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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Connor hat Ihnen einen kleinen Schock versetzt, nicht wahr, Mr. Partridge?"
    „Wieso?" Partridge runzelte die Stirn. „Natürlich war ich traurig, als ich von dem Tod dieses armen Mannes hörte."
    Fane grinste.
    „Cotton war noch trauriger darüber, denn er mußte die Scherben Ihrer Tasse vom Boden aufsammeln. Würden Sie nicht einen Augenblick Platz nehmen?"
    Der Pfarrer setzte sich neben Ferdie auf das Sofa.
    „Welch schreckliches Schicksal doch den armen Connor ereilt hat", sagte er halb zu sich selbst.
    „Connor war eben ziemlich verrückt", entgegnete Fane kühl. „Er war nicht so klug wie sein Kumpan."
    „Wen meinen Sie denn?" fragte Mr. Partridge erstaunt.
    „Ich meine Marks - haben Sie nie etwas von dem gehört? Er war der beste Mann O'Sheas. Kennen Sie den vielleicht auch nicht? Ich möchte wetten, daß Sie ihn nicht nur vom Hörensagen kennen, und wenn Sie ihn noch nicht wiedererkannt haben sollten, dann werden Sie sehr bald erfahren, wer er ist."
    Der Pfarrer schüttelte den Kopf.
    „Von dem, was Sie da sagen, verstehe ich kein Wort. Wen sollte ich wiedererkennen?"
    „Marks war ein ziemlich kluger Kopf", fuhr Fane fort, „und ich möchte ihm wenigstens eine Chance geben."
    Plötzlich packte er den Pfarrer an seinen weißen Haaren, zerrte daran und hatte im nächsten Augenblick die Perücke in der Hand.
    „Sie sind Marks!"
    Der andere sprang auf.
    „Was zum Teufel -"
    Fane sah ihn unbarmherzig an.
    „Machen Sie sich aus dem Staub, solange Sie noch können", sagte er hart. „Ich warne Sie, wie ich Connor gewarnt habe. Sie fordern das Schicksal heraus, und Sie werden ihm nicht entrinnen können!"
    „Das ist meine Sache. Ich lasse mich nicht von Ihnen beeinflussen."
    Ferdie Fane nickte.
    „Ich dachte mir schon, daß Sie meine Warnung in den Wind schlagen würden. Sie sind immer noch so selbstbewußt wie früher!"
    „Mich können Sie nicht erschrecken", entgegnete Marks und atmete schwer. „Sie wissen, warum ich hergekommen bin. Ich will meinen Anteil an der Beute, und ich gehe nicht eher, als bis ich ihn habe!"
    „Gut, dann werden Sie eben als Toter hier hinausgetragen werden", erwiderte Fane düster.
    „Glauben Sie? Sie scheinen ja in die Zukunft sehen zu können. Aber ich will Ihnen etwas sagen. Ich erkannte Sie im selben Augenblick, als Sie mir gegenüber Connors Namen erwähnten. Es ist auch noch jemand anders hier im Haus, der Sie erkannt hat - der alte Goodman. Glauben Sie mir, der läßt nicht mit sich spaßen, dazu ist er zu weit in der Welt herumgekommen. Ich habe einen Blick aufgefangen, den er Ihnen zuwarf."
    Fane war überrascht.
    „Was sagen Sie da von Goodman? Sie sind ja glatt verrückt."
    „So, verrückt bin ich auch noch? Ich war heute nachmittag im Dorf und habe ihn beobachtet wie er vom Postamt aus nach London telefonierte. Er hat sich nach Ihnen erkundigt. Übrigens war Miss Redmayne auch dort. Da staunen Sie wohl? Was werden Sie jetzt machen? Wollen Sie Goodman aus dem Weg räumen? Ich kenne Ihre Methoden - und ich weiß auch, daß Sie den Trick, als Betrunkener in der Gegend herumzulungern, schon früher angewandt haben."
    Fane hatte sich von seinem ersten Schrecken erholt.
    „Ob er weiß, wer ich bin oder nicht, ist im Augenblick gleich. Auf jeden Fall habe ich Sie gewarnt", sagte er streng. „Und wenn Sie meinen Rat nicht befolgen, geht es Ihnen genau wie Connor."
    Marks ging zur Tür.
    „Sie haben mich allerdings deutlich genug gewarnt", sagte er. „Aber der Mann der mich schnappen will, muß sich beeilen."
    Im nächsten Augenblick trat er hinter die Portiere, öffnete die Glastür zum Park und trat in die Nacht hinaus.
    Fane wartete einige Zeit. Dann hörte er Schritte in der Halle und ging durch eine andere Tür hinaus, die ebenfalls auf den Rasen führte.
    Er sah, wie sich die Tür langsam öffnete. Mr. Goodman trat herein. Er sprach mit sich selbst, während seine Blicke von einem Tisch zum anderen wanderten. Er suchte seine Pfeife. Nach einer Weile fand er sie, steckte sie in die Tasche und ging langsam zur Tür zurück. Als er etwas am Boden liegen sah, bückte er sich und hob es auf; es war die Perücke, die Marks hatte fallen lassen. Lange sah er darauf, dann spürte er plötzlich den kalten Luftzug, der durch die offene Glastür hereinströmte, und er trat auf die Portiere vor der Tür.
    Er wollte die Portiere gerade zurückziehen, als er plötzlich von zwei Händen an der Kehle gepackt und in die Nische gezogen wurde.
    Mary hatte sich bereits halb

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