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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich. »Du kannst dir vorstellen, daß ich in einer Verfassung bin, in der mir so ziemlich alles egal ist. Genau wie du hänge ich an meinem Leben, und ich schwöre dir, daß ich meinen Balg so teuer als möglich verkaufen werde. Das bedeutet im Klartext, daß deine Überlebenschancen gleich Null sind, wenn du den Helden zu spielen versuchst. Haben wir uns verstanden?«
    Der Schwarze nickte.
    »Wie ist dein Name?« wollte ich wissen.
    »Doto.«
    »Und wie heißt dein Freund, der mich holen wollte?«
    »Lawassa.«
    »Wohin sollte er mich bringen?«
    »Was hast du mit Lawassa gemacht?«
    »Jetzt bin ich dran, es zu sagen: Keine Fragen!« zischte ich. »Wen gibt es hier unten noch?«
    »Nur noch Uharra.«
    »Ist er so etwas wie euer Anführer?«
    »Er ist der Medizinmann.«
    »Ein Marbu-Zauberer?«
    »Ja.«
    »Zu ihm solltet ihr mich bringen?«
    »Ja.«
    Ich fragte Doto, welcher Weg nach draußen führte, und er sagte, ich würde nur dann fliehen können, wenn ich mich Uharra entgegenstellte.
    »Okay«, sagte ich. »Bring mich zu ihm.«
    Doto setzte sich in Bewegung. Ich drückte ihm meinen Revolver ins Kreuz und ließ ihn wissen, daß es bei ihm lag, ob sein Leben heute oder in ferner Zukunft enden würde. Natürlich hätte ich ihn nicht wirklich eiskalt über den Haufen geschossen, aber das konnte er nicht wissen. In meiner Stimme lag so viel Kälte und Aggression, daß er annehmen mußte, ich würde die Wahrheit sagen.
    Ich sah roten Feuerschein an einer Wand tanzen, bemerkte ein Holzkreuz, das als großes X an dieser Wand lehnte, und erblickte gleich darauf einen Kerl, der eine abstoßend häßliche Maske trug. In einer eisernen Feuerschale züngelten Flammen, und hinter Uharra standen drei Marbu-Trommeln.
    Der Medizinmann zuckte zusammen, als er die Situation begriff. Wut glänzte in seinen schwarzen Augen hinter der Maske. Hier also war Marbu zu Hause. Hier war der Ursprung des Bösen. Von dieser Stelle aus sollte die Marbu-Magie London verseuchen. Ein Glück, daß ich dieses Höllennest gefunden hatte. Ich würde es ausheben und entschärfen.
    »Hände hoch, Uharra!« schnarrte ich. »Und wenn du sie schon mal oben hast, nimmst du gleich diese lächerliche Maske ab. Ich will dein wahres Gesicht sehen!«
    Der Medizinmann gehorchte nicht.
    »Hört er nichts unter seiner Maske?« fragte ich Doto. »Oder ist er überhaupt taub? Bei dem Trommellärm, den er vorhin gemacht hat, wäre das nicht verwunderlich. Was sagen denn die Nachbarn dazu?«
    Uharra kam auf uns zu, obwohl ich ihm meinen Colt zeigte. Der Mann mußte nicht ganz dicht sein. Wollte er, daß ich abdrückte? Hatte er die Absicht, sich für Marbu zu opfern? Rechnete er mit einer Belohnung? Nun, dazu wollte ich ihm selbstverständlich nicht verhelfen.
    »Zur Seite!« sagte ich zu Doto und versetzte ihm einen Stoß.
    Der Schwarze machte drei Schritte, und ich griff Uharra an. Er war nicht besonders schnell und auch nicht sehr kräftig. Lawassa und Doto wären stärker als er. Ich konnte nicht verstehen, wieso er das Sagen hatte. Ich hatte nur eine Erklärung dafür - Seine Stärke befand sich auf einer anderen Ebene - auf der geistigen.
    Seine Stärke mußte sein Wissen um den Marbu-Zauber sein.
    Ich prallte gegen ihn, riß ihn mit mir, stieß ihn gegen die Wand und packte die schreckliche Maske. Er hinderte mich nicht daran, sie ihm vom Kopf zu reißen. Schwungvoll tat ich es und schleuderte sie hinter mich.
    Was mir aber dann geboten wurde, war noch häßlicher als die Maske. Der Schwarze hatte eine nässende offene Wunde an der linken Wange, keine Augenlider, und die Nase war halb abgefault. Mir war ja schon viel Häßlichkeit begegnet, aber Uharra stellte in seiner Art etwas Besonderes dar.
    Ich empfand Ekel und Abscheu bei seinem Anblick, und ich war geschockt.
    Er hatte damit gerechnet. Deshalb hatte er mich auch nicht daran gehindert, ihm die Maske herunterzureißen. Sein widerliches Aussehen war ein Trumpf, den er gekonnt ausgespielt hatte.
    Ich brauchte eine verschwindend kurze Zeitspanne, um diese Überraschung zu verdauen, und diesen Moment nützte Uharra.
    Er setzte seine Magie ein.
    Ich wußte nicht, woher sie kam. Uharra brüllte mir ins Gesicht, und im selben Augenblick hatte ich das Gefühl, der Boden unter meinen Füßen würde weich wie ein Sumpf werden.
    Ich verlor die Balance.
    Wieder schrie Uharra. Ganz deutlich hörte ich es.
    »Marbu! M-a-r-r-r-b-u-u-u-!«
    Und plötzlich spielte alles verrückt. Die Welt stand Kopf. Das Feuer brannte

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