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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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letzte Seite auf den Tisch, und seinem Mund entstieg eine hellgraue Wolke, die so schwer war, daß sie sich langsam senkte. Sie breitete sich über dem Manuskript aus, und Mona Bordman hatte den Eindruck, der Sekretär würde dem Geschriebenen eine Seele einhauchen.
    Sie zitterte und wollte sich kneifen, um zu sehen, ob sie wach war.
    Jetzt glaubte sie die hündische Unterwürfigkeit ihres Vaters verstehen zu können. Er hatte Angst vor seinem Sekretär. Das war nicht verwunderlich. Parker war nicht das, wofür ihn Mona immer gehalten hatte. Er war kein Mensch.
    Sie fragte sich, was dieses Monster tun würde, wenn es merkte, daß sie hinter sein Geheimnis gekommen war.
    Er würde mich umbringen! durchfuhr es Mona, und sie wollte sich rasch zurückziehen.
    Ihr Vater befand sich in Schwierigkeiten, das wußte sie nun. Ihn über Jeffrey Parker aufzuklären, war nicht nötig. Er wußte über den Sekretär Bescheid. Deshalb fürchtete er ihn ja.
    Angie konnte Mona ebenfalls vergessen. Von der war keine Hilfe zu erwarten. Aber Hilfe brauchte Vater, und Mona wußte auch sofort, wen sie darum bitten konnte.
    Zwar hatte sie bisher nicht an die Existenz von Geistern und Dämonen geglaubt, deshalb war es ihr auch schwergefallen, zu akzeptieren, daß die Schriftstellerin Vicky Bonney mit einem Dämonenjäger lebte.
    Es hieß sogar, Vicky Bonney würde nichts weiter tun, als die Erlebnisse ihres Freundes niederzuschreiben. Mona hatte das für einen klugen Reklamegag gehalten.
    Für sie war Tony Ballard nichts weiter als ein tüchtiger Privatdetektiv gewesen. Vielleicht hatte er Männer gejagt und zur Strecke gebracht, die sich für Dämonen hielten, aber daß es solche schwarze Wesen wirklich gab, hatte Mona nicht geglaubt.
    In dieser Nacht war sie eines Besseren belehrt worden, und sie sah Tony Ballards Erfolge plötzlich mit anderen Augen. Wie hatte er es geschafft, so lange schon gegen das Böse zu bestehen? Der Mann mußte aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein.
    Es war schon sehr spät, ging auf Mitternacht zu. Dennoch wollte Mona noch bei Vicky Bonney und Tony Ballard anrufen. Die Sache duldete keinen Aufschub. Hier war etwas ganz Schreckliches im Gange, dem schnellstens ein Riegel vorgeschoben werden mußte.
    Monas Kehle war wie zugeschnürt.
    Ihr Vater hatte unter Parker bestimmt zu leiden. Der Sekretär mußte ihm befohlen haben, bis zur Erschöpfung zu arbeiten, und Paul Bordman, der das grausige Geheimnis seines Sekretärs kannte, war gezwungen gewesen, zu gehorchen.
    Aber diesem Monster sollte noch in dieser Nacht der Garaus gemacht werden. Tony Ballard würde kommen und es vernichten.
    Mona wollte von der Tür zurücktreten, doch ihre Füße gehorchten ihr nicht. Wie festgeleimt stand sie da und mußte weiter beobachten, was im Arbeitszimmer ihres Vaters geschah.
    Leben kroch aus dem Manuskript.
    Grün leuchtendes, durchsichtiges Leben!
    Es richtete sich auf dem Schreibtisch auf; ein Wesen, das fortwährend seine Gestalt veränderte. Mona vernahm ein böses, aggressives Knurren, das ihr durch Mark und Bein ging.
    War es möglich, daß ihr Vater so ein Ungeheuer beschrieben hatte?
    Und Jeffrey Parker hatte die Macht, es aus dem Manuskript zu holen!
    Das grüne Untier wurde größer, hatte vier Beine und ein riesiges Maul, in dem spitze Zähne schimmerten. Die massige Gestalt ähnelte dem Zerrbild einer Bulldogge.
    Grausamkeit und Mordlust vermeinte Mona aus dem Knurren der leuchtenden, transparenten Bestie herauszuhören.
    Jeffrey Parker sah jetzt wieder wie gewohnt aus. Er fürchtete die Höllendogge nicht. Sie gehörten auf eine für Mona Bordman unvorstellbare Weise zusammen.
    Sie erschrak zutiefst, als ihr einfiel, daß das Tier sie wittern könnte, und endlich schaffte sie es, sich von den Schreckensszenen loszureißen. Sie drehte sich verstört um. Und dabei mußte sie auch noch vorsichtig sein, denn Parker würde sie entweder selbst töten oder ihr diese grüne Bestie auf den Hals hetzen, wenn er sie bemerkte.
    Langsam und lautlos entfernte sie sich. Schweiß rann ihr über die Wirbelsäule. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so wahnsinnig aufgeregt gewesen.
    Das Schicksal hatte sie auch noch nie mit einem so grauenvollen Horror konfrontiert.
    Wieder vernahm sie das Knurren der Bulldogge, und es gab ihr unverhofft einen Stich, denn sie glaubte, das Tier hätte das Arbeitszimmer verlassen. Wenn es so war, dann war sie verloren.
    Mona wagte nicht zurückzublicken. Sie ging weiter, immer weiter, und

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