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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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daß er lebt! Tony läßt sich nicht unterkriegen, Vicky. Er wird bald wieder bei uns sein.«
    Mr. Silver nickte. »Du solltest nicht so schwarz sehen, Vicky. Du kennst doch Tony. Ich würde Bordman an deiner Stelle noch nicht anrufen. Dazu ist in ein paar Tagen immer noch Zeit. Inzwischen kann viel passieren.«
    Der Optimismus des Hünen war ansteckend. Vicky Bonney schaffte ein tapferes Lächeln. »Dumm von mir, zu denken, Tony könnte auf der Strecke bleiben. Du hast recht, Silver. Irgendwie kam er bisher immer über die Runden. Warum sollte es diesmal anders sein?«
    Noch einmal zuckte das Lächeln um ihren Mund, aber in ihren veilchenblauen Augen glänzten Tränen.
    ***
    Paul Bordman hatte niedergeschrieben, was, von Marbu kommend, durch ihn floß. Er hatte die Nacht durchgearbeitet, und seine Finger waren förmlich über die Tastatur seiner elektronischen Schreibmaschine gerast.
    Obwohl er nicht müde war, machte er im Morgengrauen eine Pause, begab sich in die Küche und kochte sich Kaffee. Dann zog er sich wieder in sein Arbeitszimmer zurück und schrieb mit ungebrochenem Eifer weiter.
    Jeffrey Parker hatte ihn allein gelassen; Er brauchte nicht auf den Schriftsteller aufzupassen. Es war nicht nötig, Bordman zu überwachen, denn der Mann war durchpulst von einem Zauber, dem er sich nie mehr entziehen konnte.
    Was er schrieb, war packend, faszinierend und erschreckend. Er hielt Formeln der ältesten Magie fest. Manchmal verbarg er sie geschickt in Sprüchen, damit selbst Gelehrte sie nicht erkennen konnten.
    Er schuf ein Werk des Grauens, das Zauberbuch des Bösen. Er schrieb von grausigen Taten und beschrieb entsetzliche Monster. Ein unbefangener Leser konnte meinen, dies wäre nur Beiwerk zu einer rasanten Schauergeschichte, aber das stimmte nicht. Die Geschichte war nichts weiter als eine raffinierte Tarnung und diente als Transportmittel für Marbus schreckliche Botschaft.
    Wer dieses Buch zu lesen begann, den würden schon die ersten Zeilen in ihren Bann schlagen, und er würde das Werk erst weglegen können, wenn er das letzte Wort gelesen hatte.
    Und dann würde er Marbus Botschaft in sich tragen, Marbus Magie, die Kraft des Schreckens.
    Apokalyptische Szenen würden sich abspielen. Die Hölle würde einen großen Sieg erringen, und viele Seelen würden dem Teufel anheimfallen.
    Und auslösen würde all das ein harmlos aussehendes Buch.
    Unruhe erfaßte den Schriftsteller am frühen Nachmittag. Er hatte ein unangenehmes Kribbeln unter der Haut, ein schmerzhaftes Ziehen in den Eingeweiden, seine Schleimhäute wurden trocken, und die Finger tanzten nicht mehr so schnell über die Tasten.
    Bordman hörte auf zu schreiben, lehnte sich zurück und massierte seinen Nacken.
    Er hatte Durst, erhob sich, begab sich zur Bar und nahm sich ein Glas Orangensaft, doch damit ließ sich der Durst nicht löschen.
    Die Themse könnte ich austrinken, dachte Paul Bordman. Es würde nicht reichen.
    Ruhelos lief er im großen Arbeitszimmer hin und her. Was war auf einmal mit ihm los? Wurde er krank?
    Er blickte auf die vielen vollgeschriebenen Blätter. Hundertfünfzig Seiten. In so kurzer Zeit. Das war ein Rekord. Und an dem, was niedergeschrieben war, brauchte nichts geändert zu werden. Es war druckreif.
    Bordman blieb stehen. Er dachte an seinen Verleger. »Diesmal wirst du zufrieden sein, Frederick Beckford. So etwas hast du noch nicht gelesen. So etwas hat es noch nie gegeben. Du wirst es lesen - und verloren sein. Ja, Frederick! Ich mache dich zu einem der ersten Opfer dieses Buches!«
    Sein Herz jagte, der Puls raste, er hechelte wie ein Hund, preßte die Arme gegen den Leib und krümmte sich. Ihm war, als würde ein Messer durch seinen Bauch schneiden.
    Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn, und der Raum begann sich merkwürdig zu verändern. Zuerst wurde alles trüb. Nichts hatte mehr scharfe Konturen. Alles zerfloß, lief in die Breite, war ständig in Bewegung.
    Halluzinationen stellten sich ein.
    Der Schriftsteller vermeinte, kleine scheußliche Tiere über den Boden kriechen zu sehen. Sie kamen auf ihn zu, hatten riesige schwarze Augen und blinkende Metallzähne, mit denen sie ihn beißen wollten.
    Er wich entsetzt zurück.
    Sie trieben ihn in die Enge. In seiner Angst trat er nach ihnen, und sowie er sie mit dem Fuß traf, lösten sie sich auf. Nur ihre Augen blieben. Schwarze Kugeln…
    Schwarze Kugeln!
    Plötzlich wußte Bordman, was mit ihm los war und wie er seinen schrecklichen Zustand beenden

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