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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konnte.
    Er eilte aus dem Zimmer. »Parker! Mr. Parker!« schrie er. Seine Stimme war im ganzen Haus zu hören.
    Bordman biß sich auf die Lippe und tänzelte ungeduldig hin und her.
    »Mr. Parker!«
    Nicht Parker erschien, sondern Mona.
    »Hast du Parker gesehen?« fragte der Schriftsteller seine Tochter.
    »Nein, Dad.«
    »Verdammt, wo steckt der Kerl? Hat er am Ende das Haus verlassen?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Mona Bordman.
    »Nie ist er da, wenn ich ihn brauche!« ärgerte sich der Schriftsteller.
    »Kann ich etwas für dich tun?« fragte das Mädchen.
    »Ich habe einen Sekretär. Zum Teufel, ich bezahle einen Sekretär, damit er mich entlastet und zur Stelle ist, wenn ich ihn brauche.«
    »Vielleicht befindet er sich in seinem Zimmer.«
    »Er liegt auf der faulen Haut. So leicht möchte ich mir mein Geld auch verdienen.«
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung, Dad? Du siehst müde und abgespannt aus. Fast möchte ich sagen… krank.«
    »Ich bin kerngesund. In meinem ganzen Leben war ich noch nicht krank. Ich habe gar keine Zeit, krank zu sein… Parker!« Er brüllte den Namen wieder, und endlich erschien der Sekretär auf der Treppe.
    Ein merkwürdiges Lächeln umspielte seine Lippen. Mona Bordman wußte nicht, was es zu bedeuten hatte. Parker kam ihr grausam und überheblich vor. Sie glaubte fast, annehmen zu müssen, der Mann hätte über ihren Vater Gewalt bekommen.
    Stand Paul Bordman unter Jeffrey Parkers Einfluß?
    Mona glaubte ihrem Vater nicht, daß er kerngesund war. Die Arbeit hatte ihn schon öfter ausgelaugt, aber noch nie so sehr. Seine Hände zitterten, und in seinem Blick war ein hündisch unterwürfiger Ausdruck.
    »Mr. Parker«, sagte er heiser. »Ich brauche…«
    »Ich weiß«, sagte der Sekretär von oben herab.
    Mona fragte sich, wieso sich ihr Vater vor seinem Sekretär erniedrigte.
    »Gehen Sie in Ihr Arbeitszimmer«, sagte Parker.
    »Ja. Ja, sofort«, erwiderte der Schriftsteller.
    »Vater…«, sagte Mona.
    »Laß mich in Ruhe!« herrschte Paul Bordman sie an. »Ich habe jetzt keine Zeit… Sie kommen doch gleich, Parker, ja?«
    »In zwei Minuten bin ich bei Ihnen.«
    »Zwei Minuten«, sagte der Schriftsteller fahrig. Er wischte sich die feuchten Handflächen am Jackett ab. »Okay, Mr. Parker.«
    Er begab sich in sein Arbeitszimmer, ohne seine Tochter eines weiteren Blickes zu würdigen. Mona schaute den Sekretär verdattert an.
    »Ich verstehe das nicht, Mr. Parker. Was ist los mit meinem Vater? Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    »Das brauchen Sie nicht. Er ist lediglich überarbeitet, ein wenig durchgedreht.«
    »Er sollte es nicht so übertreiben, sonst klappt er noch zusammen. Können Sie nicht auf ihn einwirken? Auf mich hört er nicht.«
    »Ich werde mit ihm sprechen, aber ich fürchte, es wird nichts nützen. Er befindet sich in Höchstform. Diesen geistigen Höhenflug nützt er bis zur Erschöpfung aus. Ich werde ihm etwas geben, was ihm guttut.«
    »Ein Aufputschmittel?«
    »Ein reines, harmloses Vitaminpräparat, das ihm hilft, sich schneller zu regenerieren«, sagte Jeffrey Parker und kehrte um.
    Das »Vitaminpräparat« war eine Geisteropiumkugel, die der Schriftsteller gierig rauchte. Bereits nach den ersten Zügen fühlte er sich besser. Wie eine leere Batterie lud er sich mit Marbus Kraft auf, und er verspürte sofort wieder den Drang, weiterzuschreiben.
    Diesmal hörte er um 23 Uhr zu arbeiten auf und begab sich zu Bett. Angie schlief schon. Er war froh, nicht mit ihr sprechen zu müssen.
    Während er neben seiner nach Alkohol riechenden Frau lag und über sein Leben und seine Zukunft nachdachte, verließ Jeffrey Parker sein Zimmer und begab sich ins Erdgeschoß.
    Bordman war mit seinem Leben nicht mehr zufrieden. Vieles mußte anders werden.
    Er wollte allein sein, keine Familie mehr haben, auf niemanden mehr Rücksicht nehmen müssen. Er würde nur noch dieses eine Buch schreiben und dann nie wieder eine Zeile zu Papier bringen. Es würde nicht mehr nötig sein, daß er arbeitete. Das Buch der Bücher würde ihm so viel Geld einbringen, daß er sich zur Ruhe setzen konnte.
    Sein Werk würde eine Katastrophe auslösen, das wußte er, aber es machte ihm nichts aus, denn er hatte nichts zu befürchten. Er gehörte ja bereits zu Marbu.
    Er war der Wegbereiter des Marbu-Zaubers, das Sprachrohr des Bösen. Wie kein zweiter Mensch machte er sich um die Hölle verdient, und das würde nicht nur finanzielle Früchte tragen. Es wartete noch reicherer Lohn auf ihn.

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