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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nach unten, mir war, als würden die Trommeln von Geisterhänden geschlagen, und ein fürchterlicher Schlag raubte mir fast die Besinnung, obwohl niemand in meiner Reichweite war.
    Die Marbu-Magie stürzte sich mit feurigen Rädern auf mich. Ich hörte das Zischen von Schlangen und merkte, daß ich auf dem Boden lag. Ich wollte schießen. Nicht auf irgend jemanden, sondern nur abdrücken, vielleicht, um den Knall zu hören und zu wissen, daß das alles nicht nur ein entsetzlicher Alptraum war.
    Aber wo war mein Revolver? Er befand sich nicht mehr in meiner Hand.
    Doto und Uharra griffen mich an. Kunststück, ich konnte mich nicht wehren. Lawassa kam hinzu, und er revanchierte sich für die Schläge, die ich ihm gegeben hatte.
    Die Marbu-Magie preßte mich nieder, riß an meinen Sehnen und fraß sich schmerzhaft durch meine Muskeln.
    Marbu war schlimmer, als ich befürchtet hatte, und es hatte den Anschein, als wäre dies erst der Anfang.
    ***
    Der Club wurde von einer hübschen vierzigjährigen Frau geleitet. Ihr schwarzes Haar war modisch geschnitten, und sie trug ein schwarzes Kleid, das sie noch schlanker aussehen ließ, als sie war.
    Judith Farnsworth hieß sie, und das Leben, das sie hinter sich hatte, hätte ausgereicht, um viele Bücher zu füllen. Mit fünfzehn war sie von zu Hause fortgelaufen, nachdem sich ihr Stiefvater nicht mehr beherrschen konnte. Sie war frühreif und ungeheuer sexy gewesen, und ihr Babyspeck hatte es dem alternden Mann angetan. Eines Abends, als er mit ihr allein gewesen war, hatte er sie auf seine Knie gezogen und so angefaßt, wie es sich für einen Vater nicht gehörte.
    Sie hatte ihm den Weinkrug, der in Reichweite stand, an den Kopf geschlagen, und er hätte sie umgebracht, wenn sie nicht fluchtartig die Wohnung verlassen hätte.
    Das war in Liverpool gewesen. Eine Freundin hatte sie zwei Wochen lang versteckt. Dann waren deren Eltern dahintergekommen, und Judith mußte wieder fliehen.
    Per Autostopp kam sie nach Leeds. Der Lastwagenfahrer, der sie mitnahm, vergewaltigte sie unterwegs, und da sie in Leeds niemanden kannte, bestahl sie alte Kaufleute. Da sie sich nicht geschickt genug anstellte, wurde sie von der Polizei erwischt und nach Liverpool zurückgebracht, doch ehe ihre Mutter und ihr Stiefvater sie abholen konnten, rückte sie abermals aus.
    In Birmingham wurde sie die Freundin eines neunzehnjährigen Einbrechers. Sie stand bei seinen Coups Schmiere und rettete ihn einige Male vor einer Verhaftung.
    Eine kleine Unachtsamkeit ihrerseits brachte den Freund schließlich doch ins Gefängnis, und Judith landete bei einem brutalen Zuhälter, der sie anschaffen schickte.
    Er war süchtig, und als er sich nach zwei harten Jahren den goldenen Schuß verpaßte, weinte ihm Judith keine Träne nach. Sie ging nach London, aber es machte ihr nichts mehr aus, zu fremden Männern nett zu sein und ihnen jeden Wunsch zu erfüllen. Sie war nicht mehr bereit, auf die Straße zu gehen, und so stieg sie in die Callgirl-Branche ein.
    Sie verdiente ausgezeichnet und war nicht so dumm wie die anderen Mädchen, das Geld gleich wieder gedankenlos auszugeben. Sie legte die Einnahmen clever an, und als sie genug beisammen hatte, eröffnete sie jenen Club, in dem sich Rick Stubbs so wohlfühlte.
    Sie hatte Kunden bis in die höchsten Kreise hinauf, und alle waren mit dem, was ihnen bei Judith geboten wurde, zufrieden. Ausgesucht schöne Mädchen arbeiteten für Judith. Sie kamen aus Thailand, Frankreich, Bolivien und Mexiko, aus Kenia, Spanien und Polen - und selbstredend auch aus England.
    Judiths Mädchen hörten vieles, und sie behielten nichts für sich. So kamen Judith Farnsworth Industrie- und Staatsgeheimnisse allerersten Ranges zu Ohren, und wenn sich jemand dafür interessierte, machte Judith auch damit Geschäfte.
    Den Club dieser mit allen Wassern gewaschenen Frau betrat Mr. Silver. In einem exquisit eingerichteten Raum empfing ihn eine schmalhüftige kleine Person und fragte ihn nach seinen Wünschen. Damit keine Mißverständnisse aufkamen, erklärte der Hüne dem leicht bekleideten Mädchen, wen er suchte.
    »Mr. Stubbs ist nicht hier«, sagte die Kleine.
    Der Ex-Dämon meinte, er wäre nicht gekommen, um zu erfahren, wo Stubbs nicht wäre, doch das Mädchen war zu keinen weiteren Auskünften bereit. Klar, Judith Farnsworths Club lebte in erster Linie von der Diskretion.
    Doch so leicht sollten sie Mr. Silver nicht wieder loswerden. Er stellte weitere Fragen, und das Mädchen verwies

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