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0720 - Todeskommando Last Hope

Titel: 0720 - Todeskommando Last Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehengeblieben wäre, hätten Judiths Beine ihn plattgetreten.
    Er faßte sich aber schnell wieder und deutete nach einem Blick auf seine Anzeigen mit dem Arm über Hortox' Schulter. „Dort!" sagte er. „Wir sind noch knapp drei Kilometer entfernt."
    Vren Hortox nickte, dann steuerte er den Meßwagen in die angegebene Richtung. Die Gleisketten dröhnten über zerklüfteten Fels, über dem glühendheiße Luft flimmerte. „Dreiundachtzig Grad Celsius!" stellte Noir fest, nachdem er die Anzeigen der äußeren Temperaturfühler abgelesen hatte. „Da würde ich sogar nackt schwitzen."
    „Ich nicht", erklärte Hortox. „Aber falls Sie ein Stück zu Fuß gehen wollen, rate ich Ihnen, wenigstens die Stiefel anzubehalten. Es sei denn, Ihre Fußsohlen wären feuerfest."
    „Es sind nicht meine Fußsohlen, sondern die von Mr. aTiger", korrigierte der Hypno ihn. „Aber als rücksichtsvoller Bewußtseinsinhalt werde ich den Körper meines Gastgebers selbstverständlich nicht absichtlich einer Gefahr aussetzen."
    Atlan wollte etwas sagen, schwieg dann aber doch.
    Dennoch schüttelte er den Kopf über den makabren Humor seiner Begleiter.
    Es sind die Gefahren von Last Hope, die die beiden Männer so reagieren lassen! teilte ihm der Logiksektor seines Extrahirns mit. Dafür solltest du Verständnis aufbringen.
    Der Arkonide sog am Trinkröhrchen seines Flüssigkeitsbehälters und labte sich an dem schwach gesüßten kalten Tee. Anschließend widmete er sich wieder der Beobachtung seiner Anzeigen und dirigierte den Oxtorner.
    Vren Hortox ließ den Wagen mit hoher Geschwindigkeit rollen, wo das Gelände es erlaubte. Er vergaß keinen Augenblick lang, daß sie nach ihrem Ausflug die dahinstürmende Judith wieder einholen mußten, wenn sie in dieser Glutwüste nicht elend verschmachten wollten. Das setzte voraus, daß die Entfernung zwischen ihnen und dem MV-Roboter nicht zu groß wurde.
    Plötzlich legte Atlan seine Hand auf die Schulter des Oxtorners. „Anhalten!" befahl er. „Wir sind nur noch ein paar Meter von der Strahlungsquelle entfernt."
    Vren Hortox bremste ab. Der Meßwagen kam in einer Sandwolke zum Stehen. Die Insassen spähten angestrengt nach draußen. Atlan und Tiger-Noir mußten sich dazu halb erheben, weil ihnen sonst die breiten Schultern des Oxtorners die Sicht nach vorn versperrt hätten. „Nichts zu sehen", stellte Hortox nach einer Weile fest. „Sind Sie sicher, daß wir an der richtigen Stelle stehen, Sir?"
    „Absolut", antwortete der Arkonide. „Die Strahlungsquelle ist höchstens noch einen halben Meter von uns entfernt."
    „Ich sehe mich mal draußen um", erklärte Hortox. „Sind Ihre Druckhelme geschlossen?"
    Er wandte den Kopf und überzeugte sich davon, daß die Druckhelme von Atlan und Tiger-Noir verschlossen waren, dann aktivierte er den Öffnungsmechanismus des Panzertroplondachs.
    Er selbst ließ seinen Druckhelm allerdings zusammengefaltet im hinteren Kragenwulst seines Kampfanzugs und lächelte nur verächtlich, als sein Gesicht mit der wabernden Luft in Berührung kam. Einem Oxtorner machte das nichts aus. Zwar war Vren nicht auf der Extremwelt Oxtorne geboren, doch die Kompaktkonstitution seiner Eltern hatte sich auf ihn vererbt. Er konnte Temperaturen zwischen hundert Grad plus und hundertzwanzig Grad minus nicht nur mühelos ertragen, sondern brauchte hin und wieder solche Belastungen seines Organismus, sonst fühlte er sich physisch und psychisch nicht wohl.
    Als das Dach zurückgefahren war, schwang sich Vren Hortox über den Rand ins Freie und ging zum Bug des Meßwagens. „Können Sie etwas sehen?" fragte Atlan über Helmfunk.
    Hortox hörte es über den in seinem linken Ohr steckenden Mini-Empfänger. „Eine sandgefüllte Mulde", antwortete er, wobei er in das an einem spiraligen Stiel sitzende Mikrophon sprach, das sich vor seinem Mund befand. „Vielleicht ist die Strahlungsquelle unter dem Sand. Ich sehe nach."
    Er ging in die Knie und schaufelte den heißen Sand mit seinen Händen fort. „Wir sind doch kein Sandtransportunternehmen!" beschwerte sich Noir, als einige Hände voll Sand in den Meßwagen flogen. „Macht nichts", entgegnete der Oxtorner gelassen und schaufelte weiter.
    Nach einigen Minuten stießen seine behandschuhten Hände auf etwas Hartes. Vren Hortox grub vorsichtiger weiter und legte ein Gebilde aus dunkelgrauem Metallplastik frei, das die Größe und Form eines Straußeneis hatte.
    Der Oxtorner packte das Gebilde mit einer Hand und richtete sich auf.

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