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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Monat in Windhever Castle eingebrochen wurde."
    Bob nickte.
    „Ist den Dieben etwas in die Hände gefallen?"
    „Nein. Es waren damals keine Gäste im Schloß; die Herrin selbst war mit ihren Bekannten in Ascot. Nur ein paar Dienstboten hielten sich im Hause auf, und es war nichts von Wert vorhanden, was die Diebe hätten stehlen können. Trotzdem drangen sie während der Nacht in das Gebäude ein. Der Geldschrank des Herzogs wurde geöffnet, und drei verschlossene Türen wurden erbrochen oder mit Nachschlüsseln geöffnet. Die Sache war gut durchgeführt, und die Einbrecher kamen auch glatt davon."
    „Das ist merkwürdig", entgegnete Bob nachdenklich. „Erzählen Sie mir doch noch weitere Einzelheiten über die Sache. Das interessiert mich außerordentlich."
    Mr. Campbell erzählte, was er wußte.
    „Also drei Stunden haben sie dazu gebraucht?" fragte Bob. „Es war natürlich leicht, weil nur drei Dienstboten im Haus waren und sie sich genügend Zeit lassen konnten. Der Einbruch muß von Leuten ausgeführt worden sein, die ihre Sache verstanden. Aber sie müssen doch gewußt haben, daß zur Zeit kein Geld im Haus aufbewahrt wurde. Was mögen die nur gewollt haben?"
    „Übrigens wurde uns der Einbruch nicht gemeldet, weil der Herzog selbst bei einer anderen Gesellschaft versichert ist. Aber ich habe es auf Umwegen erfahren und es mir zur Warnung dienen lassen. Deshalb möchte ich meine Vorkehrungen treffen. Der Herzog hat überall neue Türschlösser anbringen lassen und auch einen neuen Safe gekauft, einen der besten, die augenblicklich gebaut werden. Ich habe auch erfahren, daß die Bibliothek, in der der Geldschrank aufgestellt ist, während der Anwesenheit der Gäste von besonderen Posten bewacht wird."
    „Glauben Sie denn, daß Soapy etwas mit der Sache zu tun hat?"
    „Ja. Er ist zur Zeit der einzige große Geldschrankknacker. Sie sollen nun nach Windhever Castle fahren und den Herzog aufsuchen. Von einem unserer Kunden habe ich mir ein Empfehlungsschreiben für Sie geben, lassen. Sagen Sie ihm, daß Sie ihn in jeder Weise unterstützen wollen, und sehen Sie sich die Dienstboten an. Vielleicht können Sie den einen oder anderen als Verbrecher entlarven. Und seien Sie vor allem in der Nacht nach dem Hauptrennen auf dem Posten. Am Abend gibt die Herzogin einen großen Ball, und über Nacht werden die Penson-Smaragden in den Safe eingeschlossen. Lady Pensen gehört zu den Gästen der Herzogin. Und vergessen Sie nicht..."
    „Sie haben mir schon so viel erzählt, daß ich es sicherlich nicht vergesse", sagte Bob und empfahl sich.
    Der Herzog war ein verhältnismäßig kleiner, hagerer Herr mit schmalem Gesicht und wenig ausdrucksvollen Zügen. Er stand in dem Ruf, ein großer Denker und Gelehrter zu sein, wahrscheinlich, weil er eine ausgedehnte und kostbare Bibliothek besaß und stets anderer Meinung war als die Leute, mit denen er sich unterhielt.
    Er empfing Bob in der Bibliothek und reichte ihm seine müde, welke Hand.
    „Ich glaube nicht, daß Sie sich um die Sicherheit des Schmucks meiner Gäste bemühen müssen. Aber da dieser Lord mir geschrieben hat, daß es sein Wunsch ist, können Sie sich frei im Haus bewegen. Nur die Zimmer meiner Frau dürfen Sie natürlich nicht betreten."
    „Ich verstehe vollkommen. Durchlaucht haben sicher schon alle Vorsichtsmaßregeln getroffen?"
    „Selbstverständlich. Ich habe einen neuen Safe hier -", er zeigte auf den großen Stahlschrank, der ein kleines Messingschild mit dem Namen einer führenden Firma trug. „Draußen vor dem Fenster steht einer der Diener Wache. Ich lasse den Posten jede Stunde ablösen, und Sie werden zugeben, daß es länger als eine Stunde dauert, diesen Schrank zu öffnen."
    Das mußte Bob zugeben. Er war davon überzeugt, daß es selbst mit modernsten Mitteln kaum möglich sein würde, diesen Safe aufzuschweißen.
    „Wenn dieser Lord Pembroke glaubt"; daß die Juwelen seiner Frau hier nicht sicher sind, dann braucht er ja nicht zu kommen", fuhr der Herzog fort. „Ich habe zweihundert Pfund ausgegeben, nur um das Haus mit einer Alarmanlage auszustatten. Außerdem habe ich einen neuen Safe gekauft und überall neue Schlösser einbauen lassen."
    Er reichte Bob die Hand.
    „Also, suchen Sie möglichst unauffällig hier Wache zu halten. Am besten ist es, wenn Sie sich mit dem Butler in Verbindung setzen. Der wird Ihnen nach Kräften helfen."
    Bob folgte der Aufforderung und sprach mit ihm.
    „Es gibt vom Park aus nur einen Eingang zur

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