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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Ihnen ein sehr gutes Gehalt an, damit Sie diesen Posten für uns übernehmen; und abgesehen davon, erlauben wir Ihnen auch noch, Privataufträge auszuführen, die Sie nebenbei erledigen können. Ist Ihnen das recht?"
    „Das hängt ganz davon ab, was Sie unter einem sehr guten Gehalt verstehen", entgegnete Bob grinsend. „Gewöhnlich bekommt ein Detektiv für einen solchen Posten drei- bis vierhundert Pfund im Jahr."
    „Wir sind bedeutend großzügiger. Wenn ich Ihnen ein Gehalt anbiete, so hat es eine vierstellige Zahl."
    Brewer sah ihn ruhig an und nickte.
    „Dann machen Sie bitte eine Notiz, daß ich bei Ihnen engagiert bin."
    Campbell ging zur Tür und drehte den Schlüssel um.
    „Ich will Ihnen nun den Verbrecher nennen, der uns am meisten zu schaffen macht. Es ist der Führer des Klubs der Vier - Reddy Smith."
    Bob mußte lachen.
    „Von dem brauchen Sie mir nichts zu erzählen. Wenn man in New York lebt, kennt man ihn."
    „Kennt er Sie auch?" fragte der Direktor schnell.
    „Nein, wir sind uns niemals geschäftlich begegnet, aber ich kenne ihn trotzdem. In New York habe ich auf dem Gebiet der Handelsversicherung gearbeitet: Veruntreuungen und dergleichen. Reddys Hauptgeschäft bestand darin, daß er faule Aktien von Scheingründungen an die reichen Landwirte im Westen verkaufte. Ich habe ihn in einem Gefängnis gesehen, aber ich glaube kaum, daß er mich kennt. Von einem Jahr war ich hinter ihm her, ehe er nach Europa kam."
    Mr. Campbell nickte.
    „Was ich über ihn weiß, habe ich von der Polizei. Er hat mit einer Anzahl durchtriebener Burschen in Frankreich zusammengearbeitet, aber man konnte ihm nie etwas nachweisen, obwohl allgemein bekannt ist, daß er an zwei der größten Einbrüche beteiligt war. Soviel ich weiß, hält er sich jetzt in Monte Carlo auf. Unglücklicherweise sind auch mehrere unserer Kunden dort."
    „Welche Hilfe kann ich von der französischen Polizei erwarten?" fragte Bob.
    Der Direktor zog die Schublade auf und nahm ein kleines Heft heraus.
    „Hier ist Ihre Vollmacht, die von dem französischen Innenminister unterzeichnet ist, ebenso vom Staatsminister von Monaco. Die Behörden dieses kleinen Staates bemühen sich eifrig, die Verbrecher von dort fernzuhalten."
    Bob nahm das Heft an sich, blätterte es kurz durch und ließ es in die Tasche gleiten.
    „Reisen Sie möglichst bald nach Ihrem neuen Bestimmungsort. Wir setzen voraus, daß Sie in den besten Hotels wohnen."
    „Darauf können Sie sich verlassen", erwiderte Bob, „Übrigens noch eine Frage. Bekomme ich mein Gehalt im voraus, und wann kann ich es abheben?"
    „Ich kannte Ihren Vater", entgegnete Campbell. „Er war ein zäher, sparsamer Schotte. Auch Ihre Mutter hielt Geld und Eigentum zusammen, aber Sie sind ein verschwendungssüchtiger Engländer geworden. Soll ich Ihnen einen kleinen Vorschuß zahlen?"
    „Wovon soll der Schornstein sonst rauchen?" fragte Bob. „Ich werde mir sechs Monate Gehalt im voraus zahlen lassen, dann teile ich Ihnen mit, wieviel ich für meine außerordentlichen Ausgaben brauche. Auf der Durchreise bleibe ich ein paar Tage in Paris, und wie Sie wissen, ist das ein kostspieliges Pflaster."
    Mr. Campbell seufzte und schrieb einen Scheck aus.
    Zwei Herren saßen vor dem Cafe de Paris in Monte Carlo. Beide waren elegant gekleidet, glattrasiert und machten einen weltmännischen Eindruck. Welchem Land sie angehörten, konnte man ihnen nicht ansehen, aber wahrscheinlich waren sie beide Amerikaner.
    Der ältere der beiden rauchte nachdenklich eine Zigarre und nickte.
    „Ich habe ihn noch nie getroffen, aber schon viel von ihm gehört", sagte er. „Jimmy, hier in Monte wird es vom nächsten Montag ab nicht mehr sicher sein. Ich halte es deshalb für das beste, daß wir am Sonntagmorgen abreisen. Inzwischen können wir noch vier Tage ungestört arbeiten. Wie sieht denn eigentlich dieser Brewer aus?"
    Jimmy zuckte die Schultern.
    „Keine Ahnung. Ich weiß ebensowenig wie du." „Bist du auch sicher, daß er kommt?" fragte Reddy. „Natürlich", erklärte Jimmy mit Nachdruck. „Als ich heute morgen meine Briefe abholte, habe ich das Telegramm gesehen, in dem er seine Zimmer bestellt hat. Es war in Paris aufgegeben, und er hat sich die teuersten und besten Zimmer reserviert mit dem Blick auf den Eingang zum Kasino. Am Montag wolle er ankommen, aber wenn er nicht eintreffen sollte, möchte er die Zimmer bis zu einer Ankunft reserviert haben."
    Reddy nickte.
    „Wir haben also noch vier Tage, und ich

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