone hinweg und stürmten auf uns zu.
    Bully und ich feuerten abermals. Und wieder schufen wir eine Glutsperre vor ihnen, die sie zumindest zögern ließ. „Eine Patrone, Mücke", befahl Bull.
    Ich erinnerte mich an die Energiemagazine, die ich der Transmittermannschaft abgenommen hatte. Eilig holte ich eines aus der Tasche an meinem Ärmel hervor und schleuderte es auf die Männer zu. Reginald Bull schoß gezielt. Die Energiepatrone explodierte mit mörderischer Wucht im engen Gang.
    Plötzlich schienen wir mitten in einer Lichtzone zu stehen. Ich glaubte, direkt in eine weiße Sonne zu blicken. Bevor ich meinen Vorwärtsschwuhg, den ich beim Werfen erhalten hatte, auffangen konnte, kam die Druckwelle. Sie erfaßte mich und blies mich von den Füßen. Ich wirbelte durch den Gang, prallte gegen Sopper Round und warf ihn zu Boden. Erst danach gelang es mir, mich mit Hilfe meines Antigravs abzufangen.
    Dort, wo das Magazin explodiert war, gähnte ein großes Loch. Alle vier Wandungen des Ganges waren aufgerissen worden. Glutflüssiges Material rann in armdicken Bächen über den Gang auf uns zu, erstarrte jedoch schon nach Sekunden. Von den Aphilikern war nichts mehr zu sehen. „Verdammt, das wollte ich vermeiden", sagte Bully.
    Ich glaubte ihm, daß er den Schaden an Nathan so gering wie möglich halten wollte. Das Riesengehirn war zu bedeutungsvoll für unsere Zivilisation geworden. Jeder Ausfall in der Positronik mußte sich zwangsläufig irgendwo bemerkbar machen. Vielleicht hatten wir die Wasserversorgung in einem ehemaligen Wüstengebiet in der afrikanischen Zone lahmgelegt, vielleicht aber auch ein hochkompliziertes Hypnoschulungsprogramm vernichtet.
    Nicht nur die Aphiliker waren die Betroffenen, sondern auch wir Immunen, denn beide gehörten nun einmal zur terranischen Menschheit. Wir hatten im Grunde genommen nichts gewonnen, wenn wir unseren Gegnern Schaden zufügten, denn wir waren dadurch keineswegs automatisch die Nutznießer. „Hoffentlich kommen sie nun zur Vernunft", entgegnete ich. „Vernunft? Was ist das?"
    Er lachte verbittert, und ich stellte erschreckt fest, daß er am Ende war. Er wußte nun auch nicht mehr weiter.
    Sollten wir versuchen, mit den Aphilikern zu verhandeln?
    Nein, das wäre sinnlos gewesen. Ihre Position war so gut, daß sie sich gar nicht erst darauf einlassen würden. Was spielte das Leben Hots und meines schon für eine Rolle für sie? Überhaupt keine. Anders dagegen bei Reginald Bull. Wenn sie ihn lebend in die Hand bekamen, konnten sie immerhin eine Show mit ihm abziehen. Sie konnten den ehemaligen Regierungschef vor Gericht stellen, zum Tode verurteilen und hinrichten, um damit vor aller Welt zu demonstrieren, wie man heute mit „Verrätern" umging.
    Ich lauschte, aber die Aphiliker schwiegen. Schon fürchtete ich,

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