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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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meisten äußerst beschäftigten Leute - als Bob ins Büro trat.
    „Hallo!" rief er. „Schließen Sie bitte die Tür. Wie geht es Ihnen denn?"
    „Ich habe Ihr Telegramm erhalten und habe eine ausgezeichnete Reise hinter mir. Das Wetter in Frankreich war glänzend. Ich habe Ihnen die Abrechnung über meine Ausgaben zugeschickt, und ich habe jetzt kein Geld", erklärte Bob schnell. „Nach dieser kleinen Einleitung möchte ich mich nur noch erkundigen, warum Sie es so eilig haben."
    „Setzen Sie sich. Es handelt sich wieder einmal um die vornehme Gesellschaft, Bob", erwiderte Mr. Campbell. „Wie Sie wissen, sind diese Leute furchtbar konservativ in ihren Gewohnheiten."
    „Nun hören Sie aber endlich mit Ihren Litaneien über die vornehme Gesellschaft auf. Ich weiß längst auswendig, was Sie mir sagen wollen."
    „Das können Sie gar nicht oft genug hören", entgegnete Campbell. „Übrigens hörte ich, daß Ihr Freund Reddy der französischen Polizei entkommen ist?"
    Bob nickte.
    „Ja, er ist nach Spanien entwischt. Aber daraus können Sie mir doch keinen Vorwurf machen. Er sitzt auch noch in Spanien. Sie meinen doch nicht, daß er hier in London auf mich wartet und mir auflauert?"
    „Nein. Ich habe Sie nicht hergerufen, um Sie zu warnen. Auf Reddy brauchen wir wohl einen oder zwei Monate lang keine Rücksicht zu nehmen."
    „Das ist auch meine Meinung. Reddy muß augenblicklich viel zu sehr auf seine eigene Sicherheit bedacht sein, als daß er an mich denken könnte. Außerdem ist er lange nicht so gefährlich wie zum Beispiel Soapy Wilkins."
    Mr. Campbell richtete sich überrascht in seinem Sessel auf.
    „Zum Teufel, wie kommen Sie denn auf den? Über den Kerl wollte ich gerade mit Ihnen sprechen."
    „Soapy ist für mich kein Geheimnis, ich kenne ihn schon von früher her. Vor zwei Minuten habe ich ihn hier in einem luxuriösen Auto vorbeifahren sehen, das er sich natürlich gemietet hat. Er war sehr elegant gekleidet."
    Mr. Campbell sah besorgt auf die Schreibunterlage.
    „Das ist ein merkwürdiges Zusammentreffen. Er wohnt im Hotel Magnificent, und er ist eine ständige Bedrohung für uns."
    „Warum melden Sie die Sache nicht der Polizei? Er ist ein bekannter Verbrecher. In Amerika kennt ihn jeder, und ich glaube bestimmt, daß auch die hiesige Polizei weiß, wer er ist. Er gehört zu den gerissensten und gefährlichsten Leuten, die es überhaupt gibt; er ist blitzschnell in seinen Bewegungen, bald hier und bald dort, und begeht nie zweimal ein Verbrechen an demselben Ort. Die meisten sind nur Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet, aber Soapy ist unglaublich tüchtig. Er bringt alles fertig, vom einfachen Einbruch bis zur kompliziertesten Fälschung von Aktien und Bankpapieren; und man kann ihn niemals fassen. Ich bewundere ihn. Außerdem habe ich gehört, daß er sich in Gesellschaft tadellos bewegen und unterhalten kann. In gewisser Weise ist er ein Genie, und er hat auch sehr kluge Einfalle..."
    „Ich habe nicht nach Ihnen geschickt, damit Sie mir hier eine Lobrede auf Soapy Wilkins halten", entgegnete Campbell fast ärgerlich. „Ich bin tatsächlich erstaunt, daß Sie so einen Menschen bewundern können. Ich habe mir das mit der Polizei auch überlegt, aber es ist unmöglich, ihn verhaften zu lassen. Die Polizei hat im Augenblick kein Beweismaterial und kann daher auch nicht eingreifen. Man beobachtet ihn..."
    Bob lachte ironisch.
    „Ich sehe, daß Sie genau derselben Ansicht sind wie ich", sagte Campbell nun freundlicher. „Aber nun will ich Ihnen erzählen, warum ich mir soviel Sorgen mache. Kennen Sie Windhever Castle?"
    Bob nickte.
    „Das ist der Sitz der Herzogin von Manton in Essex", entgegnete er prompt. „Sie ist eine große Dame, die über ein bedeutendes Vermögen verfügt und großen Einfluß in der Gesellschaft hat."
    „Windhever Castle liegt acht Kilometer von Goodwood entfernt, und nächste Woche finden dort die alljährlichen Rennen statt, zu denen sich die ganze vornehme Gesellschaft Englands versammelt. Die anderen Leute gehen hin, weil es nun einmal Mode ist."
    „Sie sind schon wieder dabei, mir einen Privatvortrag über die Gesellschaft zu halten? Teilen Sie mir doch lieber mit, um was es sich handelt."
    Mr. Campbell schluckte.
    „In der nächsten Woche werden in Windhever Castle viele vornehme Damen und Herren als Gäste weilen, die ihre kostbaren Juwelen mitbringen. Die Leute sind fast alle bei uns versichert. Und nun macht es mir besondere Sorge, daß vor einem

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