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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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bar."
    „Ach, ich dachte, Sie hätten das Geld inzwischen auf die Bank gebracht", entgegnete Mr. Redwood erleichtert.
    „Wo denken Sie hin! Ich sage doch immer, wenn ein Mann nicht einmal auf sein bißchen Geld aufpassen kann, verdient er nicht, es zu besitzen. Übrigens habe ich ein Telegramm erhalten von einem gewissen Brewer. Eine ziemliche Unverschämtheit. Der Mann gibt mir den Rat nichts zu unternehmen, bis er mich gesprochen hat. Wer, zum Kuckuck, ist denn dieser Brewer?"
    „Einer der gerissensten Verbrecher, die es zur Zeit in Europa gibt", erwiderte Mr. Redwood ernst. „Sobald der sich für etwas interessiert, ist die Sache so gut wie verloren."
    „Das ist doch aber ein starkes Stück. Meinen Sie, ich sollte die Polizei benachrichtigen?"
    „Ach, das ist vollkommen unnötig." Reddy mußte heimlich lachen.
    Der junge Ford sah nach der Uhr. „Ich fahre nach La Turbie. Wollen Sie mich begleiten?"
    „Sehr liebenswürdig", entgegnete Reddy, „aber ich habe heute nachmittag noch viel zu tun."
    Reddy studierte Autokarten und Fahrpläne. Er mußte an einen vom Klub der Vier, der augenblicklich in Montdidier weilte, ein Telegramm aufgeben, denn er brauchte von ihm einen Paß, mit dem er über die Grenze kam. Auch mußte er seine Sachen packen und noch einmal nach dem Zimmer von Mr. Ford sehen.
    Soviel hatte er bereits festgestellt, daß es bei Tag unmöglich war, in den Raum einzudringen. Mr. Ford hatte mit dem Hotelbesitzer vereinbart, daß während seiner Abwesenheit ein Mann auf dem Gang vor seiner Tür Wache stand. Über Nacht wurde dieser Posten eingezogen. Jedes einzelne Hotelzimmer hatte einen langgestreckten Balkon, und zwischen den einzelnen Balkonen bestand ein Zwischenraum von etwa sechzig Zentimetern, der für einen gewandten Mann weiter keine Schwierigkeiten bot. Geduldiges Abwarten war eine ihrer Hauptstärken, und so rührten sie sich nicht eher, als bis es an der Zeit war. Als Reddy nach Mitternacht auf seinen Balkon hinaustrat, war unten niemand zu sehen. Er rauchte eine Zigarette, dann kletterte er über das eiserne Geländer, und in kurzer Zeit hatte er die drei Balkone hinter sich, die ihn von dem Zimmer Mr. Fords trennten. Hier standen die Fenster weit offen, nur die hölzerne Jalousie war geschlossen, und es gelang ihm, diese geräuschlos zu öffnen. Er schlüpfte in das Zimmer und schloß die Glastür hinter sich.
    Der Weg quer durchs Zimmer und das Aufschließen der Korridortür dauerte nur ein paar Sekunden. Reddy hatte angestrengt gelauscht, bevor er ins Zimmer trat. Er hörte die regelmäßigen Atemzüge Mr. Fords, ja sogar ein leichtes Schnarchen.
    Sobald er die gegenüberliegende Tür geöffnet hatte, trat Jimmy leise ins Zimmer. Reddy öffnete die oberste Schublade vorsichtig, ohne das geringste Geräusch zu machen. Als er gerade unter den Kleidern suchte, wurde plötzlich das Licht angeknipst.
    Mr. Ford saß in seinem Bett und hielt die beiden Einbrecher mit einem Browning in Schach. „Nehmen Sie die Hände hoch!" „Was wollen Sie denn?" fragte Reddy empört. „Ich bin nur in ein falsches Zimmer gekommen, und ich muß schon sagen, ich bin sehr erstaunt über Ihr grobes Benehmen, Mr. Ford."
    Im nächsten Augenblick sprang Mr. Ford aus dem Bett, und Reddy sah, daß er angekleidet war und nur kein Jackett trug.
    „Ich habe auf Sie gewartet, Reddy", fuhr er fort. „Ich verhafte Sie wegen Einbruchs, versuchten Betruges und verschiedener anderer Vergehen, ebenso Ihren Freund."
    „Wer sind Sie denn?" fragte Reddy bestürzt. „Mein Name ist Bob Brewer", erklärte der junge Mann. „Vielleicht haben Sie schon von mir gehört. Ich bin ein bekannter Verbrecher, der alles mitnimmt, was er bekommen kann. Also, Hände hoch, sonst wäre ich gezwungen, Ihnen eine blaue Bohne zwischen die Rippen zu jagen."

2
    Bob Brewer blieb auf der zweiten Marmorstufe stehen, die zu dem prachtvollen Geschäftsgebäude der Vereinigten Versicherungsgesellschaften führte, und beobachtete interessiert den jungen Mann, der gerade in einer eleganten Limousine vorüberfuhr.
    Der junge Mann trug einen grauen Filzhut und rauchte eine Zigarre. Er lehnte sich bequem in die Polster des Wagens zurück und blickte gelangweilt geradeaus.
    Bob merkte sich die Nummer des Wagens und trat dann in das Innere des Gebäudes.
    Einer der Angestellten grüßte ihn und führte ihn direkt in das Zimmer des Generaldirektors.
    „Mr. Campbell erwartet Sie schon", sagte er.
    Der Generaldirektor hatte nichts zu tun - wie die

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